Weihnachtliche Vorfreude bei Amazon, Adidas kratzt am Jahreshoch, Allianz pausiert Gespräche mit Almundi und Atos stürzt ins Bodenlose!
Anleger analysieren aufmerksam, ambitioniert, aber auch achtsam Aktien!
Ich suche bei meinen Artikeln gerne nach einem Aufhänger, an dem sich lose ein roter Faden leiten lässt und die Lektüre dadurch hoffentlich etwas kurzweiliger gestaltet. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Heute hielt die Muse sich mit allzu innigen Knutschereien etwas zurück und so ist den hier behandelten Aktien allenfalls gemein, dass sie alle mit einem A beginnen. Die Performance lässt sich aber leider längst nicht immer als 1A bezeichnen.
Zumindest im Falle von Amazon (US0231351067) haben die Aktionäre momentan aber kaum einen Grund zum Meckern. Berichte über gute Geschäfte zum Black Friday sorgten zuletzt für den nächsten Höhenflug. Das rapide Wachstum bei Cloud und KI bleibt im Hinterkopf und noch dazu lassen Aussichten auf sinkende Zinsen die Bullen derzeit frohlocken. Dass aus dem hiesigen Einzelhandel eher ernüchternde Daten zum Weihnachtsgeschäft eintrudeln, lässt sich verschmerzen. Laut dem Branchenverband HDE konnten große Händler eher profitieren, und in diese Kategorie fällt Amazon ohne jeden Zweifel.
Zu beobachten waren bei der Amazon-Aktie am Freitag frische Kursrekorde. Bis auf beeindruckende 227,15 US-Dollar im Hoch steigerte sich der Titel. Mit 227,03 Dollar zu Handelsschluss belief sich das Tagesplus noch immer auf 2,9 Prozent und auf 5-Tages-Sicht ging es um mehr als neun Prozent aufwärts. Der Boom scheint anzuhalten, allerdings kann das Papier wohl nicht mehr unbedingt als günstig angesehen werden.
Adidas auf dem Sprung!
Adidas (DE000A1EWWW0) bleibt seinen historischen Höchstständen noch entfernt, konnte zuletzt aber immerhin stetig neue Jahreshochs auf die Beine stellen. Der Schlusskurs vom Freitag bei 241,60 Euro kann sich mehr als sehen lassen, offenbart er doch seit Jahresbeginn ein Plus von nicht ganz 33 Prozent. Konzernchef Björn Gulden scheint wieder einmal ein Turnaround geglückt zu sein, nachdem er vor seiner Tätigkeit bei Adidas noch eben schnell Puma rettete.
Nutzen konnte Adidas am Freitag etwas Windschatten, den die Konkurrenz in Form von Lululemon spendierte. Die hauptsächlich auf Yoga-Kleidung spezialisierte Marke meldete eine stabile Nachfrage im Weihnachtsgeschäft und bessere Geschäfte in China. Das muss für Adidas nicht allzu viel bedeuten. Es reichte aber, um den Kurs vor dem Wochenende um ein weiteres Prozent in Richtung Norden zu bewegen.
Die Allianz drückt auf Pause
Die Aktie der Allianz (DE0008404005) bewegte sich zuletzt recht unaufgeregt, aber doch verlässlich in die Höhe. Wer auf einen schnellen Zusammenschluss der Vermögensverwaltung mit dem Konkurrenten Amundi hoffte, wurde am Wochenende allerdings enttäuschte. Laut einem Bericht der „Financial Times“ wurden Gespräche zu einer Fusion offenbar auf Eis gelegt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen von mit der Angelegenheit vertrauten Personen.
Es ist noch keine endgültige Absage. Die Gespräche könnten wohl zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden, heißt es. Doch wann es dazu kommen mag, darüber gibt es noch keine Informationen. Die Allianz selbst wollte die Berichte bislang nicht kommentieren. Amundi ließ mitteilen, dass man sich nicht in Gesprächen mit der Allianz befinde. Aufgetaucht waren Gerüchte über einen Zusammenschluss erstmals im Oktober.
Atos: Wertlos!
Bereits am Freitag erlebten Anleger mit Anteilsscheinen von Atos (FR0000051732) im Depot einen heftigen Schock. Der angeschlagene Konzern kündigte eine Kapitalerhöhung an, die es in sich hat. 63 Milliarden neue Aktien sollen platziert werden, und das für gerade einmal 0,0037 Euro je Stück. Für bestehende Anleger kommt ist das nicht weit entfernt vom Totalverlust. Der Aktienkurs passte sich dem Ganzen nicht nur an, sondern ging noch ein Stück weiter. Zum Wochenende standen 0,0028 Euro auf dem Ticker, womit die Atos-Aktie nahezu wertlos geworden ist.
An nur einem Handelstag wurden Verluste von fast 99 Prozent (!) eingefahren. Hoffnungen darauf, dass der Konzern sich noch auf andere Weise Liquidität verschaffen könnte, lösen sich in Luft auf. Nicht zu empfehlen ist, nach dem Absturz auf ein schnelles Comeback zu setzen. Tief im Pennystock-Bereich ist zwar vieles möglich. Das gilt jedoch in beide Richtungen und es bräuchte schon ein kleines Wunder, um die Bullen nach dem massiven Crash noch einmal auf die eigene Seite ziehen zu können.
Alle Achtung!
Langweilig werden dürfte es in dieser Woche kaum. Am Wochenende spielten sich dramatische Szenen ab, als in Syrien das bisherige Regime in sich zusammenbrach. Noch ist offen, was darauf folgen mag und damit sind auch die Implikationen für die Börse noch nicht richtig abzuschätzen. Doch es ist etwas ins Rollen gekommen, was die Märkte noch etwas länger beschäftigen könnte. Andere bestimmende Faktoren bleiben derweil bestehen.
Amazon.com Inc.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Amazon.com Inc.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Amazon.com Inc.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Amazon.com Inc. - hier weiterlesen...
09.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)