als .pdf Datei herunterladen

Edelmetall Marktbericht vom 29.10.2025: Anleger flüchten aus Gold, Silber, Platin und Palladium – oder ist das genau der falsche Moment?

Der Markt für Gold und Silber bleibt derzeit unter starkem Druck

NTG24 - Edelmetall Marktbericht vom 29.10.2025: Anleger flüchten aus Gold, Silber, Platin und Palladium – oder ist das genau der falsche Moment?

 

Die Edelmetalle haben sich in dieser Woche einheitlich schwächer entwickelt: Gold verlor rund 3,6 Prozent auf 3961 US-Dollar, Silber gab 2,3 Prozent auf 47,43 US-Dollar nach, während Platin und Palladium um 1,9 beziehungsweise 1,4 Prozent sanken. Zur Wochenmitte zeigt sich der Markt zurückhaltend, geprägt von geldpolitischer Unsicherheit und einem festen US-Dollar. Gleichzeitig sorgen neue Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China für eine leicht optimistischere Grundstimmung an den Aktienmärkten – ein Umfeld, das die Nachfrage nach Edelmetallen als Absicherung dämpft.

Anzeige:

Banner Zürcher Goldbrief

 

Der Goldpreis zeigt sich stabil, bleibt aber unter Druck. Die Aussicht auf eine Fortsetzung der US-Zinserhöhungen stärkt den Dollar und belastet das Edelmetall, das traditionell als Gegenpol zur US-Währung gilt. Zugleich sorgen die Hoffnungen auf eine Annäherung zwischen Washington und Peking für einen Rückgang der Krisenprämie. Dennoch bleibt die fundamentale Situation positiv: Hohe Staatsverschuldung, geopolitische Risiken und die Möglichkeit geldpolitischer Lockerung bilden weiterhin ein unterstützendes Fundament. Analysten sehen Gold (TVC:GOLD) derzeit in einer technischen Schwächephase, die sich jedoch schnell umkehren könnte, falls die US-Notenbank ein weniger restriktives Signal sendet.

 

 

 

Ray Dalio setzt auf Gold als strategische Absicherung

 

Der bekannte Hedgefondsmanager Ray Dalio warnt vor einer gefährlichen Überhitzung der Märkte. Sein hauseigener Blasen-Indikator zeigt erhöhte Werte – besonders bei Technologie- und KI-Aktien. Dalio sieht Parallelen zu früheren Endphasen wirtschaftlicher Zyklen, in denen Investoren Risiken unterschätzten und Liquidität durch expansive Geldpolitik künstlich hochgehalten wurde. In diesem Umfeld empfiehlt er, Gold als „fundamentales Geld“ zu betrachten – nicht als Spekulation, sondern als Kernbestandteil jedes langfristig ausgerichteten Portfolios. Für ihn bleibt das Edelmetall ein wirksamer Schutz vor systemischen Risiken und politischer Instabilität.

 

Silber: Nach der Rally kehrt Ruhe ein

 

Nach einem spektakulären Preisanstieg hat sich der Silbermarkt deutlich beruhigt. Der Preis pendelt auf einem mehrwöchigen Tief, während Anleger auf neue Hinweise der Federal Reserve warten. Schwächere US-Daten – darunter ein Rückgang des Verbrauchervertrauens und der Immobilienverkäufe – sorgen für Unsicherheit. Auch die physische Lage am Markt hat sich entspannt: Nach massiven Zuflüssen in Londoner Lagerhäusern ist wieder ausreichend Metall verfügbar. Gleichzeitig dämpft eine rückläufige Nachfrage aus Indien, ausgelöst durch regulatorische Eingriffe, den Aufwärtstrend. Experten sprechen von einer Normalisierung – Silber (TVC:SILVER) reagiere nun stärker auf fundamentale Faktoren als auf kurzfristige Spekulation.

 

Platin glänzt durch strukturelle Stärke

 

Platin (TVC:PLATINUM) hat sich im laufenden Jahr zu einem der widerstandsfähigsten Edelmetalle entwickelt. Der Preis erreichte ein Niveau, das seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen wurde – angetrieben durch ein strukturelles Angebotsdefizit, Produktionsprobleme in Südafrika und eine steigende industrielle Nachfrage. Besonders in China wird Platin zunehmend als Ersatz für teureres Gold im Schmuckbereich genutzt. Parallel verzeichnen börsengehandelte Fonds wieder deutliche Zuflüsse, was auf ein wachsendes Anlegerinteresse hinweist. Solide Fundamentaldaten und begrenzte Fördermengen machen Platin derzeit zum aussichtsreichsten Metall im Sektor.

Anzeige:

Kleiner Münzhandel Barrenshop

 

Palladium verliert an Glanz

 

Einst das Vorzeigemetall der Automobilindustrie, verliert Palladium (TVC:PALLADIUM) an Bedeutung. Die Nachfrage der Fahrzeughersteller sinkt, da alternative Materialien günstiger und technologisch ausgereifter sind. Gleichzeitig steigt das Angebot durch verstärkte Recyclingaktivitäten, wodurch sich das bisherige Defizit zunehmend ausgleicht. Während der Preis kurzfristig noch von Nachholeffekten profitiert, erwarten Analysten von Metals Focus für 2026 eine moderate Abwärtsbewegung. Anleger reagieren entsprechend selektiv – mit einem klaren Fokus auf Metalle mit stabilen Fundamentaldaten, allen voran Platin.

 

Technische Analyse: Trends bleiben überwiegend positiv

 

Gold verzeichnet im aktuellen Monat ein Plus von 2,7 Prozent. Der mittelfristige Widerstand liegt bei 4381 US-Dollar, die Unterstützung bei 3248 US-Dollar. Der Kurs befindet sich über dem steigenden 200-Tage-Durchschnitt – ein klassisches Signal für einen übergeordnet bullischen Trend. Trotz kurzfristiger Schwäche bleibt die technische Ausgangslage damit intakt.

Silber kommt auf ein Monatsplus von 1,8 Prozent. Der mittelfristige Widerstand liegt bei 54,43 US-Dollar, die Unterstützung bei 35,41 US-Dollar. Der Kurs bewegt sich oberhalb des GD200, was grundsätzlich positiv zu werten ist. Insgesamt verläuft die Tendenz jedoch seitwärts – eine Konsolidierungsphase mit Potenzial für eine spätere Aufwärtsbewegung.

Platin legt im Monat bislang 0,5 Prozent zu. Die Zone um 1730 US-Dollar dient als mittelfristiger Widerstand, während 1260 US-Dollar als solide Unterstützung gelten. Der Kurs liegt über dem langfristig steigenden GD200, womit der übergeordnete Trend bullisch bleibt. Das technische Bild bestätigt die fundamental starke Ausgangslage des Metalls.

Palladium kann sich mit einem Monatsplus von 11,4 Prozent behaupten. Der Widerstand liegt bei 1632 US-Dollar, die Unterstützung bei 1063 US-Dollar. Auch hier verläuft der Kurs über dem GD200, was ein positives Signal darstellt. Dennoch mehren sich Anzeichen, dass die Dynamik nachlassen könnte, falls die Nachfrage weiter zurückgeht.

 

Ausblick: Zinsentscheidungen im Blickpunkt

 

In den kommenden Wochen dürfte die Entwicklung der Edelmetalle maßgeblich von der US-Notenbank bestimmt werden. Eine Bestätigung einer lockeren Geldpolitik könnte Gold und Silber neuen Auftrieb verleihen, während Platin von seinem strukturellen Defizit profitiert. Sollte der Dollar an Stärke verlieren, wäre auch bei Palladium kurzfristig weiteres Potenzial vorhanden. Insgesamt bleibt das Umfeld volatil – doch wer auf langfristige Stabilität setzt, findet im Edelmetallsektor weiterhin solide Anlagemöglichkeiten.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Gold - kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Entwicklungen bei Gold sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Anleger. Lohnt sich aktuell ein Einstieg bei Gold oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Analysen und Empfehlungen zu Gold - hier den Zürcher Goldbrief kostenlos downloaden...

 

29.10.2025 - Andreas Opitz

Unterschrift - Andreas Opitz

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)