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Aroundtown stimmt die Anleger auf schwere Zeiten ein und gute Stimmung will da nicht aufkommen

Eine Dividende wird es für 2022 nicht geben

NTG24 - Aroundtown stimmt die Anleger auf schwere Zeiten ein und gute Stimmung will da nicht aufkommen

 

Mit großer Sorge blicken nicht nur die Anleger auf die Entwicklung des Immobiliensektors im laufenden Jahr. Auch Aroundtown hat steigende Zinsen und nachlassende Immobilienpreise bereits recht deutlich zu spüren bekommen und zieht nun die ersten Konsequenzen. Jene treffen auch die Aktionäre sehr direkt, wenngleich davon niemand so richtig überrascht sein dürfte.

So kündigte Aroundtown (LU1673108939) an, dass für 2022 keine Dividende gezahlt werden soll, was die meisten Anleger bereits auf dem Zettel gehabt haben dürften. Dennoch ist natürlich eine gewisse Enttäuschung da. Über jene kann auch nicht hinwegtrösten, dass für das laufende Jahr immerhin eine Dividende im Bereich von 20 bis 23 Cent je Anteilsschein in Aussicht gestellt wird. Das wäre zwar angesichts des aktuellen Kurses durchaus ansehnlich. Doch fehlt eben jegliche Sicherheit.

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Sollte die fundamentale Lage sich in den kommenden Monaten nicht deutlich bessern, könnte Aroundtown solche Versprechen letztlich auch wieder kassieren und es droht eine weitere Nullrunde. Nun sollen an dieser Stelle die Einschätzungen des Konzerns nicht sofort kleingeredet werden. Doch zumindest aktuell fehlt es etwas an Indizien dafür, dass dem Immobiliensektor eine größere Erholung bevorsteht. Wahrscheinlicher erscheint es, dass der Abschwung seinen Tiefpunkt noch gar nicht erreicht hat und so auch Aroundtown noch mit mehr Druck von oben zu kämpfen haben könnte.

 

Ein bitteres Jahr für Aroundtown

 

2022 schloss Aroundtown mit einem nicht eben geringen Minus ab. 457 Millionen Euro verlor das Unternehmen, was wohl zuvorderst auf sinkende Immobilienbewertungen und immaterielle Abschreibungen zurückzuführen ist. Immerhin gibt es auch die eine oder andere gute Nachricht. Etwa bei den Mieteinnahmen, die im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zulegen konnten. Zumindest hier erzielt Aroundtown also noch Wachstum und auch in Sachen Immobilienverkäufe sieht das Unternehmen sich recht gut aufgestellt. Vollkommen aussichtslos ist die Lage da noch nicht.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAbsehbar ist allerdings, dass die größten Belastungsfaktoren für Aroundtown nicht einfach über Nacht verschwinden werden. Weder Fed noch EZB haben bisher ein Ende der Zinserhöhungen in Aussicht gestellt, welche die Immobilienbranche über Gebühr belasten. Auch bei sinkenden Immobilienwerten zeichnet sich noch keine Trendwende ab. Im Falle von Aroundtown lasten vor allem niedrigere Preise bei Büroobjekten auf der Bilanz. Jene sind hingegen auf eine steigende Inflation und eine zunehmende Zurückhaltung bei den Investitionen von Unternehmen zurückzuführen.

Jene versuchen derzeit, in schwierigen Zeiten ihr Geld beisammenzuhalten. Manch einer munkelt auch, dass der Trend zum Homeoffice im Immobilienbereich spürbar sein könnte. Diese Ansicht teilt Aroundtown aber nicht und spricht davon, dass zumindest bei den eigenen Geschäften in dieser Hinsicht keine Effekte zu spüren seien. Doch was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden.

 

Festhalten!

 

Aroundtown selbst dürfte für den Moment ebenfalls darum bemüht sein, die eigene Bilanz so gut es eben geht zu pflegen. Gigantische Investitionen sind da eher nicht zu warten und solange die Märkte unter dem Eindruck steigender Zinsen sowie eines abflauenden Immobiliensektors stehen, dürfte der Verkaufsdruck auf die Aroundtown-Aktie kaum versuchen. Jene konnte sich am Mittwoch in einem freundlichen Handel zwar ganz dezent um 0,2 Prozent erholen. Das reicht aber nicht ansatzweise, um eine Trendwende auch nur herbeifantasieren zu wollen.

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Werbebanner ClaudemusWoran es mehr oder weniger komplett fehlt, sind Aussichten auf Wachstum in absehbarer Zeit. Da gibt es aus Anlegersicht auch wenig Gründe, die Aroundtown-Aktie genau jetzt ins Auge zu fassen. Einzig die vergleichsweise sehr geringen Kurse dürften auf manchen Spekulanten einladend wirken. Wer sich auf ein solches Abenteuer einlässt und auf eine langfristiger Erholung setzt, sollte aber auch mit entsprechend viel Geduld ausgestattet sein. Zudem ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Talsohle noch nicht durchschritten wurde und es noch günstigere Kurse zu sehen geben könnte. Selbst von dieser Warte aus ist die Seitenlinie da nicht uninteressant.

 

30.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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