
Nvidia mit konservativer Prognose, Stada nimmt neuen Anlauf und Gewinnwarnung von Delivery Hero - BÖRSE TO GO
Nvidia enttäuscht mit einer konservativen Prognose - beginnt der Wind im AI-Boom zu drehen?
Dreht der Wind bei Nvidia? Zum zweiten Mal in Folge verfehlte die wichtige Sparte Rechenzentren die Konsensschätzungen der Wall Street. Stada nimmt erneut Anlauf für ein IPO. Die Private Equity Eigentümer streben den Herbst für einen Börsengang an. Gewinnwarnung von Delivery Hero. In der Nacht wurde die Jahresprognose aufgrund von Wechselkursverlusten herabgesetzt.
Der Aktienhandel in Asien ist nach den Nvidia (US67066G1040) Zahlen in China und den Rest aufgeteilt. Während der Hang Seng Index im Verlauf der Sitzung zeitweise mehr als -1,2 % abgibt, können sich der Nikkei 225 Index und KOSPI zeitweise mehr als 0,60 % verbessern. Auch der Terminmarkt ist zweigeteilt. Während die amerikanischen Aktienindex-Futures vor Eröffnung der europäischen Vorbörse leicht im Minus notieren, wird der DAX-Future (September) 0,12 % höher bei 24.120,00 Punkten gesehen.
Erneut ging die Börse Frankfurt am Mittwoch in Deckung. Im direkten Vorfeld vor den Zahlen von Nvidia gaben alle deutschen Benchmarks ab. Am besten hielt sich erneut der TecDAX, der nur leicht um -0,26 % auf 3.747,48 Punkte abgab. Hier unterstützten unter anderem die Kursgewinne bei United Internet (DE0005089031), die sich um 2,11 % auf 27,14 Euro verbessern konnten. Der DAX verlor -0,44 % auf 24.046,21 Punkte und der SDAX gab -0,63 % auf 16.948,97 Punkte ab. Besonders hart erwischte es erneut den MDAX, der um -1,10 % auf 30.482,93 Punkte durchsackte. Stark belastet von den Verlusten bei Aroundtown (LU1673108939), die nach dem Halbjahresbericht -5,53 % auf 3,28 Euro verloren.
Hingegen verbesserte sich New York erneut und das sogar direkt vor den Nvidia Zahlen. Am stärksten performte der Dow Jones Industrial Average Index, der um 0,32 % auf 45.565,23 Punkte stieg, unterstützt von Salesforce (US79466L3024), deren Kurs um 2,63 % auf 250,16 US-Dollar stieg. Der S&P 500 Index verbesserte sich um 0,24 % auf 6.481,40 Punkte und sogar der Nasdaq 100 Index stieg um 0,17 % auf 23.565,85 Punkte.

Konservative Prognose von Nvidia
Auf dem Papier schlug Nvidia nach Börsenschluss die meisten Konsensschätzungen. Man erzielte ein Umsatzwachstum von 56 % auf 46,74 Mrd. US-Dollar und konnte im Vergleich zum 1. Fiskalquartal 2026 die Margen wieder normalisieren, wenngleich noch nicht auf das Niveau des Vorjahres. Nach Steuern ergab sich ein Gewinn von 26,4 Mrd. US-Dollar bzw. 1,08 US-Dollar je Aktie. Auf „bereinigter“ Basis wies man 1,04 US-Dollar gegenüber einer Konsensschätzung von 1,01 US-Dollar aus. Leicht daneben lag Nvidia allerdings in der entscheidenden Sparte Rechenzentren, wo man einen Umsatz von 41,1 Mrd. US-Dollar gegenüber einer Konsensschätzung von 41,3 Mrd. US-Dollar auswies. Damit verfehlte die Sparte zum zweiten Mal in Folge die Konsensschätzungen, was unter anderem an China lag, wo die erhoffte Normalisierung des Geschäfts ausblieb. Der neue Ausblick sorgte allerdings für lange Gesichter an der Wall Street. Das Management bestätigte lediglich die Konsensprognose für einen Umsatz von rund 54 Mrd. US-Dollar für das laufende 3. Fiskalquartal 2026. Manche Analysten hatten jedoch 60 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Die Aktien schlossen vor den Zahlen nahe den Höchstkursen bei 181,60 US-Dollar (-0,09 %) und gaben nachbörslich nach den Zahlen leicht um -2,74 % auf 176,63 US-Dollar ab.
IPO: Stada nimmt erneut Anlauf
Schon im Frühjahr wollten die Private Equity Gesellschaften hinter dem Arzneimittelhersteller Stada einen Börsengang. Doch die Volatilität nach dem „Liberation Day“ der Trump-Administration verhagelte das Timing. Inzwischen hat sich das Börsenumfeld so weit verbessert, dass man einen zweiten Anlauf wagt. Der Börsengang ist nun für Herbst geplant und soll Stada mit rund 10 Mrd. Euro bewerten. So die Hoffnungen von Bain Capital und Cinven, die die Bilanz des Unternehmens mit hohen Schulden belastet haben. Schafft Stada eine so hohe Bewertung zu erreichen, wäre man ad hoc ein Kandidat für den MDAX. Fraglich ist jedoch, ob die Anleger die hohen Schulden von etwa 5,7 Mrd. Euro so leichtfertig akzeptieren werden. Im 1. Halbjahr schaffte das Unternehmen einen „bereinigten“ Umsatz von 2,1 Mrd. Euro (+6 %) und ein „bereinigtes“ EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) von 481 Mio. Euro (+5 %).
Gewinnwarnung von Delivery Hero
Im Umfeld der Nvidia Zahlen versuchte Delivery Hero (DE000A2E4K43) seine Gewinnwarnung für 2025 möglichst geräuschlos unterzubekommen. Das Unternehmen leidet unter dem starken Euro, der zu hohen Wechselkursverlusten führt. Entsprechend zog man die Prognose für das „bereinigte“ EBITDA von bisher 975 Mio. Euro bis 1.025 Mio. Euro auf nur noch 900 bis 940 Mio. Euro herunter. Auch der geplante freie Cashflow von mehr als 200 Mio. Euro wird nicht mehr zu erreichen sein. Der Gegenwind am Devisenmarkt kostet das Unternehmen 2025 mindestens 80 Mio. Euro. Delivery Hero setzte allerdings die Prognose für den Gesamtumsatz der Segmente hoch. Statt einer Wachstumsspanne von 17 % bis 19 % erwartet der Vorstand nun auf vergleichbarer Basis 22 % bis 24 %.
Tagestermine
Am Nachmittag um 14:30 Uhr erwarten wir die 1. Revision der amerikanischen BIP-Daten für das 2. Quartal. Hier wurde ein annualisiertes Wachstum von 6,3 % vorgelegt, nach einer Kontraktion um -3,1 % im 1. Quartal. Im Quartalsvergleich soll das BIP um 3,0 % gewachsen sein.
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28.08.2025 - Mikey Fritz
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