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Aroundtown: Aktienmarkt preist ein Worst-Case-Szenario ein

Baisse bei Aroundtown noch nicht beendet - Bewertungsergebnis belastet die GuV

NTG24 - Aroundtown: Aktienmarkt preist ein Worst-Case-Szenario ein

 

Die Erwartungen an die Zahlen von Aroundtown und den Ausblick für 2023 waren im Vorfeld in den Keller gerauscht. Den Bären bot der Bericht zum 1. Quartal allerdings nicht viel Neues. Auch der Ausblick für das Gesamtjahr wurde unverändert bestätigt.

Den Umsatz konnte Aroundtown (LU1673108939) sogar steigern. Kein nennenswerter Sprung von 2 % auf nun 403 Mio. Euro, aber immerhin eine Ausweitung. Ganz im Gegensatz dazu knickten das Bewertungsergebnis wie erwartet ein. Hier ergab sich ein Verlust von -133,4 Mio. Euro nach einem Gewinn von 80,7 Mio. Euro im Vorjahr. Auf operativer Ebene wies Aroundtown damit aber immer noch einen Gewinn von 86,4 Mio. Euro aus. Nicht zu vergleichen mit dem operativen Vorjahresgewinn von 311,9 Mio. Euro, aber auch weit entfernt von den sehr negativen Erwartungen der Börse. Überraschend gering fällt auch der Anstieg des Finanzergebnisses aus, das mit -49,1 Mio. Euro nur marginal schlechter als im Vorjahresquartal (-47,3 Mio. Euro) lag. Der Verlust für die Aktionäre liegt damit bei -43,5 Mio. Euro nach einem Gewinn von 64,0 Mio. Euro vor einem Jahr. 

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Werbebanner EMH PM TradeAroundtown folgte im 1. Quartal dem Trend im europäischen Immobilienmarkt. Man trennte sich von Objekten, um den Verschuldungsgrad zu reduzieren, die Liquidität zu erhöhen und den Bedarf für neue, teure Refinanzierungen zu senken. Insgesamt erlöste man 460 Mio. Euro, wovon Verträge über 380 Mio. Euro bereits 2022 vereinbart und nun umgesetzt wurden. Den Löwenanteil der Objekte verkaufte man in Gebieten, die nicht zu den besten Lagen zählen. Darüber hinaus trennte man sich vor allem von Objekten in London und Hamburg. Der Verkaufserlös liegt 29 Mio. Euro über den Kosten, aber unter den Bewertungen des vergangenen Jahres. 

 

Aktienmarkt preist ein Worst-Case-Szenario ein

 

Eine immer grössere Rolle spielt nun das Rating. Da sich die Refinanzierungsmöglichkeiten deutlich eingeengt haben, hat das Rating von Aroundtown heute eine wesentlich höhere Bedeutung für die Gläubiger als während der Niedrigzinsphase. Standard & Poor’s vergibt ein BBB+ Rating mit einem stabilen Ausblick. Eine Einstufung, die zuletzt im Dezember bestätigt wurde. Noch profitiert Aroundtown zudem von den niedrigen Kupons der bereits emittierten Anleihen, die im Schnitt einen Zins von 1,7 % p. a. tragen.

 

Aroundtown

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Verschuldungskennzahlen sehen auf dem Papier gut aus. Aroundtown kann die Zinsbelastung derzeit problemlos aus dem operativen Geschäft tragen. Die Interest Cover Ratio liegt bei bequemen 4,8. Auch ist die Bilanz liquide. Man hat rund 3 Mrd. Euro auf der hohen Kante, womit man etwa 20 % der Schulden auf einen Schlag tilgen könnte. Auch die Beleihung des Immobilienportfolios hält sich mit einem LTV (Loan-to-Value) von 40 % in Grenzen. Das alles ergibt keine 100%ige Garantie, zeigt aber eine solide Finanzierung auf. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

Offenlegung: Zum Zeitpunkt der Empfehlung hält Herr Fritz eine Long-Position in Aroundtown.

 

31.05.2023 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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