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Die Gaskrise klopft wieder an und kalte Temperaturen könnten auch BASF und Co. noch zu schaffen machen

Droht ein kalter Winter in Europa?

NTG24 - Die Gaskrise klopft wieder an und kalte Temperaturen könnten auch BASF und Co. noch zu schaffen machen

 

Die Gaskrise in Europa und speziell in Deutschland schien zuletzt schon fast überwunden zu sein. Nicht nur sind die Speicher so gut gefüllt wie nie zuvor. Es wurde auch eine neue Versorgung über alternative Quellen sichergestellt und eine mögliche Mangellage schaffte es schon seit Monaten nicht mehr in die Schlagzeilen. Das Thema scheint aber wieder aktuell zu werden, was gerade für BASF keine gute Neuigkeit wäre.

Schließlich ist BASF (DE000BASF111) von Gas nicht nur als Energieträger, sondern auch als Ausgangsstoff abhängig. Nun berichtete die „FAZ“ darüber, dass die Bundesnetzagentur die derzeitigen Einsparungen beim Gasverbrauch noch nicht als ausreichend ansieht. Klaus Müller in seiner Rolle als Präsident der Agentur spricht davon, dass die Einsparungen aktuell nur bei 13 Prozent liegen. Notwendig sei jedoch eine Quote von 20 Prozent, sodass noch Nachholbedarf besteht.

Das gilt vor allem dann, wenn es hierzulande kalt bleiben sollte, und genau danach sieht es momentan in den Wetterberichten aus. Kritisch könnte es vor allem dann werden, wenn die Temperaturen unter -10 °C fallen. Dann springt der Gasverbrauch laut Müller stets schwer an und die noch gut gefüllten Speicher könnten sich dann entsprechend schnell leeren.

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Damit es dazu gar nicht erst kommt, sieht die Bundesnetzagentur die Bundesregierung in der Verantwortung. Jene solle die Bevölkerung sehr viel stärker zu Einsparungen aufrufen. Davon war bisher nur wenig zu sehen, während auf der anderen Seite mit Gaspreisbremsen nach Ansicht von Kritikern eine falsche Sicherheit suggeriert wird. Bleibt der Winter kalt oder wird er noch kälter, könnte es im kommenden Jahr noch einmal dramatisch werden.

 

BASF auf Sparflamme

 

Das wäre dann auch eine potenzielle Gefahr für BASF. Im schlimmsten Fall drohen dem Konzern Rationierungen und damit der teilweise Ausfall der Produktion. Zu einem solchen ist es in diesem Jahr bereits gekommen, wie BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel gegenüber Vertretern der Presse eingestand. Besonders in der Ammoniak-Produktion kam es demnach zu zeitweisen Stillständen. Das lag zwar nicht an fehlendem Gas sondern schlicht an zu hohen Preisen für den Energieträgern, wodurch der Zukauf aus dem Ausland billiger war als die eigene Herstellung. Das ändert aber nichts an der Brisanz des Themas.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDenn auch wenn die Speicher nicht vollkommen leerlaufen, wo würde ein ansteigender Verbrauch mit Sicherheit die Gaspreise weiter in die Höhe treiben und auch so eine Bedrohung für die Produktion von BASF darstellen, welche nicht von heute auf morgen vollumfänglich auf andere Energieträger umgestellt werden kann.

 

Die Gefahr ist nicht gebannt

 

In der jüngeren Vergangenheit machten die Anleger sich nicht mehr allzu viele Sorgen um die Gasversorgung von BASF und vermutlich werden sie das auch in den kommenden Tagen und Wochen nicht tun. Sollte die Lage sich aber verschärfen, könnte das Thema auch sehr schnell wieder an der Börse an Relevanz gewinnen. Auch Investoren haben daher ein berechtigtes Interesse daran, dass Deutschland sich um eine weiterhin gute Versorgung kümmert und gleichzeitig den Verbrauch von Bevölkerung und Industrie auf ein Minimum reduziert. Nur dann kann sichergestellt werden, dass auch der nächste Winter schadlos überstanden wird.

Die BASF-Aktie tendiert derweil ohnehin schon wieder in Richtung Süden, wenn auch hauptsächlich aufgrund von anhaltenden Konjunktursorgen. In den letzten vier Wochen ging es um knappe sieben Prozent in die Tiefe, wodurch die Bullen die wichtige 50-Euro-Marke erst einmal aus den Augen verloren haben. Am Wochenende notierte der Titel nur noch bei 47,72 Euro. Das ist nicht katastrophal schlecht, aber eben auch weit entfernt von einem echten Ausbruch in Richtung Norden. Da ist nur zu hoffen, dass Gas-Sorgen nicht bald schon für weiteren Verkaufsdruck sorgen werden. Ausschließen lässt sich das aber weiterhin nicht.

 

12.12.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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