BASF im Abwärtsstrudel, Plug Power auf der Suche nach dem Boden, der Kurswahnsinn bei Nikola setzt sich fort und TUI wieder mal mit neuen Hoffnungen
Und täglich grüßt das Murmeltier
Wieder einmal haben Zinssorgen die Märkte fest im Griff, was allerorten zuverlässig für rote Vorzeichen sorgt. Auch andere Themen an den Börsen sind nicht neu und die Anleger bekommen kredenzt, was sie schon seit Monaten kennen. Dass dabei größere Überraschungen am Mittwoch ausblieben, ist leider nicht unbedingt eine gute Nachricht.
Im Falle von BASF (DE000BASF111) setzt sich eine Reihe von Enttäuschungen fort. Bereits seit Monaten befürchten viele Beobachter, dass der Chemiekonzern mit vielen Problemen zu kämpfen haben könnte. Schwache Aussichten von den Kollegen bei Lanxess haben diese Befürchtungen noch einmal verstärkt und die Kurse in Richtung Süden geschickt. Zumindest die Analysten von JP Morgan üben sich aber in Zuversicht.
Letztere haben BASF kürzlich erneut eine Kaufempfehlung ausgesprochen mit der sinngemäßen Begründung, dass die BASF-Aktie aktuell schlicht günstig bewertet sei. Das sind versöhnliche Worte, welche die Aktionäre aber nur geringfügig trösten konnten. Mit einer Erholung im späten Handel gelang es am Mittwoch lediglich, Verluste zu begrenzen und es ging mit überschaubaren 42,62 Euro aus dem Handel.
Plug Power ohne neue Impulse
Plug Power (US72919P2020) versucht sich derweil daran, Kursgewinne aus den letzten Wochen zu verteidigen und das manches Mal leider eher schlecht als recht. Nach einem ansehnlichen Aufstieg in Richtung 10 Euro rutschte die Aktie in dieser Woche wieder bis unter die Linie bei 9 Euro. Jene konnte im gestrigen Handel zwar das eine oder andere Mal überwunden werden, doch per Handelsschluss reichte es nur für einen Kurs von 8,93 Euro.
Das ist keine charttechnische Katastrophe, spricht aber auch nicht unbedingt für einen aktiven Aufwärtstrend. Viel mehr macht es den Anschein, als wären die Bullen auf der Suche nach einem Boden. Sollte ein solcher auf dem aktuellen Niveau gefunden werden, wäre das zumindest ein kleiner Erfolg. Auf Monatssicht notiert die Plug Power-Aktie aktuell mit 13,4 Prozent im grünen Bereich. Im doch eher volatilen Handel bleibt aber abzuwarten, ob es für eine Stabilisierung ausreichen wird.
Nikola: Wider die Vernunft?
Wer derzeit etwas mehr Bewegung sehen möchte, der muss seinen Blick nur in Richtung der Aktie von Nikola (US6541101050) lenken. Jene macht schon seit einigen Tagen große Schritte, allerdings leider nicht immer nur in Richtung Norden. Zumindest am Mittwoch gab es aus Sicht der Anleger keinen Grund zur Beschwerde. Mit Zugewinnen von 16,3 Prozent bildete die Nikola-Aktie auf den ersten Blick eine angenehme Ausnahme zu einem Markt, der ansonsten vordergründig in Rot getaucht war.
Allerdings sind die aktuellen Kurskapriolen bei Nikola weiterhin auf Spekulationen und Gerüchte zurückzuführen. Zumindest einige Anleger setzen darauf, dass Shortseller in Bedrängnis geraten und es zu einem Short Squeeze mit unkontrollierten Kursgewinnen kommen könnte. In der Theorie klingt das verführerisch. Allerdings dürfte es noch deutlich höheren Kursen bedürfen, damit die Leerverkäufer ernsthaft in die Bredouille geraten. Grundsätzlich ist es nie empfehlenswert, sich auf derartige Spielereien einzulassen. Die Risiken sind schlicht zu hoch und fundamental hat sich bei dem angeschlagenen Konzern nichts verändert.
Neue alte Hoffnungen bei TUI
Ebenfalls nicht wirklich etwas Neues gab es rund um den Reiseveranstalter TUI (DE000TUAG505) zu hören. Für etwas gute Laune sorgten Aussagen von Norbert Fiebig, seines Zeichens Chef des Deutschen Reiseverbandes. Jener ließ kurz vor Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen wissen, dass die Buchungszahlen sich auf hohem Niveau befänden und die Inflation keine spürbaren Auswirkungen auf die Reiselust der Deutschen habe. Das lässt auf gute Geschäfte auch bei TUI hoffen, da Pauschalreisen noch immer zum bevorzugten Urlaubsmodell in hiesigen Gefilden zählen.
Auch TUI selbst blickte immer wieder optimistisch auf die Sommermonate, doch an den Märkten herrscht weiterhin Skepsis. Die jüngsten Meldungen ließen die Aktie immerhin um 0,74 Prozent auf 6,78 Euro ansteigen. Von einem wie auch immer gearteten Durchbruch bleibt das Papier damit aber noch recht weit entfernt. Gerüchte und Hoffnungen allein reichen nicht aus, um die Bullen wieder in Kauflaune zu versetzen. Viele warten wahrscheinlich auf handfeste Zahlen.
Manchmal kommen sie wieder
Von steigenden Zinsen über die hohe Inflation bis zu einer möglichen Rezession gibt es an der Börse weiterhin echte Dauerbrenner-Themen, die uns wohl noch eine Weile länger beschäftigen werden. Lediglich phasenweise scheinen diese und andere Sorgen in den Hintergrund zu treten. Doch solange die grundsätzlichen Probleme nicht gelöst sind, müssen Anleger solche und andere Themen weiterhin im Auge behalten. Immerhin dürfte den Börsianern mittlerweile aber auch bewusst sein, dass auf schwache Phasen wieder bessere Zeiten folgen. Anzeichen eines nachhaltigen Einbruchs an der Börse gibt es aktuell noch nicht, auch wenn manche Experten vor einem eben solchen Szenario warnen.
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22.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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