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BASF weiht seinen ersten elektrischen Steamcracker-Ofen ein und will damit im besten Fall ein neues Zeitalter einläuten!

Ein großer Schritt für den Klimaschutz?

NTG24 - BASF weiht seinen ersten elektrischen Steamcracker-Ofen ein und will damit im besten Fall ein neues Zeitalter einläuten!

 

Bis zum Jahr 2030 will BASF weltweit seinen Strombedarf zu mehr als 60 Prozent mit Erneuerbaren Energien decken und die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2018 um 25 Prozent senken. Für das Jahr 2050 wird sogar die Klimaneutralität angepeilt. Von diesen ambitionierten Zielen ist der Chemieriese aber noch weit entfernt. Im vergangenen Jahr stammten nur etwa 20 Prozent des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Quellen. Nun soll eine neue Anlageform dabei helfen, das Erreichen der Klimaziele voranzutreiben.

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Zusammen mit Partnern von Sabic und Linde weihte BASF (DE000BASF111) am Mittwoch einen ersten rein elektrischen Steamcracker-Ofen ein. Dafür gaben sich die Chefs der genannten Konzerne die Ehre. Die Anlagen sind in der Chemieindustrie unverzichtbar und für wichtige Vorprodukte notwendig, aus denen beispielsweise Kunststoffe hergestellt werden. Benötigt werden für den Betrieb hohe Temperaturen jenseits der 800 °C.

Bisher kam bei BASF vor allem Gas zum Einsatz, um solche Temperaturen erreichen und halten können. Mit der nun vorgestellten Pilotanlage soll bewiesen werden, dass es auch mit (grünem) Strom funktionieren kann. Dazu werden sowohl die direkte als auch indirekte Beheizung der Öfen untersucht. Mit ersten Ergebnissen rechnen die Verantwortlichen in etwa einem halben Jahr. Das Projekt soll aber über mehrere Jahre verfolgt werden.

 

BASF leistet Pionierarbeit

 

Bei einem Erfolg ist geplant, das Ganze weltweit zu vermarkten, wofür Linde zuständig sein wird. Das geistige Eigentum verbleibt aber im Besitz aller an der Entwicklung beteiligten Partner. Im besten Fall wird BASF also nicht nur seine eigenen Anlagen langfristig klimaneutral bekommen, sondern gleich auch noch Lizenzzahlungen erwarten dürfen, welche bei einem möglichen Einsatz bei Mitbewerbern anstehen könnten. Steamcracker-Öfen kommen bei allen großen Chemiekonzernen zum Einsatz und bisher verwenden jene für den Betrieb ausschließlich fossile Brennstoffe.

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Allerdings ist ein solches Szenario noch etwas sehr weit vorgegriffen. Abzuwarten bleibt, wie gut die Anlage sich in der Praxis schlägt und ob eine Umrüstung bestehender Steamcracker-Öfen aus wirtschaftlicher Sicht Sinn ergibt. Dazu ließ sich BASF bisher nur wenige Details entlocken. Wie teuer eine Umrüstung ausfallen könnte, wurde nicht weiter erläutert. Das derzeitige Projekt kommt auf Kosten in Höhe von 69 Millionen Euro, von denen 15 Millionen Euro mit Förderungen des Bundeswirtschaftsministeriums bestritten wurden.

Bei seiner Vorstellung konzentrierte sich BASF sehr auf das Thema Klimaschutz und ging nur am Rande auf wirtschaftliche Überlegungen ein. Wohl auch deshalb reagierten die Anleger nicht unbedingt euphorisch. Die BASF-Aktie legte am Mittwoch um 0,9 Prozent bis auf 50,97 Euro zu. Darin lässt sich aber immerhin etwas Zuversicht erkennen und für BASF hängen Klimaschutz und ökonomische Faktoren letztlich ohnehin direkt zusammen. Dafür sorgen schon allein künftige EU-Vorgaben, welche den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen mittelfristig zu einem sehr teuren Spaß werden lassen.

 

BASF kann das Klima nicht allein retten

 

Auch wenn zweifelsohne einige offene Fragen bleiben, so geht BASF mit seiner nun eingeweihten Anlage einen wichtigen Schritt nach vorne. Im Erfolgsfall wäre der Chemiegigant hervorragend für die Zukunft gerüstet und könnte vielleicht sogar einen bedeutenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz für sich verbuchen. Allerdings ist das Unternehmen auch auf die Politik und andere Konzerne angewiesen, wenn es mit der Rettung des Klimas doch noch etwas werden soll.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAbsehbar ist etwa, dass bei einer Umstellung auf elektrische Anlagen deutlich mehr regenerative Energien als bisher benötigt werden. Nicht zu Unrecht mahnt BASF daher immer wieder, den Ausbau voranzutreiben. Das Unternehmen beschränkt sich bei seinen Überlegungen indes nicht nur auf Deutschland, sondern will auch in China seine klimaschädlichen Emissionen in den kommenden Jahren drastisch reduzieren. Man geht also international mit gutem Beispiel voran.

18.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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