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Die Krise ist für BASF noch nicht überstanden und in Ludwigshafen will der Konzern weiter sparen

Der nächste Stellenabbau steht an

NTG24 - Die Krise ist für BASF noch nicht überstanden und in Ludwigshafen will der Konzern weiter sparen

 

BASF hat weiterhin mit einer schwächelnden Nachfrage zu kämpfen, während sich auf Kostenseite noch keine Entspannung zeigen möchte. Das hat für drastische Einbrüche bei den Zahlen gesorgt. Anfang Januar legte der Konzern vorläufige Zahlen für 2023 vor, welche einen Rückgang von 45 Prozent beim Ebit und ein Minus von über 20 Prozent beim Umsatz in Aussicht stellten. Die Erwartungen der Analysten wurden damit klar verfehlt.

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BASF (DE000BASF111) reagiert darauf nun mit einem weiteren Sparprogramm am Stammsitz in Ludwigshafen. Wie das „manager magazin“ berichtet, verkündete Noch-CEO Martin Brudermüller bei der Vorstellung der Bilanz am Freitag, mit weiteren „entschlossenen Maßnahmen“ die Wettbewerbsfähigkeit aufzupolieren. Mit einem frischen Sparprogramm sollen die Kosten in Ludwigshafen bis 2026 um eine weitere Milliarde Euro jährlich gesenkt werden.

Details dazu wurden noch nicht genannt, an jenen werde momentan noch gearbeitet. Gesprochen wurde aber bereits von der Schließung von Anlagen sowie einem neuerlichen Stellenabbau. Wie viele Mitarbeiter davon betroffen sein könnten, bleibt abzuwarten. Sichtlich bemüht ist BASF aber darum, die Dividende trotz der gegenwärtigen Herausforderungen stabil zu halten und damit nicht noch mehr Vertrauen der Anteilseigner zu verlieren. Gelungen ist dies bisher allerdings bestenfalls in einem überschaubaren Ausmaß.

 

BASF: Die Zweifel bleiben

 

Lediglich zeitweise konnte die BASF-Aktie sich am Freitag verbessern, musste ihre Zugewinne im Handelsverlauf aber vollständig wieder abgeben. Per Handelsschluss standen 46,60 Euro und damit 0,5 Prozent weniger als tags zuvor auf dem Ticker. Bisher können die Bullen zwar noch die generelle Erholungstendenz verteidigen, welche sich schon seit November beobachten lässt. Echte Ausbrüche im Chart lassen aber noch immer auf sich warten. Es fehlt an einem nachhaltigen Konzept für die Zukunft des Chemiegiganten in Ludwigshafen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEin eben solches soll nun aber erarbeitet werden. Auf die Fahne geschrieben hat sich BASF, ehrgeizige Profitabilitätsziele in die Tat umzusetzen und seinen Sitz in Ludwigshafen zu einem führenden CO2-armen Standort umzugestalten. Jener könnte in Zukunft eine Art Leuchtturmcharakter entwickeln. Beliefert werden soll zuvorderst der europäische Markt. Das klingt in der Theorie gut und schön, allerdings wird BASF noch Überzeugungsarbeit leisten müssen, um auch auf Anlegerseite neue Begeisterung wecken zu können.

Die Aktionäre blicken bisher noch auf konjunkturelle Schwächen, welche ein Rückkehr zu alter Stärke in naher Zukunft eher nicht vermuten lassen. Gegenwind bekommt BASF aus allen Richtungen zu spüren. Die Nachfrage will sich nicht recht erholen und Milliardeninvestitionen in China belasten zusätzlich den freien Cash Flow des Konzerns. Sparprogramme werden an der Börse grundsätzlich nicht als falsch angesehen. Doch Wachstum stellen solche Maßnahmen auch nicht unbedingt in Aussicht und so bleibt die Stimmung weiterhin von einer gewissen Skepsis geprägt.

 

Keine Besserung in Sicht?

 

Wie kaum ein anderes Unternehmen leidet BASF an hohen Energiepreisen in Deutschland. Jene sind zuletzt zwar wieder etwas zurückgegangen, fallen im internationalen Vergleich aber weiterhin alles andere als günstig aus. Zudem scheinen sich Hoffnungen auf steigende Auftragsvolumen aus dem Ausland zu zerschlagen. Das Ifo Institut berichtete zuletzt sogar, dass die Nachfrage sich international im Januar weiter verschlechtert habe. Selbst Optimisten geraten da dezent ins Schwitzen und die eher bescheidenen Kurse der BASF-Aktie sind ohne größere Probleme nachvollziehbar.

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Immerhin stellt BASF für dieses Jahr Besserung in Aussicht. So soll das Ebitda sich von zuletzt 7,7 Milliarden Euro auf 8 bis 8,6 Milliarden Euro verbessern. Zudem sollen die Ausgaben für neue Standorte in China ihren Höhepunkt bald überschritten haben, was für Erleichterung in der Bilanz sorgen könnte. Ein wenig macht sich also die Hoffnung breit, dass die Talsohle durchschritten sein könnte. Die Aktionäre kämpfen aber derzeit noch mit nagenden Zweifeln und können sich zu einer neuerlichen Erholungsrallye bisher nicht überreden lassen.

26.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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