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Erneut steht BASF vor massiven Problemen in Finnland und eine dortige Anlage wurde nun zunächst auf Eis gelegt

Die Mitarbeiter werden freigestellt

NTG24 - Erneut steht BASF vor massiven Problemen in Finnland und eine dortige Anlage wurde nun zunächst auf Eis gelegt

 

Schon im Jahr 2020 erhielt BASF eine Genehmigung für eine Anlage im finnischen Harjavalta, in der Vorprodukte für Kathodenmaterialien entstehen sollten. Das Ganze ist Teil eines größeren Plans, bei dem eine rien europäische Wertschöpfungskette für Batterien auf die Beine gestellt werden sollte. Doch eben dieses Vorhaben gerät nun einmal mehr ins Wanken und die weiteren Aussichten scheinen mehr als nur ungewiss zu sein.

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Wie BASF (DE000BASF111) am Donnerstag mitteilte, hat das Verwaltungsgericht Vaasa eine vorübergehende Genehmigung für den Betrieb aus dem Februar wieder aufgehoben. Als Folge davon steht mehr oder minder alles still und die Mitarbeiter am Standort wurden auf unbestimmte Zeit freigestellt. Betroffen soll davon eine zweistellige Zahl an Angestellten sein. Wie es in Harjavalta nun weitergehen wird, ist noch unklar. BASF ließ lediglich wissen, dass der Betrieb angepasst und Kosten gesenkt werden müssten, um die derzeitige Situation bewältigen zu können.

Hintergrund des Ganzen sind Umweltschützer, welche schon früh Beschwere gegen die Anlage einreichten. Mehrere NGOs reichten Beschwerde ein, was die Pläne von BASF immer mehr verschleppte. Ursprünglich war angedacht, den Standort bereits im Jahr 2022 in Betrieb zu nehmen. Daraus geworden ist nun laut BASF ein „unvorhersehbarer Zeitrahmen für den Erhalt einer endgültigen, unanfechtbaren Genehmigung“.

 

Das gefällt den Aktionären von BASF nicht

 

Wenig erfreut über diese Entwicklung zeigten sich am Donnerstag die Aktionäre, welche die BASF-Aktie um 3,5 Prozent auf 52,09 Euro in die Tiefe purzeln ließen. Ende Januar holte der Titel zu einer recht ansehnlichen Erholung aus, die in den vergangenen Tagen bereits ihren Höhepunkt überschritten zu haben schien. Es bleibt bei einem Kursplus von etwa sechs Prozent seit Jahresbeginn. Der Blick auf den langfristigen Chart ist aber weiterhin eher unerfreulich.

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Von den Höchstständen aus den Jahren 2021 und 2020 oberhalb von 70 Euro bleibt die BASF-Aktie weit entfernt, ganz zu schweigen von früheren Rekordständen. Zwar hat sich die Lage hinsichtlich der Energiepreise etwas entspannt. Hohe Kosten und eine eher geringe Nachfrage machen dem Konzern aber noch immer zu schaffen. Bis vor Kurzem herrschte noch die Hoffnung auf eine baldige Erholung der Konjunktur vor, was aufgrund einer überraschend hohen Inflation in den USA aber auch wieder eingetrübt wurde.

Die Schlappe in Finnland ist für BASF nicht leicht zu verdauen. Der Konzern hat dort einen dreistelligen Millionenbetrag investiert und die Anteilseigner erwarten daher natürlich auch, dass das Ganze irgendwann etwas zum Ergebnis beisteuern wird. Darüber hängt nun aber ein gigantisches Fragezeichen und es gibt nicht mal mehr einen großen Zeitrahmen dafür, wann die Produktion endlich beginnen könnte.

 

Der Gegenwind bei BASF lässt nicht nach

 

Obschon die BASF-Aktie sich ein gutes Stück von ihren Tiefstständen entfernt hat, lässt sich im Chart noch keine echte Trendwende ausmachen. Erfreulich ist, dass es nun schon seit Monaten keine neuen Tiefststände mehr zu sehen gab. Gleichzeitig fallen Hochs aber auch eher bescheiden aus und den Käufern fehlt es klar in frischen Impulsen, die für eine nachhaltige Erholung sprechen würden. Ausgeschlossen ist es aber nicht, dass es bald wieder mehr Rückenwind geben könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Optimisten setzen dafür unverändert auf das zweite Halbjahr, in dem im besten Fall sinkende Zinsen die Konjunktur wiederbeleben und für einen kleinen Run auf die (Vor-)Produkte von BASF sorgen werden. Ein solches Szenario würde die Kurse mit einiger Wahrscheinlichkeit in schon fast vergessen geglaubte Höhen befördern. Doch wie wackelig die Aussicht auf eine derart günstige Entwicklung noch immer ist, das haben die letzten Tage wohl recht eindrucksvoll gezeigt. Die Probleme in Finnland sind für BASF nur eine von vielen Baustellen, doch die Ausgangslage wird dadurch natürlich in keiner Weise besser.

12.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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