als .pdf Datei herunterladen

Schon seit Längerem macht die Gasversorgung aus Russland BASF zu schaffen und auch aktuell steht das Thema wieder im Vordergrund

Das wird nicht billig werden

NTG24 - Schon seit Längerem macht die Gasversorgung aus Russland BASF zu schaffen und auch aktuell steht das Thema wieder im Vordergrund

 

BASF gilt als einer der größten Gasverbraucher in Deutschland. Der Chemieriese braucht den natürlichen Brennstoff nicht nur zur Wärmeerzeugung, sondern auch als Grundstoff für diverse Produktionen. Entsprechend groß war und ist die Sorge, was mit dem Konzern im Falle weiter nachlassender Lieferungen aus Russland passiert.

Der Aktienkurs von BASF (DE000BASF111) wurde durch solche Sorgen teilweise rapide in die Tiefe befördert. Trotz einer dezenten Erholung in den letzten Wochen notiert das Papier aktuell noch knappe 30 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn und mit einem Schlusskurs von 44,06 Euro am Montag ist das 52-Wochen-Tief bei 39,40 Euro so weit nicht entfernt. Da kommt es wahrscheinlich etwas ungelegen, dass das Thema Gas mal wieder für böse Vorahnungen bei den Aktionären sorgt. Dieses Mal sind dafür aber zur Abwechslung mal nicht Gazprom (RU0007661625) und Russlands Machthaber Wladimir Putin verantwortlich.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeStattdessen bereitet die gestern beschlossene Gasumlage manchem Anleger Kopfzerbrechen. Jene führt nicht nur bei den Verbrauchern zu enormen Mehrkosten, die noch auf die ohnehin rapide steigenden Gaspreise obendrauf kommen. Auch viele Konzerne dürften hier viel Geld lassen und BASF als einer der größten Verbraucher wird das zweifellos zu spüren bekommen. Davor warnten jüngst auch die Analysten der US-Bank JP Morgan.

In einer neuen Studie rechnen die mit deutlich sinkenden operativen Gewinnen sowohl im Rest des laufenden Jahres als auch im kommenden Jahr. Allerdings wird dabei angenommen, dass BASF die durch die Gasumlage entstehenden Kosten nicht an die Kunden weitergeben wird. Im ersten Halbjahr zeigte sich jedoch, dass der Konzern trotz der vielen Krisen durchaus in der Lage ist, zumindest einen Teil der gestiegenen Kosten weiterzureichen. Andere Unternehmen haben es da schon deutlich schwerer.

 

Ist bei BASF jetzt Sparen angesagt?

 

Des Weiteren verweisen die Börsenexperten darauf, dass bei ihrem Modell der aktuelle Gasverbrauch von BASF angesetzt wird. Es sei aber denkbar, dass der Konzern jetzt alles daran setzen wird, Gas an möglichst vielen Stellen einzusparen. Derartige Pläne waren aus Richtung des Unternehmens bereits zu vernehmen. Gelingt es, den Gasverbrauch signifikant zu senken, so würde logischerweise auch die Gasumlage für weniger Belastungen sorgen.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Es gibt also noch einige Stellschrauben, mit denen BASF die drohenden Kosten durch die politische Maßnahme abfedern kann. Wohl auch deshalb kam es zuletzt zwar zu roten Vorzeichen, aber noch nicht zum nächsten großen Kurssturz. Am Montag gab es lediglich Verluste von 0,22 Prozent zu sehen. Freuen dürfte sich darüber kein Anleger, doch zumindest gerät die generelle Erholungsbewegung damit noch nicht ansatzweise in Gefahr.

 

Das große Unbekannte

 

Grundsätzlich werden auf Seiten der Analysten bei BASF derzeit auch große Chancen gesehen mit Blick auf einen günstigen Einstiegskurs und eine attraktive Dividende. Noch dazu ist das Aufwärtspotenzial nach den schweren Verlusten im laufenden Jahr sehr hoch und im besten Fall könnten noch in diesem Jahr Kurssteigerungen im zweistelligen Prozentbereich winken. Funktionieren wird das aber nur, wenn alles gut läuft und weitere Rückschläge ausbleiben. Garantieren lässt sich eben das aber leider in keiner Weise.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistAbhängig ist und bleibt die BASF-Aktie unter anderem von den Entscheidungen im Kreml, die seit einer ganzen Weile gerne mal impulsiv gefällt werden und sich um irgendwelche internationalen Verträge oder Vereinbarungen nicht mehr groß scheren. Damit schwingt eine nicht zu verachtende Gefahr für BASF mit, welche auf Anlegerseite nicht einfach so ignoriert werden kann. Das dürfte auch einer der entscheidenden Faktoren dafür sein, warum es bei dem Chemiekonzern bisher nur zu einer übersichtlichen Erholung gekommen ist und die große Rallye weiterhin auf sich warten lässt. Vielen dürften die Risiken schlicht immer noch zu hoch sein.

 

16.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)