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BASF meldet endliche eine Einigung und triebt damit die Trennung vom Öl- und Gasgeschäft voran

Das Ergebnis schmeckt nicht jedem

NTG24 - BASF meldet endliche eine Einigung und triebt damit die Trennung vom Öl- und Gasgeschäft voran

 

Nachdem aus einem Börsengang nichts wurde, bemühte sich BASF eine ganze Weile lang darum, einen Käufer für seine Öltochter DEA Wintershall zu finden, an welcher der Konzern mehr als 70 Prozent der Anteile hält. Nun ließ der Chemieriese verlauten, eine Einigung gefunden zu haben. Als Käufer tritt dabei der britische Konzern Harbour Energy auf.

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Jener übernimmt Produktions- und Entwicklungsaktivitäten sowie Explorationsreche ohne Russland-Bezug, wie der „Spiegel“ berichtet. Insgesamt beläuft das Volumen der Transaktion sich auf 11,2 Milliarden US-Dollar, die teils bar und teils in Aktien gezahlt werden sollen. BASF (DE000BASF111) und der weitere Wintershall-Eigner LetterOne haben sich darauf verständigt die Geschäfte mit jenen von Harbour Energy zusammenzulegen.

Daraus entsteht ein kombiniertes Unternehmen, an welchem BASF zunächst 39,6 Prozent der Anteile halten wird. 2,15 Milliarden Dollar in bar fließen an den Chemiekonzern und LetterOne. BASF gab bereits zu verstehen, dass die Beteiligung monetarisiert werden könne. Damit wird in Aussicht gestellt, dass Verkäufe in nicht allzu ferner Zukunft stattfinden könnten. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende 2024 erwartet, so die Behörden dafür grünes Licht erteilen.

 

BASF: Unmut in Hamburg und Kassel

 

Nicht übernehmen wird der Käufer dem Vernehmen nach die hiesigen Hauptverwaltungssitze von DEA Wintershall in Hamburg und Kassel, wo insgesamt rund 900 Mitarbeiter beschäftigt sind. Harbour Energy spricht lediglich davon, einige Mitarbeiter übernehmen zu wollen. Die Standorte an sich sind aber von der Schließung bedroht, was natürlich für Unmut sorgt. Die Gewerkschaft IG BCE spricht von einem „harten Schlag“. BASF und LetterOne trügen eine Verantwortung gegenüber den Beschäftigten nach über 50 Jahren, in denen die beiden Konzerne als Eignerinnen auftraten.

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Dass eine solche Nachricht nur kurz vor dem Weihnachtsfest kommt, ist für viele ein denkbar unglückliches Timing. Die Angestellten sollen bei einer internen Veranstaltung über die bevorstehenden Änderungen informiert werden. Weitere Kommentare seitens der Arbeitnehmervertreter gab es bisher nicht zu hören. Eher verhalten fiel derweil auch auf Seiten der Aktionäre die Freude über den Deal aus.

Zunächst konnte die BASF-Aktie sich am Donnerstag zwar um etwa drei Prozent verbessern und Kurs auf die 50-Euro-Linie nehmen. Per Handelsschluss blieb davon aber nicht mehr viel übrig. Die BASF-Aktie verabschiedete sich mit 48,47 Euro aus dem Handel und damit nur unwesentlich höher als tags zuvor. Womöglich hatte sich der eine oder andere etwas mehr vom Verkauf erwartet. Zudem lastet etwas auf der Stimmung, dass die Geschäfte mit Russland-Bezug formell noch bei BASF und LetterOne verbleiben.

 

BASF: Noch nicht am Ende

 

Daran wird sich wohl auch erstmal nichts ändern, nachdem der russische Machthaber Wladimir Putin die russischen Geschäfte von DEA Wintershall beschlagnahmt hat. BASF arbeitet nun daran, sich rechtlich von diesen Bereichen zu trennen, konnte diesbezüglich aber noch keine Fortschritte vermelden. Es hängen daran unter anderem Beteiligungen in Libyen sowie an der Pipeline Nord Stream. Ob für BASF diesbezüglich überhaupt noch etwas zu holen ist, erscheint eher fraglich.

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Werbebanner DegussaMit dem angekündigten Verkauf nimmt BASF zunächst etwas Unsicherheit aus der eigenen Aktie. Für spontane Partystimmung bei den Aktionären reicht das aber leider noch nicht. Zudem verschwinden dadurch nicht die vielen anderen Probleme, mit denen der Konzern momentan zu kämpfen hat. Dazu zählen gestiegene Produktionskosten bei gleichzeitigen Nachfrageproblemen. Die noch immer schwächelnde globale Konjunktur lässt auch noch nicht darauf schließen, dass es schnelle Besserung zu sehen geben wird, wenngleich wenigstens einige Ökonomen Anzeichen der Besserung für 2024 erkannt haben wollen. Unter dem Strich bleibt es aber dabei, dass die Anleger eher unsicher in die nahe Zukunft blicken und sich dementsprechend noch nicht auf eine Rallye einlassen wollen.

22.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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