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BMW macht beim autonomen Fahren ernst und will Tesla dabei hinter sich lassen

Der Münchener Konzern strebt nach dem nächsten Level

NTG24 - BMW macht beim autonomen Fahren ernst und will Tesla dabei hinter sich lassen

 

 

Gegenüber dem „Handelsblatt“ spracht BMW kürzlich über das Thema selbstfahrende Autos und stellte dabei hohe Ambitionen zur Schau. Nicht nur spielt das Thema im Konzern eine große Rolle. Es scheint auch weiter fortgeschritten zu sein, als viele bisher angenommen haben dürften. So liegt Konzernaussagen zufolge vom Kraftfahrt-Bundesamt bereits eine Zulassung vor, um Fahrzeuge mit autonomem Fahren der Stufe 3 anzubieten.

Damit wäre BMW (DE0005190003) nach Mercedes-Benz erst der zweite Hersteller in Deutschland, der über eine solche Erlaubnis verfügt. Das ist durchaus beeindruckend, da damit Tesla klar überholt werden könnte, so selbstfahrende Autos schon seit Jahren als das nächste große Ding propagiert werden. Elon Musk selbst sagte erst in diesem Jahr, dass sein Konzern „wertlos“ sei, so er in diesem Bereich nicht überzeugen kann.

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Werbebanner AuragentumBMW hingegen erhält die Lizenz, um die Steuerung von Fahrzeugen vollständig einem Computer zu überlassen. Gesprochen wird explizit davon, dass der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen und seine Aufmerksamkeit anderen Dingen widmen könne, etwa dem Schauen von Videos oder dem Verfassen von E-Mails. Bei Teslas Autopilot wird bisher noch die ständige Aufmerksamkeit des Nutzers gefordert.

 

BMW: Der erste Schritt

 

Sollte es beim selbständigen Fahren nach Level 3 zu einem Unfall kommen, so übernehmen die Hersteller dafür die Haftung. Es braucht also ein gutes Selbstbewusstsein, um eine solche Funktion anzubieten. Einige Einschränkungen gibt es aber schon. Auf der Autobahn ist das Ganze nur bis zu einem Tempo von 60 km/h und bei guter Witterung zugelassen. Nutzen lässt es sich dort also im Prinzip nur im Stau und wenn es gerade nicht regnet.

Das klingt nicht unbedingt nach etwas, wofür Autofahrer bereitwillig ihre Ersparnisse hergeben würden. Es ist aber ein wichtiger erster Schritt und die Hersteller streben bereits danach, mit besseren Systemen die Geschwindigkeiten beim autonomen Fahren zu erhöhen. Mercedes will bis Ende 2024 90 km/h und perspektivisch 130 km/h erreichen. BMW hat sich sehr ähnliche Ziele gesetzt, nennt dafür aber noch keinen Zeitrahmen.

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Offen sind bisher auch noch die Preise, welche BMW für sein System aufrufen wird. Ebenso gibt es keine Informationen darüber, ob künftige Verbesserungen per Software-Update eingespielt werden können und so auch heutige Käufer von höheren Geschwindigkeiten in Zukunft profitieren werden. Manches Detail muss also noch ausgearbeitet werden, was die Fortschritte aber nicht weniger beeindruckend macht. BMW unterlegt mit den jüngsten Aussagen klar seine Ambition, auch in Zukunft technologisch an der Spitze mitzumischen.

 

BMW-Aktie: Neue Zuversicht?

 

Die Anleger bedankten sich dafür am Mittwoch immerhin mit kleinen Zugewinnen in Höhe von 0,83 Prozent, was den Kurs der BMW-Aktie bis auf 96,78 Euro trieb. Damit reißt das Papier keine Bäume aus, hält sich aber auf einem recht ansehnlichen Niveau. Auch an der Börse muss BMW den Vergleich mit Tesla nicht unbedingt scheuen. In Sachen Marktkapitalisierung ist der deutsche Konzern im Vergleich zwar ein Zwerg. Doch die Kurse gingen auf Jahressicht um gut 30 Prozent in die Höhe, während Tesla Abschläge von etwas mehr als 20 Prozent hinnehmen musste.

Ein Paradigmenwechsel lässt sich daraus allein noch nicht ableiten. Doch nachdem Tesla die etablierten Hersteller jahrelang vorgeführt und mit technologischen Innovationen ausgespielt hat, wird die Konkurrenz nun immer heftiger. Es sind eben solche Durchbrüche wie jene beim autonomen Fahren, die in Zukunft darüber entscheiden werden, wer sich am Markt weiterhin durchsetzen kann und wer zum alten Eisen gehört. Für die BMW-Aktie ergeben sich langfristig daraus recht freundliche Aussichten, so der Konzern weiter am Ball bleibt. In absehbarer Zeit dürfte das über die vielen Sorgen und Nöte an den Märkten aber kaum hinwegtrösten und eine neue Rallye kündigt sich noch nicht an.

28.09.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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