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Der einst herbeigesehnte Durchbruch von BYD in Europa lässt auf sich warten!

In Nordamerika haben die Chinesen es ebenfalls nicht leicht

NTG24 - Der einst herbeigesehnte Durchbruch von BYD in Europa lässt auf sich warten!

 

Schon vor einigen Jahren meldete BYD große Ambitionen an. Noch lange bevor das chinesische Unternehmen die Marktführerschaft im Heimatmarkt an sich reißen konnte, wurde über die internationale Expansion gesprochen. Jene ist mittlerweile in vollem Gange, doch der ganz große Erfolg lässt noch auf sich warten.

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In diesem Jahr verschiffte BYD (CNE100000296) erstmals auf eigene Faust Autos nach Europa, welche öffentlichkeitswirksam ihren Weg zum Bremer Hafen fanden. Doch so sehr sich das Unternehmen auch um eine breite Versorgung und Marketing bemüht: die Verkaufszahlen lassen bisher arg zu wünschen übrig. Im ersten Halbjahr 2023 wurden in Deutschland laut Daten des Kraftfahrtbundesamtes lediglich 228 Elektroautos von BYD neu zugelassen. Das ist nicht einmal ansatzweise das, was der Hersteller eigentlich erreichen möchte.

Angepeilt wird eigentlich, im Bereich der E-Autos den Marktanteil auf fünf Prozent zu erhöhen. Dieses Ziel liegt jedoch in weiter Ferne und einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge kämpft BYD unverändert mit einer äußerst schwachen Nachfrage in Europa. Zurückgeführt wird dies von Beobachtern unter anderem darauf, dass die erwarteten Preisbrecher bisher ausgeblieben sind. Die Fahrzeuge von BYD sind in hiesigen Gefilden nicht unbedingt teuer. Sie können die Konkurrenz in den meisten Fällen aber auch nicht allzu deutlich überbieten.

 

Gegenwind für BYD

 

Darüber hinaus machen sich Berichte über Qualitätsmängel und häufige Reparaturen breit, was dem Image von BYD keinen Gefallen tut. Zu allem Überfluss hat auch noch die EU-Kommission BYD sowie weitere chinesische Hersteller im Visier. Im Raum steht der Vorwurf, dass diese von wettbewerbswidrigen Subventionen aus Peking profitieren könnten. Noch bis zum Sommer findet dahingehen eine Prüfung statt. Je nach Ergebnis könnte es am Ende Strafzölle geben, was es noch schwieriger machen würde, gegen die absolute Dominanz europäischer Hersteller auf ihren heimischen Märkten anzukämpfen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDer Blick nach Nordamerika fällt nur in Teilen freundlicher aus. In Mexiko konnte BYD sich bisher ansehnliche Marktanteile erkämpfen. Doch Pläne, von dort aus auch den gigantischen US-amerikanischen Markt endlich zu erreichen, stehen unter keinem guten Stern. In Washington wurde dies längst zur Kenntnis genommen und es wird über Gegenmaßnahmen diskutiert. Gewohnt angriffslustig gibt sich der ehemalige Präsident und derzeitige Anwärter auf eine weitere Amtszeit in Form von Donald Trump. Jener ließ bereits wissen, dass es unter seiner Führung keine Elektroautos von BYD auf amerikanischen Straßen geben werde.

Die internationale Expansion sollte BYD einst auf das nächste Level befördern und galt an der Börse lange als gewichtiges Argument dafür, fleißig Anteile ins eigene Depot zu befördern. Stand heute scheinen aber viele Fantasien geplatzt zu sein. Zusätzlich gerät BYD auch in China unter Druck, wo aktuell noch immer ein fast schon ruinöser Preiskampf herrscht. Die laufende Konsolidierung wird der Hersteller mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit überstehen, vielleicht sogar gestärkt aus dieser hinausgehen. Doch bis dahin ist manche Enttäuschung in den Bilanzen zu befürchten.

 

BYD: Der gefallene Stern?

 

Die Ernüchterung rund um BYD macht sich längst auch an der Börse bemerkbar. Zwar konnte die Aktie sich zuletzt etwas erholen, was den Kurs aber nur bis auf 24,70 Euro am vergangenen Wochenende heben konnte. Das sind satte 40 Prozent weniger als noch bei den Höchstständen im Jahr 2022. Der überbordende Optimismus ist weitgehend einer abwartenden Haltung gewichen.

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Das klingt alles recht negativ, doch verfügt BYD weiterhin über eine mehr als solide Basis und einige große Chancen. Der Eroberungszug in China dürfte sich fortsetzen und auch international ist es noch viel zu früh, um den Konzern schon abzuschreiben. Es ist aber an der Zeit, die Erwartungen an die Aktie etwas mehr an die Realität anzupassen. Die Phase des ungebremsten Wachstums scheint erst einmal vorbei zu sein. Stattdessen steht das Unternehmen nun vor einer Zeit, in der jedes Plus hart erkämpft werden will. Der Aktienkurs dürfte diesem Beispiel folgen und sich selbst in guten Szenarien eher gemächlich nach oben entwickeln, zumindest im Vergleich zu vorherigen Jahren.

18.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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