Für das Sponsoring der Fußball-EM 2024 nahm BYD viel Geld in die Hand, was sich für den chinesischen Autobauer jedoch schon jetzt auszuzahlen scheint
BYD gewinnt in Deutschland an Bedeutung
In China luchsen heimische Hersteller derzeit ihren ausländischen Kontrahenten fröhlich Marktanteile bei Elektroautos ab, doch die Expansion nach Europa verläuft noch etwas schleppend. Allen voran BYD kämpft damit, dass die Marke in hiesigen Gefilden nur wenig bekannt ist. Um dies zu ändern, wurde zuletzt massiv in das Thema Marketing investiert. Dazu gehörte auch ein Platz als Hauptsponsor für die Fußball-EM 2024.
Bei jeder Live-Übertragung prangerte das Logo von BYD (CNE100000296) auf den Bildschirmen und auf den Banden wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass sich dahinter der „Nr. 1 Hersteller von NEV“ verberge. Zwar war wohl nicht jedem klar, was sich hinter diesem Kürzel verbirgt („New Energy Vehicle“). Dennoch konnte BYD seine Bekanntheit in Deutschland wohl deutlich steigern, wie nun das Meinungsforschungsinstitut puls in Erfahrung gebracht haben will.
So sei BYD im Juli 2023 noch weitgehend unbekannt in Deutschland gewesen. Zu jenem Zeitpunkt hatten Umfragen zufolge nur 20,5 Prozent aller hiesigen Autokäufer je etwas von dem chinesischen Hersteller gehört. In diesem Jahr schoss dieser Wert auf 52,9 Prozent und damit auf mehr als die Hälfte in die Höhe. Damit dürfte BYD bei deutschen Autofahrern mittlerweile ein fester Begriff sein und der Trend setzt sich sehr wahrscheinlich weiter fort.
Warum nicht BYD?
Aufmerksamkeit ist das eine, doch hauptsächlich angestrebt wird von BYD natürlich, dass die Verkaufszahlen sich möglichst schnell steigern. Auch dabei scheint man auf einem guten Weg zu sein. Wie die Marktforscher ausführen, konnte wohl mit dem Sponsoring der Fußball-EM genau die richtige Zielgruppe erreicht werden. Gerade unter Menschen, die in nächster Zeit den Kauf eines Neuwagens planen und dafür größere Summen in die Hand zu nehmen gedenken, habe BYD in jüngerer Vergangenheit viel Eindruck hinterlassen.
Das schlägt sich in den Zahlen zur Kaufbereitschaft nieder. 8,9 Prozent aller Befragten konnten sich im Juli 2024 vorstellen, ein Auto von BYD anzuschaffen. Ein Jahr zuvor waren es lediglich 3,9 Prozent. Zu einer spontanen Verdopplung der noch immer bescheidenen Verkaufszahlen in Deutschland dürfte diese Entwicklung freilich nicht führen. Doch zeigt sich anhand der Studien doch recht klar, dass BYD sich auf einem guten Weg befindet.
Noch wird BYD seinen Ambitionen für Deutschland und Europa nicht gerecht und die EU nimmt chinesische Hersteller mit Strafzöllen ins Visier. Letztere könnte BYD mit einer lokalen Produktion aber wohl umgehen und zudem zeigt die Entwicklung in China, dass der vergleichsweise junge Konzern nicht zu unterschätzen ist. Auch auf dem Heimatmarkt schien es zu Beginn des Jahrtausends noch, als sei man chancenlos gegen Giganten wie Volkswagen. Vor gar nicht langer Zeit schaffte man es aber bereits zur Marktführerschafft, wenn auch nur vorübergehend.
BYD weiß zu gefallen
Die Fortschritte von BYD sind beileibe nicht nur auf mehr Marketing zurückzuführen, wenngleich dies bei der Expansion durchaus eine wichtige Rolle spielt. Dass die Anzeigen verfangen, liegt letztlich aber auch an einem überzeugenden Angebot. In der Vergangenheit scheiterten chinesische Autobauer immer wieder am europäischen Markt. Die Fahrzeuge galten verglichen mit der lokalen Konkurrenz als veraltet und wenig verlässlich. Es scheint aber, als habe sich dies im digitalen Zeitalter ins Gegenteil verkehrt.
BYD verfügt über High-Tech-Karossen, welche viele Modelle deutscher Hersteller buchstäblich alt aussehen lassen. Noch dazu verfügt der Konzern mit über die modernste Batterietechnologie und bietet seine Fahrzeuge zu teils sehr günstigen Preisen an. Etwas salopp ausgedrückt bedient BYD all jene Bedürfnisse, die von europäischen Autobauern über Jahre hinweg sträflich vernachlässigt wurden. Das hinterlässt auch bei den Anlegern Eindruck. Trotz einiger Rückschläge in den letzten Jahren notierte die BYD-Aktie per Handelsschluss am Donnerstag bei 25,55 Euro und damit gut dreimal höher als noch vor drei Jahren. Von einer solchen Performance können Volkswagen, BMW und Konsorten nur träumen.
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16.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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