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Das Wachstum bei BYD kommt ins Stocken

Auch die Aktie bleibt ihren Höchstständen fern

NTG24 - Das Wachstum bei BYD kommt ins Stocken

 

BYD informierte kürzlich über Zahlen für das vierte Quartal und konnte dabei nicht mehr die rasanten Wachstumsimpulse aus vorherigen Zeiten vorweisen. Grundsätzlich ging es für das Unternehmen zwar in die richtige Richtung. Das allerdings in einem geringeren Tempo. An der Börse führt das dazu, dass die Anleger weiterhin vorsichtig bleiben und sich keine spontane Kauflaune bemerkbar machen will.

Konkret sprach BYD (CNE100000296) von einem Umsatz in Höhe von 180,04 Milliarden Yuan (ca. 23,3 Milliarden Euro), was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von rund 15 Prozent entspricht. Der Nettogewinn kletterte derweil auf 8,67 Milliarden Yuan (ca. 1,12 Milliarden Euro) und betrug damit immerhin 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Im gesamten Jahr 2023 konnten die Umsätze um 81 Prozent zulegen.

 

Manch anderes Unternehmen würde bei solchen Zahlen wahrscheinlich Luftsprünge machen. Doch bei BYD haben sich in den vergangenen Jahren enorme Erwartungen aufgestaut. Zu sehen bekommen die Anleger nun, dass die Wachstumsphase etwas ins Stocken zu kommen scheint. Das führt zu einer verhaltenen Reaktion und der Aktienkurs beißt sich weiterhin rund um die Marke von 25 Euro fest. Am Dienstag ging es um nur 0,6 Prozent bis auf 25,06 Euro aufwärts.

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BYD im Preiskampf

 

Immer deutliche bemerkbar macht sich bei BYD der harte Preiskampf auf dem chinesischen Heimatmarkt. Als Tesla diesen Ende 2022 losgetreten hatte, gab man sich noch eher zurückhalten. Über Monate weigerte BYD sich beharrlich, pauschale Rabatte für die eigenen Fahrzeuge anzubieten. Darauf folgten zunächst vereinzelte Aktionen von Händlern, bevor BYD letztlich doch einknickte. Mittlerweile gibt der Konzern die mit Abstand höchsten Rabatte. Laut der Nachrichtenagentur Reuters gab es im vergangenen Jahr für die 13 meistverkauften Modelle Preisabschläge von durchschnittlich 17 Prozent. Das jüngste Beispiel ist ein Facelift der E-Limousine Seal. Jenes kommt nicht nur mit einigen Neuerungen, sondern auch mit einem gut fünf Prozent niedrigeren Verkaufspreise daher.

Um die Auslieferungszahlen auf hohem Niveau zu halten, bleibt BYD kaum etwas anderes übrig. Denn der E-Auto-Markt im Reich der Mitte wächst sehr viel langsamer als noch in vergangenen Jahren. 2023 legten die Absatzzahlen nur noch um 21 Prozent zu. Ein Jahr zuvor waren es noch über 70 Prozent an Zuwachs. Die Hersteller hatten sich darauf eingestellt, dass es dauerhaft ein derart rasantes Wachstum zu sehen geben würde. Den deutlichen Knick in der Aufwärtskurve gilt es nun irgendwie zu kompensieren.

Mancher Beobachter sieht dem allerdings auch gelassen entgegen. So zitiert Reuters etwa den auf China spezialisierten Marktforscher John Zeng mit den Worten, dass BYD Preisnachlässe mit Kostensenkungen und steigenden Exporten ausgleichen könne. Letztere fahren bisher noch höhere Verkaufspreise ein und erreichen damit auch bessere Margen. Für die Zukunft kann sich BYD darauf aber nicht unbedingt verlassen, denn gerade in der EU wird die Expansion chinesischer Hersteller kritisch beäugt und es deuten sich bereits Strafzölle am Horizont an.

 

BYD muss kleinere Brötchen backen

 

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenSo oder so zeigt sich einmal mehr, dass das Wachstum bei BYD sich erst einmal in kleineren Schritten abspielen wird. Positiv zu vermerken ist zweifellos, dass es für den Autobauer noch in die richtige Richtung geht. Doch sollte die derzeitige Entwicklung sich verhärten, dürfte dies langfristige Ziele und Erwartungen in Zweifel ziehen, was die Börsianer potenziell eher verschrecken dürfte.

Für die Aktie zeichnet sich aufgrund der zunehmenden Verunsicherungen an den Märkten eine Fortsetzung des Seitwärtstrends ab, der sich aktuell ziemlich mittig zwischen 52-Wochen-Tief bei 20,21 Euro und 52-Wochen-Hoch bei 32,64 Euro abspielt. Anleger achten vor allem darauf, ob es in nächster Zeit zu irgendwelchen Durchbrüchen kommen mag. Nach oben warten schon knapp unterhalb von 26 Euro wichtige Widerstände. Support nach unten ist etwas oberhalb der Marke von 24 Euro zu finden.

27.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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