Mit neuen Luxusfahrzeugen wirbt BYD um die Gunst der gut betuchten Kundschaft

Den Anlegern scheint das zu gefallen

 

Der Erfolg von BYD kommt nicht zuletzt daher, dass das Unternehmen viele günstige Fahrzeuge verkaufen kann. Solche bringen aber bekanntlich eine eher überschaubare Marge ein und der Trend geht derzeit schwer in Richtung Luxuskarossen. Eben solche hat das chinesische Unternehmen nun vorgestellt und dafür eigens eine neue Marke ins Leben gerufen. Wie das Ganze bei den Kunden ankommt, bleibt noch abzuwarten.

Die neuen Fahrzeuge von BYD (CNE100000296) werden unter der Submarke „Yangwang“ vorgestellt und hören auf klangvolle Namen wie U8 oder U9. Zunächst wird es einen Elektro-Supersportwagen und einen gut ausgestatteten Offroad-Wagen geben. Beide setzen auf die neue e4-Plattform, welche mit gleich vier Elektromotoren daherkommt. Jene können jedes Rad separat antreiben, womit im Falle eines Reifenplatzers beispielsweise das Drehmoment der übrigen Räder präzise angepasst werden kann. Im Falle einer Panne soll es damit möglich sein, das Fahrzeug noch sicher abzustellen.

 

Herausgestellt wurden außerdem die Bremsen, welche die Fahrzeuge bei einem Tempo von 100 km/h schon nach 40 Metern zum Stillstand bringen sollen. Der Supersportwagen U9 solle es außerdem in nur zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h schaffen. Der Offroader U8 hingegen punktet mit Features wie einer vollständigen Wasserdichtigkeit. Im Zweifel solle das Fahrzeug laut BYD sogar auf dem Wasser schwimmen.

Sehr viel mehr Details zur Ausstattung in Form von Software und dergleichen mehr gab es noch nicht zu hören. Die Kundschaft darf aber wohl mit der Crème de la Crème rechnen, denn preislich ordnen die Fahrzeuge sich weit im oberen Bereich an. Ab einer Million Yuan geht der Spaß los, was umgerechnet knapp 140.000 Euro entspricht. Damit greift BYD ganz bewusst in Bereichen an, die bisher vor allem von bekannten Luxus-Herstellern beackert werden. Wirtschaftlich erscheint das sinnvoll, da genau hier die größten Margen erzielt werden.

 

Gute Laune an der Börse

 

Es lässt sich nur darüber spekulieren, wie erfolgreich BYD mit dem neuen Ansatz sein wird, an dem hinter den Kulissen schon seit einer ganzen Weile gewerkelt wird. Bei den Anlegern scheinen die Neuvorstellungen aber gut anzukommen. Die BYD-Aktie reagierte im gestrigen Handel mit Kurszuwächsen von rund 4,5 Prozent und steigerte ihren Kurs bis auf 26,11 Euro. Die Erholung der letzten Wochen setzt sich damit fort, nachdem neuerliche Aktienverkäufe von Warren Buffet kürzlich für einen kurzen Durchhänger sorgten.

Es gibt auch nach wie vor gute Gründe, um optimistisch zu bleiben. Geschäftlich läuft es für BYD schon seit einer Weile blendend und selbst das krisengeplagte Jahr 2022 tat dem kaum einen Abbruch. Für dieses Jahr gibt es nun Anzeichen dafür, dass gerade die chinesische Wirtschaft sich nachhaltig erholen könnte. Neue Verkaufsrekorde sind da alles andere als ein Ding der Unmöglichkeit.

 

BYD folgt dem Trend

 

Nun kann man sich den lieben langen Tag darüber streiten, ob die elektrische Revolution tatsächlich mit Luxus-Karossen gelingt oder nicht. Allerdings ist es gar nicht Aufgabe von BYD solche Probleme zu lösen und die günstigen Modelle verschwinden auch nicht einfach aus dem Programm. Im Gegensatz zu manchem Konkurrenten verfügt BYD über eine recht breite Produktpalette. In China dürften die neuen Fahrzeuge ihre Freunde finden. Dort gab es jüngst Anzeichen dafür, dass heimische Marken gefragter werden, während die ausländische Konkurrenz es eher schwieriger hat.

Die Voraussetzungen für ein weiteres erfolgreiches Jahr sind also gegeben und nach teils heftigen Abschlägen im vergangenen Jahr ist das Aufwärtspotenzial umso größer. Herausfordernd bleibt die Corona-Situation in China, die mittlerweile vollkommen außer Kontrolle geraten ist. Außerdem wird die Investmentstrategie von Investorenlegende Warren Buffen mit Sicherheit noch für einige Kursschwankungen sorgen. Eine sichere Bank ist die BYD-Aktie also noch lange nicht, doch das Papier bleibt hochinteressant.

 

12.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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