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Bei BYD ziehen immer düstere Wollen auf und Analysten zweifeln schon an den Zielen für die kommenden Jahre

Das macht den Anteilseignern schwer zu schaffen

NTG24 - Bei BYD ziehen immer düstere Wollen auf und Analysten zweifeln schon an den Zielen für die kommenden Jahre

 

Schon seit etwa drei Wochen steht die BYD-Aktie schwer unter Druck und die Stimmung scheint sich einfach nicht mehr aufhellen zu wollen. Zwar präsentierte das Unternehmen zuletzt sehr ansehnliche Zahlen und konnte bei den Auslieferungen sogar neue Rekorde einfahren. Allerdings fiel das sequentielle Wachstum eher bescheiden aus und es mehren sich Zweifel daran, ob in Zukunft noch die rasante Geschwindigkeit bei der Steigerung der Absatzzahlen beibehalten werden kann.

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Werbebanner DegussaSchon im laufenden Jahr könnte es für BYD (CNE100000296) eng werden. Drei Millionen NEVs, also Elektroautos und Hybridfahrzeuge sollen bis Jahresende verkauft werden. Bis Ende November schaffte man es „nur“ auf 2,68 Millionen Einheiten, wie das Magazin „The Driven“ berichtet. Damit fehlen noch rund 320.000 Fahrzeuge und im Dezember müsste nicht weniger als ein neuer Rekord aufgestellt werden. Auch BYD scheint bewusst zu sein, dass es sich dabei um keine Selbstverständlichkeit handelt. Rabatte aus dem November wurden für den Dezember übernommen. Für viele Beobachter ist das ein klares Anzeichen dafür, dass der Hersteller händeringend versucht, seine Autos so schnell wie möglich loszuwerden.

Gezweifelt wird aber auch immer offener an den Zielen für die kommenden Jahre. 2024 peilt BYD vier Millionen verkaufte Fahrzeuge und damit nochmal ein sattes Plus im Vergleich zu 2023 an. Vor gar nicht langer Zeit schien dieses Ziel durchaus erreichbar zu sein. Doch der zunehmende Gegenwind lässt selbst gestandene Analysten an den Wachstumsplänen zweifeln. Gleich aus mehreren Richtungen kommen derzeit unangenehme Entwicklungen auf BYD zu, was die Aktionäre letztlich nicht ignorieren können. Die Aktie korrigierte in den letzten vier Wochen um 18 Prozent in Richtung Süden.

 

Der Preiskampf trübt die Stimmung bei BYD

 

Befürchtet wird unter anderem, dass der noch immer anhaltende Preiskampf im deflationären China die Absatzzahlen dämpfen wird. Zwar sollen die teils kräftigen Rabatte eigentlich das genaue Gegenteil bewirken. Einige Experten rechnen aber damit, dass durch die hohe Frequenz an Preisnachlässen eine gewisse Erwartungshaltung weiterer Abschläge bei den Verbrauchern entstehen könnte. In der Folge würde die werte Kundschaft sich mit Käufen eher zurückhalten und auf eine noch günstigere Gelegenheit warten. Im schlimmsten Fall könnte dadurch eine Abwärtsspiral in Gang gesetzt werden.

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Doch nicht nur auf dem Heimatmarkt hat BYD mit Problemen zu kämpfen. Auch die Expansion ins Ausland steht nicht mehr unter dem besten Stern. In der EU schaut man derzeit sehr genau hin und denkt mehr oder minder offen über Strafzölle für chinesische Autobauer nach. In der Türkei ist man schon einen Schritt weiter und verkündete jüngst spezielle Anforderungen für chinesische Autobauer, die bisher kein einziger Hersteller erfüllen kann. In der Folge bleibt der dortige Markt für BYD erst einmal versperrt. Der gigantische Markt in den USA entfällt ebenfalls weitgehend.

Die zunehmenden Herausforderungen für BYD bremsen die Wachstumsfantasien an der Börse sehr nachhaltig. Dass zudem Warren Buffets Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway ihre Anteile an dem chinesischen Autobauer im laufenden Jahr deutlich reduziert hat, schürt nur noch weiter die Erwartungshaltung, dass der Aktienkurs seinen Zenit zunächst übersprungen haben könnte. Es ist nicht so, als würde BYD fundamental schlecht dastehen. Doch die Erwartung, dass in Zukunft kleinere Brötchen gebacken werden müssen, reicht für eine heftige Korrektur bereits mehr als aus.

 

Das gab es lange nicht mehr bei der BYD-Aktie

 

Das Resultat ist ein Schlusskurs von nur och 24,16 Euro am vergangenen Mittwoch, womit die BYD-Aktie auf den tiefsten Stand seit dem Frühjahr abrutschte. In schneller Folge wurden zuletzt gleich mehrere Unterstützungslinien nach unten durchkreuzt und der Abstand zum 52-Wochen-Tief bei 22,67 Euro ist recht schmal geworden. Aus technischer Sicht ist die Aktie schwer angeschlagen und es fehlt momentan völlig an Anzeichen für einen schnellen Turnaround.

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Werbebanner Brauerei StauderAus Anlegersicht wirkt die Seitenlinie da für den Moment recht einladend. Gleichwohl sei aber gesagt, dass BYD auch in Zukunft nicht zu unterschätzen ist. Selbst wenn es zum befürchteten Durchhänger kommen mag und Absatzziele eventuell korrigiert werden müssen, so spricht vieles dafür, dass der Konzern dies auf lange Sicht verkraften wird. Vielleicht ergeben sich da im Zuge der laufenden Kurskorrektur am Ende auch attraktive Einstiegschancen.

14.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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