Wertberichtigungen setzten BayWa noch mehr unter Druck, auch wenn jene laut Konzernangaben keine negativen Auswirkungen auf Sanierungen haben sollen
Noch immer steht BayWa vor einem Scherbenhaufen
BayWa schrieb in der jüngeren Vergangenheit tiefrote Zahlen und konnte eine Insolvenz zuletzt nur mit Mühe und Not noch vermeiden. Mittlerweile wird dem Konzern in einem Sanierungsgutachten grundsätzlich noch eine Chance zugeschrieben. Doch einfach wird es kaum werden und in der vergangenen Woche gab es schon wieder einen weiteren Rückschlag zu verkraften.
Wie BayWa (DE0005194062) in einer Pflichtmitteilung bekanntgab, haben sich bei einem sogenannten Impairment-Test Wertberichtigungen in Höhe von gut 222 Millionen Euro ergeben. Negative Auswirkungen soll dies auf laufende Sanierungsbemühungen nicht haben. Für die Anleger ist es aber ein klar negatives Signal. Zuzuschreiben sind die Wertminderungen in erster Linie der Krisentochter BayWa r.e., welche Wind- und Solarparks entwickelt.
Eben jene Tochter soll im Laufe der Sanierung veräußert werden. Medienberichten zufolge laufen dazu bereits entsprechende Verhandlungen und BayWa könnte sich damit einer großen Last entledigen. Konkrete Angebote liegen aber offenbar noch nicht vor und es ist aktuell nicht die einzige Baustelle, mit welcher der Konzern zu kämpfen hat.
BayWa: Die Zeit drängt
Roland Berger hat BayWa in seinem Sanierungsgutachten zwar grundsätzlich eine weitere Perspektive zugesprochen. Notwendig sind dafür aber harte Einschnitte und auch mehr Zeit. Bereits heute laufen Kreditvereinbarungen aus und sollten jene nicht verlängert werden können, wäre ein Insolvenzrisiko laut Risikobericht des Unternehmens nicht auszuschließen. Experten gehen zwar davon aus, dass Eigentümer und Gläubiger sich nicht querstellen werden. Noch während dieser Artikel entstand, trudelte tatsächlich die Meldung herein, dass die Gläubigerbanken weitere 500 Millionen Euro beisteuern und die Fälligkeit von Krediten bis Jahresende nicht einfordern.
Etwas Luft verschafft sich BayWa damit, schrammt aber noch immer am Rande der Existenz und Anleger können sich auf ein erfolgreiches Comeback kaum verlassen. Die abgestürzte Aktie konnte sich zwar etwas erholen und vom Mehr-Jahres-Tief bei 9,50 Euro bis auf 12,92 Euro am Wochenende zulegen. Eingepreist ist darin bislang aber lediglich die Hoffnung auf bessere Tage und noch lange keine Wende auf fundamentaler Ebene.
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01.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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