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Bayer legt einen weiteren Rechtsstreit rund um Glyphosat bei, muss dafür aber tief in die Tasche greifen

Es ist noch nicht vorbei

NTG24 - Bayer legt einen weiteren Rechtsstreit rund um Glyphosat bei, muss dafür aber tief in die Tasche greifen

 

Schon fast sieben Jahre ist es her, dass Bayer den Saatgutkonzern Monsanto übernommen hat. Von Beginn an wurde das Vorhaben an den Märkten auch kritisch hinterfragt, unter anderem aufgrund anhaltender Rechtsstreitigkeiten rund um den Unkrautvernichter Glyphosat. Solche gibt es bis heute und in einem Fall, der sich auf das Produkt Roundup bezieht, kam es nun zu einer Einigung.

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Vorgeworfen wurde Bayer (DE000BAY0017) bzw. Monsanto, irreführende Werbung für Roundup betrieben zu haben. Wiederholt sei demnach behauptet worden, dass die Produkte sicher und nicht giftig seien, obschon Monsanto sich bereits 1996 in einem geschlossenen Vergleich dazu verpflichtete, keine unbewiesenen Behauptungen zur Sicherheit von Unkrautvernichten mehr zu tätigen.

Das Verfahren in New York wurde nun im Rahmen eines Vergleichs beigelegt. Bayer zahlt dem US-Bundesstaat New York 6,9 Millionen US-Dollar, im Gegenzug werden keine weiteren Ermittlungen stattfinden. Wie immer in solchen Fällen versteht der Konzern das Ganze nicht als Schuldeingeständnis. Bayer zeigt sich weiterhin überzeugt davon, dass die Verwendung von Glyphosat-Produkten wie Roundup für den Menschen sicher sei und auch keine Bedrohung von Wildtieren darstelle.

 

Bayer hat sich vorbereitet

 

Ob dem so ist oder nicht, diese Frage bleibt weiterhin ungeklärt. Es sind noch einige weitere Verfahren anhängig, für die sich Bayer auch vorbereitet hat. Schon vor einer ganzen Weile hat der Konzern Milliarden an Rückstellungen gebildet und auch bereits einiges an Geld in die Hand genommen, um Klagen beizulegen. Im hier angesprochenen Fall weist das Unternehmen explizit darauf hin, dass lediglich Werbepraktikern im Fokus gestandene hätten. Schlüsse zur Sicherheit der eigenen Produkte seien nicht gezogen worden.

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Werbebanner EMH PM TradeDarüber scheiden sich nach wie vor die Geister. Einige sehen klare Anzeichen dafür, dass Glyphosat krebserregend sei und im Jahr 2015 wurde der Wirkstoff auch von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Ein Jahr später wurde dies allerdings wieder revidiert und in der EU ist das Pflanzenschutzmittel noch bis Ende des laufenden Jahres zugelassen. Anders ausgedrückt bleiben noch so einige offene Fragen und die Zukunft von Glyphosat bleibt weiterhin ungewiss.

Daraus entsteh auch für die Aktionäre eine gewisse Unsicherheit. Ob das nun beigelegte Verfahren als Erfolg gewertet werden kann oder nicht, bleibt freilich jedem selbst überlassen. Zumindest Bayer selbst zeigt sich zufrieden mit dem Ausgang und vermutlich vor allem damit, dass es weiterhin an stichhaltigen Belegen zu einer schädlichen Wirkung von Glyphosat fehlt. Dass es dabei bleiben wird, darauf können und wollen sich die Anteilseigner aber weiterhin nicht verlassen.

 

Nicht viel Neues bei der Bayer-Aktie

 

Die Rechtsstreitigkeiten rund um Monsanto werden als einer der Hauptgründe dafür angesehen, dass die Bayer-Aktie tief gefallen ist. In den letzten Jahren konnte der Abwärtstrend zwar gestoppt werden. Mit einem Kurs von 52,33 Euro zum Wochenende bleibt das Papier von historischen Höchstständen aber weit entfernt. Zum Vergleich: vor der Monsanto-Übernahme notierte Bayer noch sehr bequem oberhalb der 100-Euro-Linie. Solche Kurse erscheinen dieser Tage nahezu unerreichbar zu sein.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGlyphosat dürften den Pharmakonzern noch eine ganze Weile beschäftigen und das letzte Wort um die Sicherheit des Mittels ist noch lange nicht gesprochen. Trotz der vorhandenen Rückstellungen schwebt das Thema wie ein Damoklesschwert auch über der eigenen Aktie. Bleibt nur zu hoffen, dass die Monsanto-Übernahme sich langfristig für Konzern und Aktionäre auszahlen wird. Rein mit Blick auf den Aktienkurs scheint sich Bayer damit bisher aber keinen Gefallen getan zu haben. Dass in den letzten Jahren auch die vielen Krisen dem Unternehmen zugesetzt haben, sei an dieser Stelle nicht unerwähnt. Gleichwohl lässt sich aber kaum bestreiten, dass die Kurse unter den anhaltenden Reibereien rund um Roundup und Co spürbar gelitten haben.

19.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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