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Bayer ordnet seine Consumer Health-Sparte neu und benennt dafür einen neuen Chef

Mit Jeff Ubben zieht außerdem ein neuer Aufsichtsrat ein

NTG24 - Bayer ordnet seine Consumer Health-Sparte neu und benennt dafür einen neuen Chef

 

Die Sparte rund um nicht verschreibungspflichtige Medikamente steht bei Bayer schon seit Längerem im Fokus der Aktionäre. Gemunkelt wird darüber, dass die Abteilung über kurz oder lang abgespalten werden könnte. Konkrete Hinweise darauf gibt es bisher noch nicht, doch zumindest wird in Bälde ein neuer Chef zu sehen sein, wie das „Handelsblatt“ am Donnerstag berichtete.

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Ende April wird der bisherige Vorsitzende Heiko Schipper die Sparte Consumer Health demnach verlassen, wie Bayer (DE000BAY0017) mitteilen ließ. Schipper war Bayer über viele Jahre lang treu, scheint aber mit seinem Posten nicht mehr ganz zufriedengewesen zu sein. Aus Unternehmenskreisen ist zu hören, dass Schipper sich schon seit Längerem zu Höherem berufen fühle und gerne einen größeren Bereich oder den Gesamtkonzern geleitet hätte.

Für den CEO-Posten hat der Manager sich im vergangenen Jahr auch bereits beworben, hatte aber gegenüber Bill Anderson das Nachsehen. Nun treibt es Schipper zu einem anderen Unternehmen zu treiben. Um welches genau es sich dabei handeln könnte, ist nicht bekannt. Ebenfalls offen ist, in welcher Position der 54-jährige in Zukunft tätig sein wird.

 

Ist bei Bayer was im Busch?

 

An den Märkten wird munter spekuliert, ob der Austausch der Spitze bei Consumer Health kurz vor dem Kapitalmarkttag als Indiz für eine anstehende Abspaltung anzusehen ist. Insider verneinen dies allerdings und sprechen davon, dass Bayer einen solchen Schritt bestenfalls mittelfristig in Angriff nehmen wird. Der Zeitpunkt für den Wechsel in der Chefetage scheint also rein zufällig zu sein. Mit Sicherheit feststellen lässt sich dies aus der Ferne aber freilich nicht.

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Künftig geleitet wird die Consumer Health-Sparte, deren bekanntestes Produkt Aspirin darstellt, von Julio Triana, der schon seit über 20 Jahren für Bayer tätig ist. Ob Triana neue Impulse bringen wird oder alles beim Alten belässt, darüber gibt es bisher keine Ankündigungen. Mit einigen Neuigkeiten ist aber beim Blick auf den Aufsichtsrat zu rechnen. Dort wird künftig der als aktivistisch geltende Investor Jeff Ubben vertreten sein, dessen Fonds Inclusive Capital mit einem kleinen Anteil am Pharmariesen beteiligt ist. Im vergangenen Jahr setzte Ubben sich dafür ein, den ehemaligen CEO Werner Baumann durch einen externen Bewerber zu ersetzen.

Bayer erhofft sich von dem Investor, dass dieser die Finanzmarktexpertise des Aufsichtsrates stärken wird. In welcher Weise dies geschehen mag, bleibt abzuwarten. Bekannt ist von Ubben, dass jener seine Ziele mit großem Eifer verfolgen kann, auch wenn er für gewöhnlich weniger poltert als mancher andere aktivistische Investor. Gegenüber Abspaltungen zeigte sich Ubben zuletzt nicht gänzlich abgeneigt, er hält sie aber auch nicht für zwingend notwendig, um Werte schaffen zu können. Bayer selbst spricht übrigens davon, Ubben bisher nicht als aktivistisch wahrgenommen zu haben.

 

Skepsis unter den Aktionären?

 

Während Bayer sich von den Neubesetzungen wohl einen Schritt nach vorne erhofft, geht bei den Anteilseignern etwas die Skepsis um. Die Bayer-Aktie reagierte auf die Neuigkeiten am Donnerstag mit Kursverlusten von 1,65 Prozent und setzte auf 28,09 Euro zurück. Damit schrumpft der Abstand zum 18-Jahres-Tief bei 27,40 Euro weiter dahin. Besonders der Zeitpunkt nur kurz vor dem Kapitalmarkttag sorgt für Unruhe. Auch wenn es keine konkreten Hinweise auf einen Zusammenhang gibt, so machen sich doch allerlei Gerüchte breit.

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Überzubewerten sind solche nicht und es lässt sich entspannt abwarten, was Bayer selbst beim Kapitalmarkttag in der kommenden Woche zu verkünden haben wird. Bis dahin gibt es weiterhin keinen Grund für überhastete Zukäufe. Der Konzern steht unverändert unter enormem Druck und lässt bisher einen überzeugenden Plan vermissen, wie die Flucht aus dem tiefen Loch gelingen soll. Klar ist, dass sich irgendetwas ändern muss. Ob nun die richtigen Entscheidungen getroffen werden oder nicht, steht aber in den Sternen.

01.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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