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Bayer enttäuscht mit zahlen nahezu auf ganzer Linie und auch der Ausblick fällt ernüchternd aus

Die Probleme spitzen sich zu

NTG24 - Bayer enttäuscht mit zahlen nahezu auf ganzer Linie und auch der Ausblick fällt ernüchternd aus

 

Dass die Preise für den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat in letzter Zeit schwer nachgegeben haben, ist keine echte Neuigkeit mehr. Die Anleger wurden nun aber überrascht davon, wie stark sich dies in den Zahlen von Bayer bemerkbar macht und es handelt sich nicht um das einzige Problem, mit dem der Konzern derzeit zu kämpfen hat. Die Quartalszahlen wurden zu einer einzigen Enttäuschung.

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Bei den Gewinnen vermeldete Bayer (DE000BAY0017) für die ersten drei Monate des laufenden Jahres 4,47 Milliarden Euro und verfehlte damit die Erwartungen der Analysten nur leicht. Ein Rückgang um 15 Prozent ist dennoch nichts, was sich ohne Weiteres schönreden ließe. Noch dazu warnt der Konzern davor, dass der Preisverfall bei Glyphosat schneller als gedacht voranschreite. Das lässt für die Zukunft nichts Gutes vermuten.

Die Prognose fällt entsprechend alles andere als euphorisch aus. Zwar hält Bayer an den bisherigen Zielen fest, welche ein EBITDA von 12,5 bis 13 Milliarden Euro vorsehen. Allerdings peilen die Verantwortlichen nur noch an, diese Spanne eher am unteren, denn am oberen Ende zu erreichen. Im vergangenen Jahr konnte mit 13,5 Milliarden Euro noch ein neuer Rekord bei den Gewinnen aufgestellt werden. Spätestens jetzt ist klar, dass dieses Kunststück so schnell nicht wiederholt werden kann.

 

Bayer mit vielen Problemen

 

Glyphosat ist allerdings nur eine Baustelle, welche sich bei Bayer derzeit negativ auf Umsatz und Gewinn auswirkt. Mit Gegenwind hat der Konzern es auch in China zu tun, wo der Preisdruck sich in der Pharmasparte immer stärker bemerkbar macht. Der Konzern nennt dies als hauptsächlichen Grund dafür, dass die Umsätze in der Pharmasparte um drei Prozent gesunken sind. Außerdem ist die Rede von noch immer spürbaren Auswirkungen der Coronapandemie.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAls wäre all das nicht genug, machen sich auch noch Sondereffekte aufgrund von Rechtsstreitigkeiten in den USA bemerkbar. All dem gegenüber stehen nur erschreckend wenige positive Signale und nicht ohne Grund reagierten die Märkte am Donnerstag mit einem kleinen Ausverkauf. Die Bayer-Aktie rutschte um knapp 7,5 Prozent auf magere 53,94 Euro herab. Das entspricht dem niedrigsten Schlusskurs seit Anfang Januar und charttechnisch befindet das Papier sich in ausgesprochen gefährlichem Terrain.

All diesen Entwicklungen zum Trotz sind die Optimisten aber noch lange nicht ausgestorben. Viele hoffen darauf, dass unter neuer Führung schon in Bälde eine Zeitenwende bei Bayer anstehen könnte. Auch bei den Analysten macht sich vorwiegend gute Stimmung breit. Zuletzt empfahlen noch 17 Experten die Bayer-Aktie zum Kauf. Acht Analysten nahmen eine neutrale Haltung ein und es gab keine einzige Verkaufsempfehlung. Ob in den nächsten Tagen der eine oder andere seine Haltung noch einmal überdenken wird, bleibt abzuwarten. Zumindest an dieser Front zeichnet sich aber ein recht freundliches Bild für die Bayer-Aktie.

 

Zahlt Geduld sich aus?

 

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Werbebanner EMH PM TradeBayer ist und bleibt ein Behemoth mit einem Produktportfolio, das an und für sich als krisensicher angesehen werden kann. Entsprechend sind Comeback-Szenarios nicht vollkommen aus der Luft gegriffen und mit dem jüngsten Rückschlag sowie den mittlerweile sehr niedrigen Erwartungen könnten mutige Anleger hier durchaus eine Einstiegschance erkennen. Selbst im besten Fall dürfte es aber viel Geduld brauchen, um hier eine ansehnliche Rendite zu erzielen und Garantien gibt es freilich keine.

Vermutlich ist es für den Moment da nicht verkehrt, zunächst auf der Seitenlinie auszuharren und auf handfeste neue Signale zu warten, statt sich voll und ganz der Hoffnung hinzugeben. Dass die Bayer-Aktie jetzt schon ihren Tiefpunkt erreicht hat, ist alles andere als sicher. Sollte die Prognose für das laufende Jahr noch verfehlt werden, was alles andere als unmöglich ist, könnte es noch sehr viel weiter in Richtung Süden gehen.

 

12.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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