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Bayer stürzt ins Bodenlose, Microsoft trotz guter Zahlen im roten Bereich, Alphabet kann die Anleger nicht überzeugen und Nvidia wird mit in die Tiefe gerissen

Die Bullen bissen im Handel am Mittwoch auf Granit!

NTG24 - Bayer stürzt ins Bodenlose, Microsoft trotz guter Zahlen im roten Bereich, Alphabet kann die Anleger nicht überzeugen und Nvidia wird mit in die Tiefe gerissen

 

Trotz zurückgegangener Inflationszahlen in Deutschland zeigten die Börsen sich gestern nicht von ihrer besten Seite und die Anleger mussten vielerorts wieder einmal rote Vorzeichen hinnehmen. Sowohl alte als auch neue Sorgen begleiten derzeit eine ganze Reihe von Einzeltiteln und es scheint fast, als wäre die Party erst einmal vorbei.

Ganz klar der Fall ist das bei der Aktie von Bayer (DE000BAY0017). Nach dem jüngsten Rückschlag vor Gericht aufgrund von Streitigkeiten rund um Glyphosat und einer damit verbundenen Strafzahlung in Milliardenhöhe kam es zu heftigen Verlusten. Erholen konnte die Aktie sich davon bisher nicht. Im Gegenteil, die Abwärtsbewegung nahm gestern sogar noch an Tempo auf. Mit einem Minus von knapp vier Prozent ging es unter die 30-Euro-Linie und der Schlusskurs fiel mit 28,90 Euro so niedrig wie seit fast 20 Jahren nicht mehr aus.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeSchon rein psychologisch entsteht hier weiterer Verkaufsdruck und wieder einmal stellt sich an den Märkten die Frage, ob Bayer sich mit der Übernahme von Monsanto wirklich einen Gefallen getan hat. Zwar hat der Konzern üppige Rückstellungen für laufende Verfahren aufgebaut. Doch es stehen noch Tausende Klagen aus. Sollte nur ein Bruchteil davon Erfolg haben, was zuletzt wahrscheinlicher geworden ist, könnte das böse enden. Zudem steht zu befürchten, dass dem Konzern Kraft und Zeit für andere wichtige Projekte fehlen. Dass die Stimmung da neue Tiefpunkte erreicht, scheint nachvollziehbar zu sein.

 

Microsoft: Nichts zu meckern?

 

Ganz anders sieht das Microsoft (US5949181045) aus, wo den Anteilseignern gestern frische Quartalszahlen kredenzt wurden. Mit jenen konnte der Software-Gigant die Erwartungen der Analysten komfortabel übertreffen, und das auch aufgrund eines ansehnlichen Wachstums im Cloud- und KI-Bereich. Konzernchef Satya Nadella sprach davon, dass man zum Einsatz von KI „im großen Stil“ übergegangen sei.

Damit zeichnet der CEO ein sehr freundliches Bild von der Zukunft, doch den Anlegern scheint das nicht zu reichen. Die Microsoft-Aktie reagierte gestern mit Verlusten von knapp 1,8 Prozent und fiel dadurch auf 371,65 Euro zurück. Das dürfte aber kaum an plötzlichen Sorgen liegen. Wahrscheinlicher ist, dass mancher Anteilseigner Gewinne mitnimmt. Schließlich soll man aufhören, wenn es am schönsten ist.

 

Alphabet unter Druck

 

Der Erfolg von Microsoft ist ein wenig eine Belastung für die Google-Mutter Alphabet (US02079K3059). Die berichtete gestern zwar ebenfalls über Zahlen, welche die Erwartungen der Märkte übertreffen konnten. Allerdings galt das nicht für das Wachstum im Werbegeschäft, welches etwas geringer als erhofft ausfiel. Prompt machen sich an den Märkten Sorgen breit, dass die Ansätze der Konkurrenz, mit KI Marktanteile zu erobern Erfolge haben könnten.

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Beziffern lässt sich dahingehend bisher zwar noch nichts. Doch die Furcht, dass wir gerade die Anfänge eines nachhaltigen Niedergangs zu sehe bekommen könnten, ist an den Börsen greifbar. Bemerkbar machte sich das am Mittwoch in Form von Kursverlusten, die sich an den hiesigen Handelsplätzen auf etwas mehr als sieben Prozent beliefen. Die Alphabet-Aktie setzte letztlich bis auf 130,72 Euro zurück. Das ist immer noch ansehnlich, aber dennoch eine klar spürbare Korrektur.

 

Nvidia im Sog der Konkurrenz

 

Eher gemächliches Wachstum im KI-Segment machte am Mittwoch auch der Aktie von Nvidia (US67066G1040) zu schaffen. Enttäuschende Zahlen stammten allerdings nicht vom Platzhirsch selbst. Stattdessen war es die Konkurrenz in Form von AMD, welche mit Zahlen nicht punkten konnte. Nun geht die Sorge um, dass auch bei Nvidia der Zenit überschritten sein konnte. Das beförderte den Aktienkurs um knappe 2,9 Prozent bis auf 565,60 Euro in Richtung Süden.

Ob derartige Befürchtungen berechtigt sind, mag jeder für sich selbst entscheiden. In der Schwäche von AMD und zuvor Intel ließen sich durchaus auch positive Faktoren für Nvidia erkennen. Das Ganze spricht dafür, dass Nvidia seinen komfortablen Vorsprung bei den Marktanteilen spielend zu verteidigen weiß und entsprechend seinen steilen Wachstumskurs am Leben erhält. Genau wissen werden wir das aber frühestens in drei Wochen, wenn Nvidia selbst mit Quartalsergebnissen an der Reihe ist.

 

Droht die große Korrektur?

 

Insgesamt ließ sich an den Märkten vor der anstehenden Zinsentscheidung der Fed und innerhalb zahlreicher Quartalsberichte wieder vermehrt Verunsicherung feststellen. Zumindest einige Börsianer fürchten darum, dass der gute Lauf der letzten Wochen etwas übertrieben ausgefallen sein könnte und nun entsprechend ein böses Erwachen droht. Für Panik ist es bisher noch zu früh. Doch mancher herbe Rückschlag ist eine gute Erinnerung daran, dass an der Börse bisher noch jede Aufwärtskurve irgendwann ihr Ende gefunden hat.

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01.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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