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Die Deutsche Bank setzt bei den Boni die Schere an, was zumindest die Anleger nicht weiter stört

Die Analysten beziehen Stellung

NTG24 - Die Deutsche Bank setzt bei den Boni die Schere an, was zumindest die Anleger nicht weiter stört

 

Nicht überall sind Analysten beliebt und es gibt genügen Beispiele, bei denen die Börsenprofis schon mal schwer danebenlagen. Dennoch hat ihr Wort durchaus Gewicht und nimmt Einfluss auf das Anlageverhalten zumindest einiger Marktakteure. Grund genug, um sich die Erwartungshaltung der Experten regelmäßig genauer anzuschauen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeReaktionen von den Analysten kommen dieser Tage verstärkt zu Bayer (DE000BAY0017) herein, nachdem das Unternehmen in dieser Woche seine weitere Strategie vorstellte. Sehr zur Enttäuschung von Bernstein Research wurde dabei keine Aufspaltung in Aussicht gestellt. Stattdessen gab es eher vage Ausführungen darüber, wie in den kommenden Jahren der Weg aus der Krise gelingen soll. Angedacht sind unter anderem große Einsparungen, wobei eine noch nicht konkret bezifferte Anzahl an Mitarbeitern den Konzern wohl verlassen wird.

Das reicht den Analysten von Bernstein Research nicht aus. Die Kaufempfehlung für die Bayer-Aktie wurde kassiert und durch einen neutralen Ausblick ersetzt. Das Kursziel wurde derweil fast halbiert und lautet nun nur noch auf 27 statt zuvor 50 Euro. Darin ist zweifellos eine gewisse Entrüstung zu erkennen. Die machte sich in dieser Woche auch bei den Anteilseignern bemerkbar. Der Aktienkurs gab seit Wochenbeginn um nicht ganz sieben Prozent bis auf 26,40 Euro per Handelsschluss am Donnerstag nach.

 

Gute Laune bei TUI?

 

Mit einem Schlusskurs von 6,77 Euro befand sich auch TUI (DE000TUAG505) gestern weiterhin in niedrigen Gefilden. Seit einem Zwischentief am Dienstag knapp über 6 Euro ging es aber schon wieder um über zehn Prozent aufwärts. Vielleicht haben damit optimistische Aussagen des Managements etwas zu tun. An den Aktionären selbst gehen solche zwar oftmals spurlos vorbei. Bei den Analysten von Morgan Stanley scheint man aber Eindruck hinterlassen zu haben.

Dort wurde auch erfreut festgestellt, dass der Ausblick auf 2024 eher konservativ erscheine und die Bilanzprobleme größtenteils gelöst seien. Mit anderen Worten hält Morgan Stanley positive Überraschungen nicht für unmöglich. Dementsprechend wurde die neutrale Haltung in eine Kaufempfehlung geändert, wobei das Kursziel von 9 auf nun 10 Euro wuchs. Das scheint den Bullen endlich wieder etwas Selbstbewusstsein zu verleihen.

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Nvidia: Der Favorit!

 

Beliebt wie kein zweites Unternehmen ist bei den Analysten Nvidia (US67066G1040). Mancher Experte warnt zwar weiterhin vor einer möglichen Blasenbildung. Die überwältigende Mehrheit der Börsenprofis stellt der Aktie aber ein positives Urteil aus. So auch Mizuho Securities, wo unverändert eine klare Kaufempfehlung ausgesprochen wird. Zudem wurde das Kursziel von den längst überschrittenen 850 US-Dollar auf 1.000 Dollar angehoben.

Ganz so weit trauten die Käufer sich noch nicht nach vorne. Es fehlt aber auch nicht mehr viel. Am Donnerstag konnte Nvidia um 4,5 Prozent bis auf 926,69 Dollar zulegen und auf Schlusskursbasis mal wieder einen neuen Rekord auf die Beine stellen. Die Marktkapitalisierung ist auf mittlerweile 2,3 Billionen Dollar angeschwollen. Die Euphorie um den Titel scheint ungebrochen zu sein und es bleibt offen, wo die schwer beeindruckende Rallye ihr Ende finden mag.

 

Nel ASA: Chancenlos?

 

Sehr viel weniger lobende Worte gibt es für die Aktie von Nel ASA (NO0010081235). Das norwegische Wasserstoffunternehmen wurde vor einigen Jahren als eine Art Geheimtipp gehandelt und mauserte sich dann zu einem Favoriten von Analysten und auch Anlegern. Das Wachstum konnte aber letztlich nicht überzeugend und die Ausgangsalge hat sich gefühlt ins Gegenteil verkehrt. Der Kurs ist in den letzten drei Jahren um fast 90 Prozent eingestürzt und Kaufempfehlungen sind nur noch selten zu sehen.

Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass es bei Nel ASA noch Bullen gibt. RBC etwa bekräftigte erst kürzlich nochmal eine Kaufempfehlung. Damit befindet die kanadische Bank sich aber mittlerweile in der Minderheit. Laut Daten des Portals „MarketScreener“ empfehlen nur noch fünf Experten die Nel ASA-Aktie zum Kauf. Dem gegenüber stehen zehn neutrale Einschätzungen und acht negative Ausblicke. Die Aktie selbst kämpft derweil weiterhin darum, nicht noch unter die Linie bei 0,40 Euro und damit potenziell ins Bodenlose abzurutschen.

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Orientierungshilfe

 

Grundsätzlich sind die Einschätzung der Analysten nicht der Weisheit letzter Schluss. Sie geben aber gerade im Konsens einen guten Überblick darüber, wie es um einzelne Börsenunternehmen derzeit sowohl fundamental als auch stimmungstechnisch bestellt ist. Anleger erhalten damit eine Idee davon, was von der Zukunft zu erwarten ist. Im besten Fall stellt dies nur einen von vielen Faktoren bei der Überlegung zu einem Investment dar. Doch gerade bei einem diversifizierten Portfolio mit einer Vielzahl an Einzeltiteln kann es zeitlich schon mal schwierig werden, jedes Unternehmen selbst im Detail zu verfolgen. Ein Stück weit lagern Anleger dies an Analysten aus, so deren Urteil Vertrauen geschenkt wird. Das kann ein gesunder Ansatz sein, doch garantieren lassen sich Gewinne leider bei keiner Strategie.

08.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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