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Bayer kündigt Alternative zu Glyphosat an, Volkswagen verzichtet auf ID.3-Produktion in Wolfsburg, AMD erläutert höhere Anforderung an Freesync-Monitore und HelloFresh erhält etwas Zuspruch

Werden auf Worte Taten folgen?

NTG24 - Bayer kündigt Alternative zu Glyphosat an, Volkswagen verzichtet auf ID.3-Produktion in Wolfsburg, AMD erläutert höhere Anforderung an Freesync-Monitore und HelloFresh erhält etwas Zuspruch

 

Vor dem Wochenende waren die Börsen geprägt von Gewinnmitnahmen. Besonders an den US-Märkten entstand fast schon etwas der Eindruck, als habe die Rallye ihren Zenit überschritten. Doch für ein solches Urteil ist es noch zu früh und bei Einzeltiteln gab es so manche interessante Entwicklung zu sehen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas von multiplen Krisen gebeutelte Bayer (DE000BAY0017) etwa sprach von einer Alternative für das Pflanzenschutzmittel Glyphosat, um das sich noch immer Tausende Gerichtsverfahren drehen. Jene könnten Bayer noch teuer zu stehen kommen. Nun sprach CEO Bill Anderson gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ davon, dass ein neues Produkt bereits an Pflanzen getestet werde. Eine Einführung wird aktuell für das Jahr 2028 angepeilt.

Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer für Bayer, dass Glyphosat in nicht allzu ferner Zukunft durch ein neues Produkt abgelöst werden könnte. Für Euphorie unter den Aktionären wird das aber eher nicht sorgen. Zum einen werden damit nicht die akuten Probleme von heute gelöst. Zum anderen bleibt erst einmal vollkommen offen, ob dem „Glyphosat-Nachfolger“ nicht ein ähnliches Schicksal wie dem derzeit verbreitetsten Pflanzenschutzmittel beschert sein wird.

 

Volkswagen rudert zurück

 

In Wolfsburg äußerte sich Volkswagen (DE0007664039) zur weiteren Strategie des Unternehmens, welche vor allem diverse Einsparungen vorsieht. Ein Schritt besteht darin, die Produktion des ID.3 in Wolfsburg zu streichen. Das Elektroauto soll auch weiterhin ausschließlich in Sachsen produziert werden. Im Stammwerk will man sich hingegen auf Verbrenner und Hybridfahrzeuge konzentrieren. Darüber berichtete die „Braunschweiger Zeitung“.

Der Schritt wurde explizit damit begründet, Kosten einsparen zu wollen. Darüber hinaus wurde von einer starken Nachfrage nach Modellen wie dem Golf und dem Tiguan gesprochen. Das deckt sich mit Berichten über eine Wachstumsschwäche bei E-Autos, während Verbrenner momentan eine kleine Renaissance erleben. Experten führen diese Entwicklung auf das Aus staatlicher Subventionen zurück. Allerdings halfen zuletzt auch kräftige Rabatte der Hersteller selbst kaum noch dabei, die Absatzzahlen weiter in die Höhe zu treiben.

 

AMD stellt hohe Anforderungen

 

Beim US-Chiphersteller AMD (US0079031078) wurde kürzlich über Änderungen beim Monitor-Standard Freesync berichtet. Tatsächlich sind solche bereits seit September 2023 gültig, doch erst jetzt wurden die Details öffentlich kommuniziert. Grob zusammengefasst brauchen Monitore ab sofort höhere Bildwiederholraten, um mit dem Freesync-Logo werben zu dürfen. Bei Laptops fallen die Ansprüche allerdings geringer aus als bei stationären Monitoren.

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An der Börse fand das Ganze keine weitere Beachtung. Alles, was nichts mit KI zu tun hat, wird von den Aktionären dieser Tage weitgehend ignoriert. Davon mag man halten, was man möchte, doch die mit Abstand größten Chancen finden sich nun mal beim Geschäft mit KI-Beschleunigern. Dort hat AMD in den letzten Monaten bedeutende Fortschritte machen können, was für Zuversicht auf Anlegerseite sorgte. Die AMD-Aktie notiert zum Wochenende bei 194,04 Euro und damit gut 50 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn.

 

HelloFresh: Übertrieben?

 

Die größte Enttäuschung am Freitag war zweifellos die Aktie von HelloFresh (DE000A161408), die um rund 40 Prozent in die Tiefe stürzte und schon fast ein neues Allzeit-Tief erreichte. Auslöser dafür waren magere Aussichten für 2024 und eine gestrichene Prognose für das darauffolgende Jahr. Die Analysten der Deutschen Bank sehen das Ganze aber eher entspannt. Die Prognose für das laufende Jahr wird zwar enttäuschend genannt. Vom Wegfall des Ausblicks auf 2025 zeigt man sich aber nicht überrascht.

Den enormen Kursrutsch können die Experten nicht nachvollziehen und an den eigenen Erwartungen ändert sich nichts. Es bleibt bei einer neutralen Einschätzung, die von einem mittlerweile schwer ambitionierten Kursziel begleitet wird. 26 Euro stellt die Deutsche Bank auf 12-Monats-Sicht in Aussicht. Tatsächlich notierte die HelloFresh-Aktie bei Handelsschluss am Freitag bei nur noch 6,86 Euro. Es ist eher nicht davon auszugehen, dass die Analysten die Bullen wieder aus der Deckung locken können, wenngleich eine gewisse technische Erholung in der kommenden Woche kein unrealistisches Szenario ist.

 

Große Worte

 

Auch an eher müden Tagen gibt es an den Märkten regelmäßig angenehme Worte zu hören. Die große Frage ist, ob Versprechen und Prognosen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden können. Blind darauf verlassen können Anlegerinnen und Anleger sich leider nicht. Doch manchmal ist es sehr ermutigend, den Blick auf sonnige Aussichten am Horizont zu richten und in wohligen Fantasien zu schwelgen. Investments sollten in einer solchen Stimmung aber vielleicht nicht unbedingt beschlossen werden.

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10.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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