Bayer bestätigt Bill Anderson im Amt des CEO für weitere drei Jahre
Der Aufsichtsrat von Bayer ist zufrieden mit dem CEO
Im April 2023 übernahm Bill Anderson den Chefposten bei Bayer und die Entwicklung des Aktienkurses ist seither eher wenig schmeichelhaft. Die schon damals angeschlagene Bayer-Aktie hat sich in den letzten beiden Jahren im Wert noch einmal halbiert. Das wird dem CEO allerdings nicht zur Last gelegt. Stattdessen erkennt der Aufsichtsrat Schritte in die richtige Richtung und will den Kurs von Anderson weiterhin mittragen.
Einstimmig beschloss der Aufsichtsrat von Bayer (DE000BAY0017), Bill Anderson bis März 2029 und damit weitere drei Jahre lang zu verpflichten. Dies geht aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Mittwoch hervor. Insbesondere Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann zeigt sich überzeugt von Anderson. Bayer befinde sich in einer Phase der Transformation, bei der Herausforderungen gezielt angegangen würden und Prioritäten klar formuliert seien. Schon jetzt zeigten sich erste Erfolge, wenngleich noch viel zu tun sei.
Bill Anderson hat in seiner bisherigen Zeit als CEO einiges in Bewegung gesetzt. Das Pharmageschäft hat sich besser entwickelt und die Patentklippe wirkt nicht mehr ganz so bedrohlich wie noch im vergangenen Jahr. Darüber hinaus setzte Anderson die Schere im Management an, wo etwa 11.000 Stellen gestrichen wurden. In Zukunft will Bayer mit kleineren Teams schneller auf aktuelle Entwicklungen reagieren und als netten Nebeneffekt mit Sicherheit auch Kosten einsparen.
Bayer: Eine Mammutaufgabe
Der größte Belastungsfaktor bleiben unverändert Glyphosat-Streitigkeiten in den USA, wo der Bayer-Chef aber ebenfalls Fortschritte vorweisen kann. Bayer hat sich in den letzten Monaten sehr um Gesetzesvorstöße bemüht, um die Klagewelle einzudämmen. Angestrebt wird eine Entscheidung durch den Supreme Court. Allerdings steht bisher noch aus, ob das höchste Gericht der USA sich der Sache annehmen wird. Sollte es dazu kommen und im Sinne von Bayer geurteilt werden, so könnte tausenden Klagen die Grundlage entzogen werden.
Versprechen kann Anderson einen solchen Ausgang zwar nicht. Er stellt aber klar in Aussicht, die Rechtsrisiken bis Ende 2026 deutlich einzudämmen. Die Anleger nehmen ihm auch ab, dass er dies hinbekommen wird. Nicht ohne Grund stieg die Bayer-Aktie im laufenden Jahr bereits um rund 42 Prozent. Die erneute Ernennung zum CEO überraschte niemanden und der Kurs verbesserte sich am Mittwoch lediglich um 0,9 Prozent.
Gegenwind gab es für Anderson lediglich aus Richtung der Arbeitnehmervertreter, die sichtlich unzufrieden mit der geplanten Schließung eines Standorts in Frankfurt waren. Befriedet werden konnten sie laut „Handelsblatt“ wohl mit einem neuen Konzept zur Standort- und Beschäftigungssicherung. Bis 2030 soll es keine weiteren Schließungen geben und in Frankfurt wird ein Verkauf mit möglichst hoher Jobsicherung angestrebt. Betriebsbedingte Kündigungen werden zwar nicht ausgeschlossen, es soll aber ab 2027 Überbrückungsangebote für betroffene Mitarbeiter geben. Insidern zufolge waren die Einigungen maßgeblich dafür, dass auch der Betriebsrat seine Zustimmung zur Vertragsverlängerung von Anderson erteilte.
Der Kurs ist gesetzt
Mit Überraschungen ist bei Bayer wohl erst einmal nicht zu rechnen, was die Anleger sehr begrüßen dürften. Zwar gibt es nach wie vor etliche Herausforderungen, darunter auch ein massiver Schuldenberg. Doch der amtierende CEO bearbeitet dies mit einer klaren Strategie, was den Anteilseignern zumindest etwas Planungssicherheit verschafft, auch wenn insbesondere der Ausgang in Sachen Glyphosat noch offen bleibt.
Ausreden gibt es während der zweiten Amtszeit von Bill Anderson allerdings keine mehr. Der CEO wird in den nächsten Jahren liefern müssen, und das sowohl mit Zahlen als auch Fortschritten bei den größten Sorgenkindern im Unternehmen. Den Anlegern können Erfolge nur gewünscht werden. Da Bayer jedoch längst nicht alles selbst in der Hand hat, bleibt die Aktie trotz der ansehnlichen Erholung der letzten Monate eine riskante Angelegenheit und ein Stück weit eine Wette.
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17.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

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