
Bayer mit Prognoseerhöhung – Monsanto-Klagen verursachen weiter Milliardenkosten
Starkes Pharmasegment sorgt bei Bayer für Zuversicht für das Gesamtjahr
Bayer erhöht die Prognose für das Geschäftsjahr 2025. Das Pharmageschäft entwickelt sich nach schwachem Vorjahr besser als erwartet.
Der Pharma- und Agrarriese Bayer (DE000BAY0017) hat nach den vorläufigen Ergebnissen für das erste Halbjahr 2025 die Prognose für das Gesamtjahr leicht angehoben. Die untere und obere Spanne beim Umsatz wurde um rund eine Milliarde Euro angehoben und liegen damit nun bei 46 und 48 Milliarden Euro. Das EBITDA wird voraussichtlich auch 200 Millionen Euro über der vorherigen Prognose liegen und damit zwischen 9,7 und 10,2 Milliarden Euro.
Grund für die Prognoseanhebung ist die Stärke im Pharmageschäft. Während man zu Beginn des Jahres in dem Segment noch mit einem Umsatzrückgang zwischen 1 und 4 % gerechnet hatte, stellt Bayer für das Gesamtjahr nun sogar ein Wachstum von bis zu 3 % in Aussicht. Lediglich die Sparte Consumer Health bleibt im Pharmasegment etwas hinter den Erwartungen zurück.
Monsanto-Klagen gehören weiter zum täglichen Geschäft
Auch im zweiten Quartal hatte Bayer Rückstellungen für potenzielle Klagen rund um den Unkrautvernichter Glyphosat in Milliardenhöhe gebildet. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung, denn man hat in den USA einen größeren Vergleich mit einer Klägerkanzlei erreicht. Dadurch ist die Anzahl an offenen Klagen auf 61.000 gesunken, wovon viele auch die aktuellen Vergleichskriterien nicht erfüllen würden.
Im Juni 2018 hatte Bayer die größte Akquisition der Firmengeschichte durchgeführt. Durch die 63 Milliarden US-Dollar teure Übernahme von Monsanto wollte Bayer die Führungsposition im globalen Agrargeschäft mit Saatgut und Pflanzenschutz übernehmen. Bereits im August 2018 wurde Bayer aufgrund des Unkrautvernichters Glyphosat zu einer Zahlung von 289 Millionen US-Dollar an einen Krebspatienten verurteilt. Glyphosat wurde über mehrere Jahrzehnte von Monsanto in den USA verkauft und hatte dabei keine Verbindung zu Bayer, also sind diese Kosten lediglich durch die Übernahme entstanden.
In den Folgejahren nahm die Anzahl an Klagen aufgrund von angeblichen Krebsrisiken durch Glyphosat weiter zu. Teilweise lagen die Klagen bei fast 200.000. Im Juni 2020 unternahm Bayer dann den Versuch durch einen Vergleich in Höhe von rund 10,9 Milliarden US-Dollar einen Großteil der Klagen beizulegen und juristische Risiken zu begrenzen. Ein Versuch der nur bedingt erfolgreich war.
Seit der Übernahme von Monsanto halbierte sich der Aktienkurs von Bayer trotz der zusätzlichen Assets von Monsanto. Zusätzlich musste man Milliardensummen im Agrargeschäft abschreiben, was dazu führte, dass die operative Kraft des Konzern völlig verloren ging.
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05.08.2025 - Christian Teitscheid
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