
Berkshire Hathaway scheint Investitionen in Japan auszuweiten und Experten identifizieren in Fernost interessante Chancen
Landet Berkshire Hathaway in Nippon den nächsten Coup?
Manch einer sagt der japanischen Wirtschaft nach, seit den 1990er Jahren in einer Art Dauerkrise festzuhängen. Mit einigen Ausnahmen wie der Softbank werden die Titel aus dem Land der aufgehenden Sonne eher stiefmütterlich behandelt. Allerdings scheint etwas in Bewegung zu kommen, denn immer mehr große Investoren setzen gezielt auf japanische Unternehmen. Dazu gehört seit einer Weile auch der Star-Investor Warren Buffet.
Dessen Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (US0846707026) stockt schon seit einer Weile Anteile an japanischen Unternehmen aus. Bereits im Februar kündigte Warren Buffet derartige Schritte in seinem vielbeachteten Brief an die Aktionäre an. Chancen wurden bei Mitsubishi, Itochu, Mitsui, Sumitomo und Marubeni erkannt. Die Anteile an diesen Konzernen sollten auf mehr als zehn Prozent steigen und laut Buffet gab es dafür auch schon die Zustimmung der Verantwortlichen. Seither war man offenbar nicht untätig und weitere Investitionen weiter aus.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat Berkshire Hathaway im Falle von Mitsubishi und Mitsui bereits die Marke von zehn Prozent überschreiten können. Dass es dazu überhaupt kam, begründete Buffet unter anderem mit der Unternehmenspolitik. In Japan sei man in Sachen Vergütungsprogramme weitaus weniger aggressiv als in den USA. Ferner begrüßt der Berkshire-Hathaway-CEO, dass höhere Dividenden und Aktienrückkäufe immer dann geschehen, wenn dies sinnvoll sei.
Darauf setzt Berkshire Hathaway
Mit der Vermutung, dass in Japan einiges zu holen sein könnte, steht Berkshire Hathaway nicht alleine da. Nicht ohne Grund konnte der Nikkei 225 im laufenden Jahr diverse Rekorde brechen. Allerdings gibt es in dem Inselstaat auch noch immer massive wirtschaftliche Herausforderungen. Dazu gehört die überalterte Gesellschaft, an der sich so schnell kaum etwas ändern dürfte. Die Einwanderungsquote ist niedrig, sodass auch aus dieser Richtung nicht mit einer Entlastung zu rechnen ist. Außerdem machen US-Zölle japanischen Unternehmen zu schaffen, auch wenn jene (bisher) niedriger als anfangs befürchtet ausfallen.
Für Japan sprechen derweil anhaltend niedrige Zinsen, Konjunkturprogramme der Regierung und nicht zuletzt der ausgesprochen schwache Yen. Letzterer dürfte ein wichtiger Faktor dafür sein, dass derzeit munter Investoren aus dem Ausland ausgezogen werden. Nach Ansicht von Edgar Walk, Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management, dürfte Berkshire Hathaway darauf setzen, dass sich genau dieser Trend fortsetzen wird. Buffets Beteiligungsgesellschaft dürfte außerdem darauf wetten, dass die japanische Zentralbank die Zinsen in absehbarer Zeit nicht nennenswert anheben wird.
Der Experte geht nicht davon aus, dass Warren Buffet den japanischen Markt als günstig einschätzt und deshalb Investitionen hochfährt. Viel mehr gebe es Anzeichen für globale inflationäre Risiken und ein Umfeld, in dem sich unter anderem Rohstoffe in die Höhe entwickeln und der Export eine tragende Rolle spielt. Dafür scheint zu sprechen, dass Berkshire Hathaway sich auf Investitionen in schwer diversifizierte Konglomerate mit einem gewissen Fokus auf Rohstoffe stürzt.
Die Sonne geht im Osten auf
Die exakten Gedankengänge von Warren Buffet werden ein Rätsel bleiben. Allerdings werden seine Aktivitäten an den Märkten aufmerksam verfolgt. Buffet kann schon mal in Eigenregie einen Trend lostreten. Das beste Beispiel dafür dürfte die BYD-Aktie sein. Von der hat sich Berkshire Hathaway in diesem Jahr zwar endgültig verabschiedet. Zuvor wurden aber Milliardengewinne eingefahren und für nicht wenige dürfte der US-Konzern ein wenig als der Entdecker des aufstrebenden chinesischen Unternehmens gelten. Es ist zumindest nicht undenkbar, dass man nun auch bei japanischen Aktien eine gewisse Vorreiter-Rolle einnehmen könnte.
Recht gut entwickelt hat sich derweil auch die Aktie von Berkshire Hathaway selbst. Zwar standen die Kurse in den Sommermonaten zeitweise schwer unter Druck, was auch mit Trumps erratischer Zollpolitik zu tun hatte. Seit einer Weile gibt es aber wieder vermehrt gründe Vorzeichen zu sehen. So auch am Freitag, als mit Aufschlägen von einem Prozent knapp die 500-Dollar-Marke bei der B-Aktie genommen werden konnte. Seit Jahresbeginn sind Kursgewinne von etwa zehn Prozent zu verzeichnen.
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29.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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