BioNTech will immer mehr Märkte erobern
Das klingt hochinteressant
Für die meisten ist BioNTech schlicht ein Hersteller con Corona-Impfstoffen und tatsächlich hat das Unternehmen außer solchen bisher nur ausgesprochen wenig anderes auf den Markt gebracht. Doch hinter den Kulissen laufen die Arbeiten an weiteren Vakzinen auf Hochtouren, unter anderem gegen Malaria. Zudem arbeiten die Mainzer an zahllosen weiteren Medikamenten sowie Behandlungsmöglichkeiten für Krebserkrankungen. Letzteres war sogar eigentlich der Grundgedanke bei der Gründung des Konzerns.
Nun schein man bei BioNTech (US09075V1026) aber noch nicht ausgelastet zu sein und setzt sich schon mal neue Ziele für die Zukunft. Wie unter anderem der „Spiegel“ berichtet, will BioNTech ab sofort auch beim Thema Antbiotika ein Wörtchen mitreden und in entsprechende Entwicklungen investieren. Das teilte der Konzern im Rahmen einer Investorenveranstaltung mit. Erste klinische Tests könntne bereits im kommenden Jahr stattfinden.
Zum Einsatz kommen soll dabei einmal mehr die mRNA-Technologie, mit der BioNTech sich auch bei Antibiotika den einen oder anderen Durchbruch erhofft. So sollen im besten Fall Medikamente zur Bekämpfung multiresistenter Keime entstehen, die sich unbeeindruckt von sämtliche aktuellen Behandlungsmethoden zeigen. Selbstredend fehlt es derzeit noch an verlässlichen Daten, doch BioNTech glaubt fest daran, mit mRNA einen großen Unterschied machen zu können.
Aus Anlegersicht ist das Ganze nur zu begüßen, denn genügen Geld für solche Abenteuer hat BioNTech allemal und es könnte sich auf lange Sich mehr als auszahlen. Die Anlege reagierten bereits sichtlich erfreut und gönnten der Aktie von BioNTech am Donnerstag ein Kursplus in Höhe von 1,85 Prozent. Das brachte den Kurs immerhin bis auf 135 Euro und machte das Papier zu einem der wenigen Gewinner im gestrigen Handel. Unter dem Strich gibt es für die Bullen aber noch mehr als genug zu tun.
Die quälende Ungewissheit
Rein charttechnisch spricht unterhalb von 150 Euro wenig für eine neuerliche Rallye bei der BioNTech-Aktie. Ob eine solche im aktuellen Marktumfeld überhaupt in irgendeiner Weise möglich ist, sei dabei erst einmal dahingestellt. Die Börsianer verhalten sich weitern sehr vorsichtig und nervör und selbst gute Nachrichten verpuffen oftmals schnell einfach wieder. BioNTech kann sich diesem Trend letztlich nicht gänzlich entziehen. Alle Blick richten sich bei dem Mainzer Unternehmen weiterhin auf Corona-Impfsoffe, von denen es im Herbst neue, an Omikron angepasste geben könnte.
Jene erzielten in Studien zwar bereits gute Ergebnisse, doch es bleiben viele offene Fragen bei den Investoren. Etwa, wann es eine Zulassung geben wird und ob die Immunreaktion auch bei BA.5 ausreichend sein wird. Fraglich sind auch mögliche Bestellmengen sowie die Nachfrage in der Bevölkerung. Diese quälende Ungewissheit steht der BioNTech-Aktie dieser Tage sichtlich im Weg und verhindert, dass der Titel sich weiter in die Höhe bewegen kann.
Keine Langeweile in Sicht
Kurzfristig lässt sich kaum vorhersagen, was mit der BioNTech-Aktie als nächstes geschehen wird. Dafür bestimmten zu viele Variablen das Geschehen, bei den es ihrerseits quasi jeden Tag zu faustdicken Überraschungen kommen kann. Auf lange Sicht ist jedoch klar, dass BioNTech für viel Gesprächsstoff sorgen wird, auch an den Börsen. Die kommenden Jahre dürften hochinteressant werden.
Mit einer Wiederholung von 2021 braucht dabei niemand zu rechnen, denn selbst bei den besten Medikamenten gegen Krebs, AIDS oder Multiple Sklerose wird BioNTech nicht annähernd eine derart große Zielgruppe vorfinden.Da die Kurse sich aber bereits ein Stück weit normalisiert haben und eine Bodenbildung wahrscheinlich ist, könnte die BioNTech-Aktie mit anhaltenden Erfolgenund genügend Zeit trotzdem noch neue Rekorde aufstellen. Dank der jahrelang gesicherten Entwicklung der eigenen Vorhaben und des geballten Know-Hows im Konzern bleibt die BioNTech-Aktie eine hochinteressante Angelegenheit, wenngleich hier die gleichen Risiken wie bei jedem Biotech-Unternehmen zu beachten sind.
30.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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