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Millionen nicht benötigter Corona-Impfstoffdosen sind vielen ein Dorn im Auge, doch BioNTech dürfte sich darüber nicht beschweren

Von der Unter- zur Überversorgung

NTG24 - Millionen nicht benötigter Corona-Impfstoffdosen sind vielen ein Dorn im Auge, doch BioNTech dürfte sich darüber nicht beschweren

 

Vor ziemlich genau zwei Jahren erhielt BioNTech erstmals die Zulassung für ein Corona-Vakzin und die Nachfrage fiel damals enorm aus. In der Spitze ließen sich allein in Deutschland 1,4 Millionen Menschen täglich den Impfstoff verabreichen und die Versorgungssituation sah alles andere als rosig aus. Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn kaufte deshalb auch sehr großzügig ein.

Das tat er nicht nur kurzfristig, sondern schloss mit BioNTech (US09075V1026) gleich auch Lieferverträge für die Jahre 2023 und 2024 ab. Im Rahmen des sogenannten Portfolio-Ansatzes wurden die Order dabei direkt bei der EU angemeldet, welche die Impfstoffbeschaffung für die Mitgliedstaaten zentralisiert hat. Das Ende vom Lied ist nun, dass schon jetzt viel mehr Impfstoff da ist, als eigentlich benötigt wird und in den nächsten beiden Jahren weitere Millionen Dosen nachkommen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeOb sich daran noch etwas ändern lässt, damit beschäftigt sich derzeit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Jener möchte auch explizit verstanden wissen, dass die enormen Lieferungen momentan bei gerade einmal rund 40.000 Impfungen täglich nicht auf seinem Mist gewachsen seien. Ob sich noch etwas an den bestehenden Liefervereinbarungen ändern lässt, soll aktuell geprüft werden. Konkretes gab es aus dieser Richtung aber noch nicht zu hören.

Die Anteilseigner von BioNTech dürften kein Problem damit haben, wenn die Bundesregierung weiterhin fleißig Corona-Impfstoffe einkauft, auch wenn diese am Ende vernichtet werden müssen. Denn Deutschland ist für den Mainzer Biotech-Konzern einer der lukrativsten Märkte, da hier die Einnahmen nicht mit anderen Partnern geteilt werden müssen.

 

BioNTech blickt in die Zukunft

 

Allerdings spielen Corona-Impfstoffe mittlerweile auch bei der BioNTech-Aktie eine immer geringere Rolle. Meldungen aus dieser Richtung haben zwar noch immer Einfluss auf den Kurs. Der Fokus verschiebt sich aber immer mehr zu anderen Projekten in der Pipeline, was der Aktie auch nicht unbedingt schadet. Schließlich wird hinter den Kulissen unter Hochdruck an Impfstoffen gegen Krebs gearbeitet, was potenziell ein wirtschaftlich noch größeres Potenzial aufweist als Corona-Impfstoffe.

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Erst kürzlich machten Bemerkungen von BioNTech die Runde, wonach Krebs bis zum nächsten Jahrzehnt kaum mehr als eine „normale chronische Erkrankung“ sein könnte. Betroffene könnten mit der entsprechenden Behandlung dann im besten Fall ein normales und vor allem langes Leben führen. Ob das alles so hinhauen wird, bleibt natürlich abzuwarten. Zu wünschen wäre es aber sowohl den Aktionären als auch allen anderen, die davon in gesundheitlicher Hinsicht profitieren würden.

 

Wilde Zeiten voraus

 

Bis BioNTech den nächsten großen Durchbruch erzielen wird, so dies denn passieren mag, wird Corona ohne Zweifel immer wieder Einfluss auf den Kurs nehmen. Sollte Gesundheitsminister Lauterbach noch einen Weg finden, um bereits getätigte Bestellungen zu stornieren, könnte das an der Börse freilich für Kopfschmerzen sorgen. Dem gegenüber stehen aber immer noch Chancen auf dem chinesischen Markt, wo wirksame Impfstoffe in sehr naher Zukunft eine große Rolle spielen könnten. Rein in diesem Segment gibt es momentan also sowohl Grund zur Hoffnung als auch zur Skepsis.

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Werbebanner EMH PM TradeDas macht sich beim Aktienkurs bemerkbar. Jener befindet sich zwar derzeit generell in einer Phase der Erholung. Es kommt aber auch immer wieder zu Gegenbewegungen. So etwa am Freitag, als die BioNTech-Aktie von der Marke bei 170 Euro nach unten abprallte und um rund zwei Prozent auf 168,80 Euro korrigierte. Ein Beinbruch ist das noch nicht, doch da der Ausbruch in höhere Gefilde in der letzten Woche mehrmals verpasst wurde, scheint sich hier ein nachhaltiger Widerstand aufzubauen. Um diesen zu überwinden, würden gute Neuigkeiten jetzt nicht schaden. Wie bei jedem Biotech-Unternehmen können solche aber auch mal längere Zeit auf sich warten lassen.

 

19.12.2022 - Daniel Eilenbrock

Unterschrift - Daniel Eilenbrock

 

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