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Die Bundesregierung hat BioNTech die Abnahme von Millionen Impfstoff-Dosen zugesagt, die gar nicht mehr gebraucht werden

Müssen Anleger sich Sorgen machen?

NTG24 - Die Bundesregierung hat BioNTech die Abnahme von Millionen Impfstoff-Dosen zugesagt, die gar nicht mehr gebraucht werden

 

Die Pandemie hat hierzulande deutlich an Relevanz verloren. Sie wurde sogar von einigen angesehenen Medizinern bereits als beendet erklärt und tatsächlich spielt Corona im Alltag kaum noch eine Rolle. Da besteht auch kein besonders großer Impfdruck mehr und die letzten vom Bund betriebenen Impfzentren haben zum Jahreswechsel ihre Pforten geschlossen.

Für BioNTech (US09075V1026) kommt all das bisher noch nicht mit allzu großen Einbußen daher, denn langfristig geschlossene Lieferverträge sorgen für anhaltend hohe Verkaufsmengen. Wie eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag nun hervorbrachte, hat die Bundesregierung sich zur Abnahme von insgesamt 375 Millionen Impfstoffdosen von BioNTech verpflichtet. Der Preis je Dosis wurde nicht genannt, da jener als vertraulich eingestuft wird. Für den Hersteller dürfte aber ein hübsches Sümmchen zusammenkommen.

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Werbebanner ClaudemusProblematisch ist allerdings , dass bisher gerade einmal 163 Millionen Dosen geliefert wurden und schon jetzt etliche davon ungenutzt herumliegen. Zwar arbeitet die Bundesregierung nach eigenen Angaben daran, möglichst keine Impfstoffe ungenutzt vernichten zu müssen. Wenn nun aber bei einem kaum vorhandenen Bedarf noch einmal über 200 Millionen weitere Dosen geliefert werden, lässt sich eben fas wohl kaum vermeiden. Für die Anleger wäre das wohl auch noch das angenehmste Szenario.

Da eine solche Verschwendung in der Bevölkerung aber kaum gut ankommen dürfte, scheint man in der Politik auch bereits auf der Suche nach Wegen zu sein, um bestellte Impfstoffe noch irgendwie stornieren zu können. Ob und wie das gelingen könnte, steht bisher nicht ganz fest. Für die Aktionäre ist es aber einigermaßen bedenklich, dass überhaupt in diese Richtung gedacht wird. Denn damit könnten BioNTech schon als sicher geglaubte Einnahmen entgehen und wer diesen Gedanken etwas weiterspinnt, landet früher oder später bei einer theoretischen Gewinnwarnung im Laufe des Jahres.

 

Nur keine Panik

 

Allerdings greift man mit solchen Spekulationen wahrscheinlich etwas zu weit vor und für den Moment hat sich faktisch erst einmal wenig verändert. Die Sorgen bei den Anlegern scheinen aber größer zu werden und die BioNTech-Aktie rutschte am gestrigen Mittwoch in einem eigentlich mehr als freundlichen Marktumfeld um 4,4 Prozent auf 138,55 Euro ab. Von Zuversicht kann da kaum noch die Rede sein.

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Aktuell werden etwa 7.000 Menschen täglich in Deutschland geimpft, woraus sich ein Bedarf von jährlich etwas mehr als 2,5 Millionen Impfdosen ergibt. Würde die Bundesregierung nun nur noch eine solche Menge ordern, vielleicht noch mit etwas Puffer nach oben, würden die Gewinne von BioNTech freilich schwer in die Tiefe stürzen. Zudem ist die Situation in anderen Ländern nicht großartig anders, was das Risiko von Enttäuschungen nur umso höher werden lässt.

 

BioNTech in einer neuen Zeitrechnung

 

Ohne zu viele Spekulationen streuen zu wollen, lässt sich in jedem Fall festhalten, dass für BioNTech spätestens in diesem Jahr eine neue Zeitrechnung angebrochen ist. Corona-Impfstoffe werden weiterhin für Umsätze sorgen, und das in einem nicht unbedingt kleinen Ausmaß. Sie werden auf Dauer aber kaum den gesamten Konzern tragen können und weiteres Wachstumspotenzial lässt sich schon gar nicht erkennen.

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Werbebanner EMH PM TradeUmso wichtiger wird es 2023 sein, dass BioNTech möglichst viele gute Neuigkeiten von anderen Projekten aus der Pipeline liefern wird. Gearbeitet wird in Mainz unter anderem an Impfungen gegen Krebs und Malaria. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass irgendetwas davon schon in diesem Jahr eine Zulassung erhalten wird. Die braucht es aber auch nicht zwingend für eine positive Entwicklung beim Aktienkurs. Am wichtigsten für die Aktionäre ist erst einmal, überhaupt eine Perspektive für die Zukunft zu bekommen, damit über den weiteren Verlauf des Aktienkurses nicht nur wild spekuliert werden muss.

 

05.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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