als .pdf Datei herunterladen

BioNTech bekommt die schwindende Nachfrage nach Corona-Impfstoffen zu spüren, kann an der Börse aber dennoch positiv überraschen

Es hätte schlimmer kommen können

NTG24 - BioNTech bekommt die schwindende Nachfrage nach Corona-Impfstoffen zu spüren, kann an der Börse aber dennoch positiv überraschen

 

BioNTech legte zu Beginn der laufenden Woche frische Zahlen vor und so richtig vom Hocker reißen konnten jene niemanden. Weder steigende Infektionszahlen noch neue Virus-Varianten konnten die Nachfrage nach Corona-Vakzinen wieder anfachen. In der Folge ging es mit Umsatz und Gewinn sichtlich in die Tiefe. Die Anleger scheinen in all dem aber auch positive Anzeichen erkennen zu können und die Aktie legte letztlich an einem eher schwachen Handelstag einen kleinen Kurssprung aufs Parkett.

Anzeige:

Banner auragentum.de

 

Grundsätzlich gibt es bei BioNTech (US09075V1026) wenig zu beschönigen. Der Wirkstoff-Entwickler befindet sich klar in einer Phase der Korrektur. Die Umsätze gingen im vergangenen Quartal auf 895 Millionen Euro zurück, nachdem ein Jahr zuvor noch satte 3,46 Milliarden Euro an dieser Stelle vermeldet werden konnten. Der Gewinn brach derweil von einst 1,78 Milliarden Euro auf nun nur noch 160,6 Millionen Euro ein. Das Unternehmen residiert zwar weiterhin „An der Goldgrube 12“ in Mainz. Doch die Adresse spiegelt längst nicht mehr den geschäftlichen Status wider.

Letztlich sah sich BioNTech gezwungen, auch die Prognose für das laufende Jahr herabzusenken. Statt zuvor fünf Milliarden Euro an Umsatz werden nun lediglich noch vier Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Das ist eine Verringerung um 20 Prozent. Trotz dieser eher ernüchternden Meldungen zum vergangenen Quartal reagierte die BioNTech-Aktie im gestrigen Handel mit Zugewinnen. An den US-Börsen ging es um 4,1 Prozent bis auf 99,71 US-Dollar in Richtung Norden.

 

BioNTech: Besser als erwartet

 

Dass BioNTech kleinere Brötchen backen würde, damit hatten die Anleger letztlich schon fest gerechnet. Man musste dafür auch kein Prophet sein. Die Pandemie ist längst in die Endemie gemündet und spielt im Alltag der Menschen kaum noch eine Rolle. Auch Experten empfehlen Impfungen nur noch für eine sehr übersichtliche Anzahl von Menschen in bestimmten Risikogruppen – und von denen kommen längst nicht alle dem Aufruf auch nach.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDarüber hinaus zeigten bereits Zahlen des BioNTech-Partners Pfizer, wie heftig die Nachfrage nach Corona-Vakzinen eingebrochen ist. Immerhin konnte BioNTech im Gegensatz zu dem US-Konzern aber einen Quartalsgewinn vorweisen. Immerhin 160,6 Millionen Euro an Nettogewinn verkündeten die Verantwortlichen. Das ist zwar nur ein laues Lüftchen im Vergleich zu vergangenen Rekorden. Es ist aber auch mehr, als die meisten erwartet hätten. Analysten gingen im Vorfeld nahezu einstimmig von einem Quartalsverlust bei BioNTech aus.

Die Aktionäre genießen also noch etwas Glück im Unglück, werden sich aber wohl auf eine Fortsetzung der Abwärtsspirale einstellen müssen. Das Unternehmen stellt zwar eine kleine Wiederbelebdung der Impfstoff-Geschäfte in der kalten Jahreszeit in Aussicht, wenn auch die Corona-Infektionszahlen voraussichtlich wieder ansteigen werden. Wunder sind aber nicht zu erwarten und mit solchen kalkuliert man auch in der Chefetage von BioNTech schon lange nicht mehr. Zeit wird es immer dringender für neue Umsatzbringer, welche auch durchaus schon am Horizont zu erkennen sind.

 

BioNTech: Blick nach vorn

 

Krebsimpfstoffe sind derzeit der größte Hoffnungsträger für BioNTech und es konnten diesbezüglich auch bereits einige ermutigende Studienergebnisse veröffentlicht werden. Dennoch ist eine Zulassung noch in weiter Ferne und bis dahin wird viel Geld für Forschung und Entwicklung in die Hand genommen werden müssen. Angesichts sinkender Umsätze setzt BioNTech allerdings genau hier den Rotstift an. Nur noch 1,8 bis 2 Milliarden Euro sollen im laufenden Jahr ausgegeben werden. Zuvor wurden 2,4 bis 2,6 Milliarden Euro eingeplant.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Böse Zungen könnten da glatt behaupten, dass das Unternehmen sich nur mit Einsparmaßnahmen noch in die Gewinnzone retten konnte. Doch so oder so ist der Aktienkurs vollständig abhängig von weiteren Forschungsfolgen. Da sich solche unabhängig von der Menge des investierten Geldes nicht garantieren lassen, bleibt die BioNTech-Aktie bis auf Weiteres ein heißes und sehr spekulatives Eisen.

07.11.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)