BioNTech zurück im roten Bereich, erneuter Ausverkauf bei TUI, Alphabet im freien Fall und Bayer findet keinen Rückhalt
Die Lage bleibt weiterhin angespannt
Zumindest ein paar positive Impulse gab es in den vergangenen Tagen zu vernehmen. Unter anderem fielen einige Unternehmenszahlen angenehmer aus, als viele es im Vorfeld erwartet hatten. Leider konnte aber längst nicht jeder Börsenkonzern punkten und die Sorgen um den Nahostkonflikt, hohe Anleiherenditen und diverse andere Themen halten sich hartnäckig. An eine durchschlagende Erholung war da am Mittwoch nicht zu denken. Noch immer gab es viele Verlierer zu sehen.
Dazu zählte unter anderem BioNTech (US09075V1026), wo die Aktienkurse sich um etwas mehr als ein Prozent bis auf 90,48 Euro verringerten. Zuvor gab es zu Wochenbeginn recht beruhigende Erholungsbewegungen zu sehen, nachdem der Mainzer Wirkstoff-Entwickler ermutigende, in den Augen mancher Beobachtet sogar sensationelle Studienergebnisse rund um einen Krebs-Impfstoff präsentieren konnte.
Den Anteilseignern dämmerte aber schnell, dass es sich dabei eben noch nicht um den ganz großen Durchbruch handelt. Die Erkenntnisse stammen aus einer sehr frühen Phase der Studien und eine Zulassung dürfte selbst mit viel Wohlwollen noch Jahre entfernt sein. Für eine solche gibt es außerdem keinerlei Garantie und es kann auch jetzt noch viel schiefgehen. Salopp gesagt hat sich eigentlich nicht viel verändert und so werden schon wieder erste Gewinne mitgenommen.
TUI: Es will einfach nicht klappen
Die Anleger von TUI (DE000TUAG505) warten schon länger vergeblich auf eine Erholung und mussten gestern erneut eine Schlappe verkraften. Abschläge von 4,7 Prozent ließen die Kurse wieder auf 4,60 Euro purzeln und die wichtige 5-Euro-Marke bleibt in weiter Ferne. Immerhin gab es keine neuen Tiefststände zu sehen. Ob das schon als gute Nachricht zu werten ist, muss aber wohl jeder für sich selbst entscheiden.
Meldungen vom Unternehmen gab es keine. Bei „Der Aktionär“ führt man die hohen Verluste auf das Vermögensbarometer des Sparkassen- und Giroverbandes zurück. Dort sprachen 71 Prozent der Befragten und damit sechs Prozent mehr als im Vorjahr davon, aufgrund hoher Preise Verzicht üben zu müssen. Explizit wird dabei auch der Urlaub als möglicher Einsparfaktor genannt. Für die Tourismusbranche ergeben sich aus einem solchen Klima freilich keine allzu schönen Aussichten.
Alphabet im freien Fall
Noch härter erwischte es im gestrigen Handel die Aktie von Alphabet (US02079K3059), welche um gleich neun Prozent bis auf 119,40 Euro in die Tiefe rasselte und damit einen ordentlichen Knick in die seit dem Frühjahr anhaltende Rallye zauberte. Ausschlaggebend dafür waren die jüngsten Unternehmenszahlen. Die Google-Mutter konnte zwar im Werbegeschäft recht ansehnlich wachsen und dem einen oder anderen Untergangspropheten damit den Wind aus den Segeln nehmen. Erfolge bei Google, YouTube und Co. scheinen den Aktionären aber nicht auszureichen.
Als enttäuschend wurde das eher schleppende Wachstum im Cloud-Bereich angesehen. Jener macht zwar nur rund zehn Prozent der Umsätze bei Alphabet aus, wird aber als wichtigster Wachstumstreiber angesehen. Mit einem eher gemächlichen Wachstum scheint so mancher Traum an den Märkten zu platzen. Die meisten Analysten bleiben allerdings weiterhin optimistisch eingestellt und die Bullen haben noch Gelegenheit zum Gegensteuern.
Bayer: Für mehr hat’s nicht gereicht
Ebenfalls in den Blick genommen haben die Analysten wieder einmal die Aktie von Bayer (DE000BAY0017). Genauer war es die US-Bank JPMorgan, welche dem Titel eine neue Studie bescherte. Sonderlich positiv fiel die leider nicht aus. Die Börsenprofis rechnen mit einer Enttäuschung bei den Unternehmenszahlen, welche Anfang November anstehen. Es reicht nur für einen neutralen Ausblick, verbunden mit einer dezenten Warnung in Richtung der Anlegerinnen und Anleger.
Schwer zu kämpfen hat Bayer mit steigenden Kosten bei einer sinkenden Nachfrage. Die Margen leiden darunter schwer und eine Trendwende ist weiter nicht abzusehen. Zu allem Überfluss macht Bayer auch der Unkrautvernichtet Glyphosat wieder zu schaffen. In den USA musste man sich bei einer Klage geschlagen geben und die EU versagte dem Mittel zunächst eine weitere Zulassung. Auch wenn in letzterer Hinsicht noch nicht das allerletzte Wort gesprochen ist, so bleiben doch einige dunkle Wolken am Himmel für die Bayer-Aktie.
Verhaltene Märkte
Gerade in den letzten Tagen haben die Anleger zweifellos schon schlechtere Tage als den Mittwoch erlebt. Gleichwohl ist es noch zu früh, um schon von einer echten Entwarnung zu sprechen. Die Marktakteure scheinen sich etwas gefangen zu haben und bei nicht wenigen Einzeltiteln konnte der Ausverkauf zunächst unterbrochen werden. Mit viel Spannung wird nun auf den nächsten Zinsentscheid der EZB und mögliche Aussichten auf die weitere Zinsentwicklung geblickt. Das könnte die Märkte vor dem Wochenende noch einmal gehörig durcheinanderwirbeln. Es ist also weiterhin höchste Aufmerksamkeit gefragt.
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26.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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