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BÖRSE TO GO - Aroundtown, Lagarde und Hongkong

Trump eskaliert Streit zwischen USA und China

NTG24 - BÖRSE TO GO - Aroundtown, Lagarde und Hongkong

 

Der asiatische Handel wurde heute früh durch die Drohungen aus Washington belastet. Als Reaktion auf die Ausweitung der chinesischen Sicherheitsgesetze auf die Region Hongkong kündigte Präsident Trump an, dass man Sanktionen gegen chinesische Regierungsmitglieder, Unternehmen und Finanzinstitute erwägt. Das US-Finanzministerium könne Finanztransaktionen unterbinden und Vermögen von chinesischen Regierungsmitgliedern einfrieren, wenn Peking nicht von seiner Entscheidung abrücke, die neuen Gesetze einzuführen. 

Peking intervenierte heute direkt am Hongkonger Aktienmarkt. Die Regierung hatte bereits während des Crashs vom Februar / März am Inland-Aktienmarkt eingegriffen und die Preise in Schanghai und Shenzhen gestützt. Heute wurden gezielt Aktien in großen Volumina aufgekauft, um die Preise an der Börse in Hongkong zu stabilisieren. Der Hang Seng Index notierte zum Ende des asiatischen Handels leicht im Minus bei mehr als -0,4 %. 

Die Vorgaben von der Wall Street waren dagegen ausgesprochen positiv. Der amerikanische Aktienmarkt setzte die starke Börsenentwicklung in Europa vom Montag gestern fort und ließ den S&P 500 Index um 1,23 % und den Dow Jones Industrial Average Index sogar um 2,17 % steigen. Einzig und allein die Entwicklung an der Nasdaq war sehr zurückhaltend. Der Nasdaq Composite Index stieg hoch in den Handel ein, gab dann aber alle Gewinne wieder ab und schloss lediglich mit einem kleinen Plus von 0,17 %. Der DAX Future notiert heute früh mehr als 0,9 % im Plus und signalisiert erneut eine positive Börseneröffnung in Frankfurt. 

 

Frankreich rettet seine Autoindustrie

 

Paris hat sich entschieden, die eigene Autoindustrie mit Staatshilfen zu unterstützen. Bis zu 8 Mrd. Euro sollen die französischen Autohersteller direkt und indirekt als Unterstützung erhalten, wenn bestimmte Auflagen erfüllt werden. Unter anderem verlangt die französische Regierung, dass die Produktion von Elektroautos zurück nach Frankreich verlagert wird. Abwrackprämien für einkommensschwache Familien und Kaufprämien für neue Autos sind geplant, allerdings nur, wenn festgelegte Umweltstandards erfüllt werden. 

Frankreichs Entscheidung wird Berlin umgehend unter Druck setzen. Die deutsche Autoindustrie drängt seit Wochen lautstark auf branchenspezifische Staatshilfen, statt genereller Hilfen für die Gesamtwirtschaft. Bis dato ist die Autolobby gescheitert, aber wenn Frankreich seine Autoindustrie direkt unterstützt, wird Berlin nicht um umhinkommen, ebenfalls Hilfen zu gewähren, um die wichtigste deutschen Branche nicht in Abseits zu stellen.

 

Aroundtown überrascht positiv

 

Aroundtown lieferte heute positive Zahlen für das 1. Quartal ab. Nach der Übernahme der Mehrheit an TLG Immobilien stiegen die Mieteinnahmen in den ersten drei Monaten von 177,6 Mio. Euro im Vorjahresquartal auf nun 235,7 Mio. Euro. Der Gesamtumsatz lag bei 277,7 Mio. Euro. Nach Steuern wies die Gesellschaft einen Überschuss von 245,7 Mio. Euro aus, der im Wesentlichen stark getragen wurde von Neubewertungen des Immobilienbestands. Aroundtown setzte eine Steigerung der Immobilienwerte und anderer Kapitalerträge in Höhe von 318,4 Mio. Euro im 1. Quartal an. Die Aktien von Aroundtown notieren vorbörslich bei Lang & Schwarz mit einem Plus von 3,94 % bei 5,075 Euro je Aktie. 

 

Aroundtown SA

 

Weitere Quartalsberichte: Hornbach Baumarkt AG, Hornbach Holding, TLG Immobilien, WCM AG

 

Rede von Lagarde im Mittelpunkt

 

Um 9:30 Uhr wird die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, ihre heutige Rede beginnen und die Börse wird genau hinhören. Im Wesentlichen geht es um ihre Reaktion auf das Urteil vom Bundesverfassungsgericht und inwiefern daraus eine mögliche Verschlechterung der Beziehungen zu Berlin entstehen könnte. Lagarde hatte bereits nach dem Urteil gefordert, dass die Bundesbank Gehorsam gegenüber der EZB zeigt. Auch die deutsche Vertreterin in der EZB, Isabel Schnabel, stellte sich demonstrativ hinter Lagarde und unterstrich, dass das Urteil des Bundesverfassungsgerichts die EZB nicht direkt betreffe. 

Der ZEW-Index für die Schweiz wird heute um 10:00 Uhr veröffentlicht. Das Konjunkturbarometer spiegelt die Erwartungen der Schweizer Wirtschaft für die kommenden sechs Monate wider. 

Der US-Immobilienmarkt zeigte sich gestern Nachmittag von seiner starken Seite. Während die Wall Street für den Monat April mit einem signifikanten Rückgang der Verkäufe von neuen Häusern von 619.000 auf nur noch 490.000 gerechnet hatte, stiegen die Verkäufe tatsächlich auf 623.000 Häuser. Auch das positive Momentum bei den Preisanstiegen sank nicht wie erwartet auf 3,3 %, sondern stieg von 3,5 % im Februar auf 3,9 % im März gemäß dem S&P / CS HPI-Composite-20 Index, der die Preisentwicklung in den 20 wichtigsten Regionen in den USA abbildet. 

Nachbörslich um 18:30 Uhr wird das FOMC-Mitglied Bullard seine Rede halten. Die Börse verfolgt die Äußerungen von Bullard in der Regel sehr genau. 

 

27.05.2020 - Mikey Fritz - mf@ntg24.de

 

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