als .pdf Datei herunterladen

Brenntag rutscht ans DAX-Ende, die Deutsche Bank schüttet Dividenden aus, Mercedes-Benz zittert und auch Apple leidet unter neuen Zollsorgen

Donald Trump poltert wieder und neuerliche Zolldrohungen lassen die Märkte einknicken

NTG24 - Brenntag rutscht ans DAX-Ende, die Deutsche Bank schüttet Dividenden aus, Mercedes-Benz zittert und auch Apple leidet unter neuen Zollsorgen

 

Gerade erst schien es, als sei der von US-Präsident Donald Trump grundlos angezettelte Zollkrieg schon wieder vorbei. Man fand Einigungen mit Handelspartnern und die meisten Zölle wurden erst einmal auf Eis gelegt. Im Zuge dessen eroberte der DAX munter neue Rekorde. Es handelte sich jedoch um eine trügerische Ruhe, wie wir am Freitag zu sehen bekommen sollten.

Ohne Vorwarnung kündigte Trump gestern mal wieder neue Zölle an, welches dieses Mal die EU treffen sollen, und das bereits zum 1. Juni. Pauschal sollen für alle Einfuhren 50 Prozent erhoben werden, da die EU ein schwieriger Handelspartner sei. An den Märkten wurde nun gerätselt, wie ernst Trump es damit mein. Einige befürchten schon das Schlimmste, andere halten die schrillen Töne lediglich für eine Verhandlungstaktik.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer DAX geriet schwer unter Druck und musste zeitweise Verluste von mehr als drei Prozent hinnehmen. Im späteren Handel konnte das Ganze etwas eingegrenzt werden. Abschläge von 1,5 Prozent sorgten aber noch immer dafür, dass der hiesige Leitindex wieder unterhalb von 24.000 Punkten ins Wochenende ging. Schlusslicht war dabei der Chemiehändler Brenntag (DE000A1DAHH0), wo jede Zuversicht nach dem Finden eines neuen Chefs in den Hintergrund trat. Der Aktienkurs knickte um 4,2 Prozent bis auf 56,78 Euro ein und die Aufschläge der letzten vier Wochen wurden weitgehend egalisiert.

 

 

 

Die Deutsche Bank zeigt sich großzügig

 

Die Aktionäre der Deutschen Bank (DE0005140008) dürften Trump-Zölle etwas weniger fürchten, wenngleich mögliche Rückschritte in der Konjunktur sich zumindest indirekt bemerkbar machen könnten. Dass der Aktienkurs gestern um etwas mehr als 4,1 Prozent nachließ, war aber vordergründig darauf zurückzuführen, dass die Anteilsscheine Ex-Dividende gehandelt wurden. Bei der Hauptversammlung am Donnerstag wurde eine Erhöhung von 0,45 Euro je Anteilsschein auf 0,50 Euro je Aktie für das vergangene Jahr durchgewunken.

Weitere Geschenke macht die Deutsche Bank ihren Anteilseignern mit Aktienrückkäufen. Voraussichtlich im zweiten Halbjahr soll ein weiteres Programm starten, für welches 750 Millionen Euro eingeplant sind. Das wirkt sich potenziell kurssteigernd aus und könnte die Aktie der Privatbank entweder in schwierigen Zeiten stützen oder hoffentlich in besseren Zeiten beim Erreichen neuer Mehr-Jahres-Hochs helfen.

 

Mercedes-Benz: Schockschwerenot

 

Weitaus weniger erfreulich waren die gründe für den Abschwung bei der Aktie von Mercedes-Benz (DE0007100000). Die Bullen gerieten nach Trumps Ankündigungen regelrecht ins Zittern, schließlich waren bereits die Effekte von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Automobilimporte spürbar. Nun soll dies also noch einmal verdoppelt werden, und das wieder einmal ohne jeden erkennbaren Grund. Das dürfte das wichtige USA-Geschäft nicht einfacher werden lassen.

Anzeige:

Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenZwar produziert Mercedes-Benz seit einer halben Ewigkeit auch in den USA selbst, kann damit aber nicht den gesamten Bedarf für das Land decken. Das Unternehmen kommentierte die neuerlichen Zolldrohungen bisher nicht. Die Reaktion der Anleger fiel umso deutlicher aus. Am Freitag ging es um rund vier Prozent bis auf 50,54 Euro zurück. Erstmals seit Mitte April scheint die 50-Euro-Marke wieder in Gefahr zu geraten.

 

Apple im Visier von Trump

 

Donald Trump schickte mit seinen Drohgebärden nicht nur europäische Märkte in die Tiefe. Auch in den USA übten sich die Käufer in Zurückhaltung. Dort blieb auch längst nicht jeder vom neuerlichen Zorn des Präsidenten verschont. Gegenüber Apple (US0378331005) sprach Trump Drohungen aus, hohe Importzölle zu verlangen, sollte die Produktion von iPhones für den US-Markt nicht in die USA geholt werden. Mit einer Verlagerung des Ganzen nach Indien ist Trump nicht zufrieden.

„Mindestes 25 Prozent“ sollen Zölle betragen, die im Fall der Fälle auf iPhones aufgeschlagen werden. Apple macht bislang keinerlei Anstalten, eine nennenswerte Produktion in den USA aufzubauen. Vermutlich würden die dortigen Produktionskosten ohnehin für ähnliche Preissteigerungen sorgen. Doch so oder so würde es die Geschäfte schwieriger machen und entweder Absatzzahlen einknicken oder Margen schmelzen lassen. Diese Aussichten quittierten die Anteilseigner am Freitag mit einem Kursverlust von rund drei Prozent. Die Apple-Aktie fiel wieder unter die 200-Dollar-Linie bis auf 195,27 US-Dollar zu Handelsschluss.

 

Es war nie vorbei

 

Anzeige:

Werbebanner DegussaViele Experten warnten davor, sich ob der Ruhe der vergangenen Wochen schon in Sicherheit zu wiegen. Die Trump-Regierung mag sich eine Weile zurückgehalten haben, doch hat die kein Bisschen an Unvorhersehbarkeit und Radikalität eingebüßt. Der gestrige Tag erinnerte Anleger daran, dass es jederzeit und ohne Vorwarnung zu einer neuerlichen Eskalation kommen kann. Das ist eine Bedrohung, welche die Märkte wohl mindestens für die nächsten dreieinhalb Jahre begleiten wird.

 

Brenntag-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

 

Die neuesten Brenntag-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Brenntag-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?

Konkrete Empfehlungen zu Brenntag - hier weiterlesen...

 

24.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.








Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)