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Die DHL Group kämpft bei der Tochter Deutsche Post mit neuen Höchstständen bei den Kundenbeschwerden

Arbeitnehmervertreter kritisieren den Sparkurs der DHL Group

NTG24 - Die DHL Group kämpft bei der Tochter Deutsche Post mit neuen Höchstständen bei den Kundenbeschwerden

 

Seit Beginn des laufenden Jahres darf sich die Deutsche Post bei der Zustellung von Briefen deutlich mehr Zeit lassen, und davon scheint das Unternehmen auch rege Gebrauch zu machen. Darauf deuten zumindest steigende Beschwerden hin, die im ersten Halbjahr des laufenden Jahres Höchststände erreichten.

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Wie Medienberichten zu entnehmen ist, gingen bei der Bundesnetzagentur von Januar bis Juni 22,981 Beschwerden zu Postdienstleistungen ein, was einer Steigerung von 13 Prozent im Jahresvergleich entspricht. Die DHL Group (DE0005552004) bzw. die Deutsche Post trafen 89 Prozent der Beschwerden. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Marktführer am häufigsten kritisiert wird. Allerdings lässt sich der Abfall der Qualität damit wohl kaum schönreden.

 

 

 

 

Meine Wenigkeit kann ein Nachlassen bei der Versorgung bestätigen. Der Briefkasten blieb in diesem Jahr auffälligerweise montags stets und immer leer. Das lässt sich vielleicht damit erklären, dass die Deutsche Post mittlerweile Sendungen bündelt. Gehen Briefe ein, die an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zugestellt würden, so wird einer davon zurückgehalten, um den Gang zum Briefkasten nur ein Mal antreten zu müssen. Möglich ist das auch dank verlängerter Laufzeiten.

 

DHL beschwichtigt, Arbeitnehmervertreter sehen sich bestätigt

 

Ein Sprecher der DHL Group ließ wissen, dass jede einzelne Beschwerde eine zu viel sei, wie bei der „FAZ“ zu lesen ist. Gleichzeitig wiegelte das Unternehmen die Berichte aber auch etwas ab. Angesichts etlicher Milliarden Biref- und Paketzustellungen gebe es nur einen sehr kleinen Anteil an Beschwerden. Zudem seien viele Kunden über verlängerte Laufzeiten noch nicht informiert, was noch Verwirrung stiften könnte. Es soll jedoch dennoch an Besserung gearbeitet werden.

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Kritik gibt es derweil von Arbeitnehmervertretern. Jene sehen im Qualitätsabfall ein klares Symptom des rigorosen Sparkurses der Deutschen Post. In jüngerer Vergangenheit entließ das Unternehmen tausende Mitarbeiter, die bei der Zustellung nun zu fehlen scheinen. Nach dieser Lesart könnte das Ganze sich noch verschärfen und die Anzahl der Beschwerden im Gesamtjahr den bisherigen Höchstwert aus 2024 noch übertreffen.

Leicht verspätete Zustellungen sind wohl noch verschmerzbar. Sehr viel ärgerlicher ist es, wenn ein Brief oder ein Paket gar nicht erst ankommt, und auch solche Fälle scheinen bei der DHL Group zuzunehmen. Die „Tagesschau“ berichtete zudem über einen Fall, in dem Pakete regelmäßig erst nach Wochen anzukommen scheinen. Das sind Einzelfälle, mit denen die DHL Group sich selbst aber kein Empfehlungsschreiben ausstellt. Unzufriedene Kunden werden von der Konkurrenz mit offenen Armen begrüßt.

 

Notwendiges Übel?

 

Die Anleger sehen das Ganze eher entspannt. Die DHL Group-Aktie gab am Montag um kaum nennenswerte 0,5 Prozent auf 38,88 Euro nach. Zunehmende Probleme sind zwar auch aus Sicht der Investoren nicht die beste Nachricht. Sie werden aber ein Stück weit in Kauf genommen, solange dabei Kosten sinken und Umsätze nicht leiden. Tatsächlich nehmen die Beschwerden auch noch keine Dimension an, bei der schon eine massenhafte Abwanderung der Kundschaft befürchtet werden müsste. Dafür ist die Marktmacht des Konzerns auch viel zu erdrückend.

Die DHL Group selbst wird es kaum eingestehen, doch an den Märkten bleibt schon ein wenig der Eindruck, als würde das Unternehmen Rückgänge bei der Qualität in Kauf nehmen, um die Profitabilität in einem schwächelnden Segment wieder etwas zu stärken. Das wäre aus Anlegersicht wahrscheinlich auch nicht der schlechteste Ansatz. Da die DHL Group in einigen Regionen über eine monopolähnliche Stellung verfügt, kann sie sich manchen Fehltritt auch erlauben. Ob all dies wissentlich geschieht oder nicht, sei dahingestellt. Für die Aktie ist es aber in jedem Fall weniger belastend als für die Geduld der Kundschaft.

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22.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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