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Daimler-Konzern wird aufgespalten

Daimler-Aktien erreichen 52-Wochenhoch - Källenius gliedert Nutzfahrzeuge an die Börse aus

NTG24 - Daimler-Konzern wird aufgespalten

 

Ola Källenius folgt dem Trend in der deutschen Industrie und wird den Daimler-Konzern gravierend dezentralisieren. Es war schon länger erwartet worden, aber die Art der Ankündigung signalisiert, was Källenius wichtig ist und was nicht. 

Im Detail bricht Daimler seine Nutzfahrzeugsparte aus dem Konzern heraus. Die Begründung für diesen Schritt lautet offiziell, dass die PKW- und Nutzfahrzeugsparte unterschiedliche Kundengruppen ansprechen sowie differenzierte Kapitalanforderungen haben und technologisch nicht im Gleichschritt gehen. Entsprechend sei es sinnvoll, die Nutzfahrzeugsparte abzuspalten und eigenständig unter dem Namen Daimler Truck weiterzuführen. 

Die PKW-Sparte sieht Källenius als die wertvollste Luxus-Automarke an. Um sich von der ungeliebten Nutzfahrzeugsparte weiter abzugrenzen, wird Daimler nach dem Spin-off seinen Namen ablegen und sich in Mercedes-Benz umbenennen. Der Vorstand hofft, dass Daimler-Truck ebenfalls im DAX aufgenommen wird. 

 

Daimler adaptiert das Siemens-Modell

 

Analog zum Modell von Siemens will Daimler seine beiden grössten Geschäftsbereiche separat an der Börse bewertet sehen. Aktuell zieht die Nutzfahrzeugsparte den Gesamtkonzern an der Börse herunter. Isoliert betrachtet würde Mercedes-Benz heute wesentlich mehr wert sein als im Verbund. Im Gegenzug würde eine Daimler Truck Aktie, wenn sie heute schon ein eigenes Listing an der Börse haben würde, geringer bewertet, da das Geschäft eingebrochen ist und keine schnelle Erholung in 2021 absehbar ist.

Ein anderes Thema ist natürlich der Emissionsdruck vonseiten der Regierung. Die Kundschaft von Nutzfahrzeugen schaut beim Kauf auf rein wirtschaftliche Aspekte. Ob da am Ende ein Dieselmotor oder ein Elektromotor drinsteckt, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, wie lange der Antrieb hält, wie hoch die effektiven Verbrauchskosten sind, wie hoch die Besteuerung ist, welche Strecken damit zurückgelegt werden können usw. Da ein Dieselmotor heute einem Elektromotor in diesen Fragen immer noch meilenweit überlegen ist, ist das echte Interesse an Elektro-LKWs vergleichsweise gering. Für Daimler ist das ein Problem, denn die Nutzfahrzeugsparte verhagelt dadurch dem Konzern die Emissionsbilanz. Spaltet man sie ab, bekommt Mercedes-Benz mehr Spielraum beim durchschnittlichen Flottenverbrauch. 

 

Daimler AG

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas Modell der Dezentralisierung wird eine höhere Volatilität für die beiden Aktien bringen. Sowohl im Guten wie im Schlechten. In der Praxis bedeutet dies, dass wir von der Mercedes-Benz Aktie als auch von der Daimler Truck Aktie stärkere Ausschläge erwarten dürfen. Was bisher intern geregelt wurde, wo sich die Geschäftsfelder gegenseitig „ausgeholfen“ haben, wird nun getrennt, wodurch die stetige Entwicklung des Gesamtkonzerns aufgegeben wird. Das wird sich zwangsläufig auch im Kursbild widerspiegeln.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

04.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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