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BASF schwer unter Druck, miese Stimmung bei Nel ASA, Massenexodus bei Verbio und BioNTech startet in Afrika durch

Auf das große Comeback werden Anleger wohl noch eine Weile warten müssen

NTG24 - BASF schwer unter Druck, miese Stimmung bei Nel ASA, Massenexodus bei Verbio und BioNTech startet in Afrika durch

 

Echte Überraschungen gab es an den Börsen zuletzt kaum zu sehen. Vielmehr haben sich hauptsächlich die bösen Vorahnungen bestätigt, welche viele Anleger schon seit Längerem mit sich herumschleppen. In Deutschland und Europa droht das Gas knapp zu werden, die Inflation bleibt auf hohem Niveau und die Zinsen werden wohl kräftig steigen.

Das ist ein recht explosiver Cocktail an Problemen, welcher unter andere BASF (DE000BASF111) weiter zusetzt. Nachdem hier zuvor bereits kräftige Kursverluste verzeichnet werden mussten, ging es am Donnerstag um weitere 4,5 Prozent in die Tiefe. Auf Wochensicht sind bereits Abschläge in Höhe von 9,6 Prozent zu verkraften.

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Werbebanner WikifolioLeider gibt es derzeit auch nur sehr wenig, worauf die Anleger optimistisch blicken könnten. Neben der Gefahr weiter gedrosselter oder gar ausbleibender Gaslieferungen aus Russland und damit verbundener möglicher Rationierungen seitens der Bundesregierung lastet auch der Ausblick auf der BASF-Aktie. Der Chef stimmte die Anleger erst kürzlich darauf ein, dass das zweite Quartal deutlich herausfordernder sein werde als zuvor und positive Effekte durch gestörte Lieferketten bei der Konkurrenz nicht mehr zu erwarten seien.

 

Bis hierher und nicht weiter?

 

Bei Nel ASA (NO0010081235) gab es zuletzt zwar keine schlechten Neuigkeiten. Doch die aktuell mehr als schwierige Lage an sich reicht völlig aus, um das Papier auf einem sehr niedrigen Niveau zu halten. Gestern ging es um weitere 6,9 Prozent auf 1,19 Euro abwärts und schon bei 1,12 Euro lauert das aktuelle 52-Wochen-Tief. Nel hat also definitiv schon bessere Tage an der Börse erlebt.

Geht es nach den Analysten von Morgan Stanley wird die Nel-Aktie erstmal auf diesem Niveau bleiben. In einer aktuellen Analyse hat sich zwar am neutralen Ausblick nichts geändert. Das Kursziel wurde aber deutlich von umgerechnet etwa 2,20 Euro auf nur noch ca. 1,24 Euro herabgesetzt. Anders ausgedrückt erwartet die US-Bank, dass Nel sich vom aktuellen Stand aus maximal in einen Seitwärtstrend begeben wird. An eine Erholung glauben die Experten aber nicht.

 

Nackte Panik macht sich breit

 

Einen brutalen Ausverkauf gab es jüngst bei der Aktie von Verbio (DE000A0JL9W6) zu beobachten. In Zeiten von knappen Lebensmitteln und mit der Aussicht auf die größte Nahrungsmittelkrise seit Jahrzehnten ist die Idee, aus essbarem Material Treibstoff herzustellen mehr als unpopulär. Einige Vertreter der Politik sprachen bereits über die Idee eines (vorübergehenden) Verbots. Ein solches würde Verbio nicht weniger als die Existenzgrundlage entziehen.

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Beschlossen ist in dieser Hinsicht zwar noch nichts, doch viele Anleger merken bereits, aus welcher Richtung der Wind weht. Dadurch stürzte die Verbio-Aktie am Donnerstag um 19,5 Prozent in die Tiefe und nur mit Mühe und Not konnten die Bullen zumindest noch die Linie bei 40 Euro verteidigen. Mit dem Schlusskurs von 40,50 Euro blicken die Anteilseigner derzeit auf einen Verlust von knapp 40 Prozent seit Jahresbeginn und die Tendenz zeigt weiter klar nach unten. Das wird sehr wahrscheinlich auch so bleiben, solange Russland Hunger aktiv als Waffe in seinem sinnentleerten Feldzug gegen den Westen und mehr oder weniger die gesamte freie Welt einsetzt.

 

Wenigstens eine gute Nachricht

 

Bei einem kurzen Blick auf die Märkte möchte man derzeit meinen, dass einfach alles nur noch in die Tiefe rauscht und für gute Stimmung schlicht kein Platz mehr ist. Zumindest hier und dort gibt es aber doch noch Ausnahmen. Etwa bei BioNTech (US09075V1026), wo die Kurse gestern um immerhin 2,8 Prozent ansteigen konnten. Angetrieben wurden die Zugewinne zum einen durch steigende Corona-Infektionszahlen und den Siegeszug der neuen Variante BA.5. Darüber hinaus meldete der Konzern aber auch den Spatenstich einer Fabrik in Ruanda.

Es ist die erste Produktionsstätte der Mainzer in Afrika und da dort der Bedarf nach Impfstoffen (nicht nur gegen Corona) kaum höher sein könnte, ergeben sich natürlich Chancen auf ansehnliche Umsätze. Unternehmensangaben zufolge kann die Produktion sehr genau auf die lokalen Bedürfnisse angepasst werden.

 

Nur nicht verzweifeln

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Lage an den Märkten bleibt weiter angespannt, und wer nicht gerade unverschämtes Glück bei der Auswahl seiner Aktien hat, blickt derzeit wohl auf teilweise sehr schmerzhafte Verluste. Dennoch lohnt es sich, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen. Auf lange Sicht werden auch wieder bessere Tage kommen, wenngleich die Erholung sehr viel länger auf sich warten lassen wird als bei dem Corona-Crash vor etwas mehr als zwei Jahren.

 

24.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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