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Die Deutsche Lufthansa berichtet über deutlich höhere Gewinne, doch die Anleger reagieren verschnupft auf den weiteren Ausblick

Raus aus dem Krisenmodus?

NTG24 - Die Deutsche Lufthansa berichtet über deutlich höhere Gewinne, doch die Anleger reagieren verschnupft auf den weiteren Ausblick

 

Bei der Vorlage der Zahlen für das vergangene Jahr sprach Lufthansa-Chef Carsten Spohr davon, dass der Konzern sich zurück in alte Stärke begeben habe. Tatsächlich lässt sich erkennen, dass Corona überwunden ist und die Reiselust der Menschen wieder neue Höhen zu erreichen scheint. Zusammen mit gestiegenen Ticketpreisen verschafft dies der Airline einen ordentlichen Gewinnsprung.

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Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis konnte die Lufthansa (DE0008232125) 2023 um 76 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro steigern. Beim Nettogewinn standen 1,7 Milliarden Euro und damit in etwa doppelt so viel wie noch ein Jahr zuvor. Hauptsächlicher Umsatztreiber waren Passagier-Flüge. Nicht unerwähnt bleiben soll allerdings auch, dass die prozentual hohen Steigerungen zu einem gewissen Teil auf Basiseffekte zurückzuführen sind.

Im Jahr 2022 lief die Corona-Pandemie zwar hierzulande schon mehr oder minder aus und diskutiert wurde in der Politik bevorzugt über Lockerungen bei bestehenden Regelungen. Doch Einschränkungen gab es eben noch, und die belasteten auch die Geschäfte der Lufthansa. Erst im Jahr darauf konnte das Unternehmen wieder in den Regelbetrieb übergehen. Die Umsatz- und Gewinnsteigerungen sind vor diesem Hintergrund nicht ganz so beeindruckend, wie es auf den ersten Blick den Anschein machen mag.

 

Die Lufthansa stellt sinkende Margen in Aussicht

 

Auf das laufende Jahr blickt die Lufthansa nicht unbedingt mit Euphorie. Zwar sollen die Umsätze deutlich steigern, doch das operative Ergebnis soll lediglich auf dem Niveau des vorherigen Jahres liegen. Die logische Schlussfolgerung daraus lautet, dass die Margen wohl nachgeben könnten, obschon die Rendite mit 7,6 Prozent zuletzt noch nicht ganz die für 2024 angepeilten acht Prozent erreicht hatte.

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Offiziell gilt dieses Ziel weiterhin, doch wie es sich mit dem nun abgegebenen Ausblick vereinbaren lässt, bleibt erstmal offen. Beobachter sehen vor allem mit Blick auf die laufenden Streiks Gefahren aufkommen. Steigende Personalkosten könnten die Bilanzen wieder in Mitleidenschaft ziehen und damit letztlich den Aktionären die Stimmung verhageln. Nicht trösten ließen sich die Anteilseigner durch die Ankündigung, dass es für 2023 wieder eine Dividende in Höhe von 0,30 Euro je Anteilsschein geben soll.

Die Lufthansa-Aktie reagierte letztlich auf die eigentlich guten Ergebnisse mit Verlusten von rund zwei Prozent und der Aktienkurs gab auf 6,93 Euro nach. Damit setzt sich der Abwärtstrend im laufenden Jahr fort, welcher den Titel bereits um knapp elf Prozent in die Tiefe beförderte. An den Ergebnissen für 2023 gibt es nicht viel zu meckern, doch die weiteren Aussichten fallen für den Geschmack der Bullen doch etwas dürftig aus.

 

Deckel drauf?

 

Von der Corona-Pandemie hat die Lufthansa sich endgültig erholt und mittlerweile haben wir es wieder mit einem rundum gesunden Unternehmen zu tun. Das ist aber kaum als große Überraschung zu werten und es fehlt nun ein wenig an neuen Wachstumsimpulsen. Die hohe Nachfrage im Sektor beschert dem Konzern zwar steigende Umsätze. Die drohen aber durch anhaltende Streitigkeiten mit den Gewerkschaften wieder aufgefressen zu werden. Die Anleger bleiben in der aktuellen Lage sichtlich vorsichtig.

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Somit bleibt auch weiterhin abzuwarten, wo die Lufthansa-Aktie sich einen Boden suchen könnte. Gänzlich uninteressant ist das Papier nicht und die Schätzungen des Vorstands wirken angesichts des derzeitigen Trends in der Branche eher konservativ. Doch die Abwärtsdynamik im Chart ist kaum zu übersehen und so ist selbst Optimisten zu empfehlen, zunächst eine nachhaltige Bodenbildung abzuwarten. Vor allem in den Sommermonaten könnte es aber noch manche positive Überraschung zu sehen geben, welche einige Marktakteure bisher noch nicht unbedingt auf ihrem Zettel stehen haben. Es kann daher nicht schaden, die Lufthansa-Aktie im Auge zu behalten.

08.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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