Wieder einmal verhilft Corona der Deutschen Post zu spontanen Kursgewinnen
Manchmal kommen sie wieder
Für manch einen war die Corona-Pandemie schon mehr oder weniger erledigt, doch in China ist das Thema aktueller als je zuvor. In Shanghai wurde gestern ein Lockdown ausgerufen und der führt im Vergleich zu den eher harmlosen Einschränkungen, die es hierzulande das eine oder andere Mal gab, von geradezu drakonischem Ausmaß.
Das führt dazu, dass die Börsianer sich wieder einmal Gedanken um die globalen Lieferketten machen und genau das verhalf der Deutschen Post (DE0005552004) im gestrigen Handel zu einem spontanen Ausbruch in die Höhe. Trotz einer gewissen Gegenbewegung am Nachmittag standen bei Handelsschluss Zugewinne von 2,16 Prozent auf der Anzeigetafel.
Analysten rechnen fest damit, dass durch die neuerlichen Probleme in China die Frachtraten schon sehr bald wieder ansteigen werden. Auch ohne diesen Umstand galt die Aktie der Deutschen Post bereits als unterbewertet. Sollten die Aussichten sich jetzt noch weiter verbessern, könnte der Titel wieder richtig durchstarten und gut und gerne die Marke bei 50 Euro wieder ins Visier nehmen.
Per Handelsschluss am Montag standen noch 45,20 Euro auf dem Ticker, womit die Deutsche Post näher am 52-Wochen-Tief als an ihren Höchstständen aus dem September lag. Auf der einen Seite ist das einigermaßen enttäuschend, auf der anderen Seite ergibt sich ein umso höhere Aufwärtspotenzial im Falle einer Erholung.
Jetzt kommt alles zusammen
Zusätzlich zu den gestiegenen Erwartungen der Analysten gab es auch mit Blick auf den belastendsten Faktor bei der Deutschen Post zuletzt Entspannung. Die Ölpreise gaben am Montag deutlich nach, was Ängste um explodierende Kosten für den Dienstleister wieder etwas dämpfen könnte. Dass es dazu gekommen ist, ist letztlich auch auf den Lockdown in Shanghai zurückzuführen. Sollte der länger andauern, könnte die Nachfrage nach dem schwarzen Gold einen ordentlichen Dämpfer erhalten. Die Deutsche Post erweist sich da mal wieder als Profiteur von Krisen.
29.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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