
Gewinnwarnung bei Deutz, stabile Commerzbank, BYD auf neuen Wegen und TUI leidet unter dem Nahost-Konflikt
Die Rallyebewegung an der Börse wird getrübt
Zwar konnte der DAX am gestrigen Feiertag noch mit etwas mehr als 19.000 Punkten aus dem Handel gehen, doch die gute Stimmung aus der vergangenen Woche hat sich dennoch deutlich eingetrübt. Als belastende Faktoren erweisen sich Prognosen zu den Arbeitsmarktdaten aus den USA sowie weitere Eskalationen im Nahen Osten.
Im Falle von Deutz (DE0006305006) braucht es solche Entwicklungen aber gar nicht, um den Anteilseignern den Tag zu vermiesen. Das Unternehmen heizte die schlechte Stimmung in der hiesigen Industrie mit einer Gewinnwarnung an und sorgte bei der eigenen Aktie für einen spontanen Kurssturz. Um 9,2 Prozent ging es am Donnerstag in Richtung Süden und zu Handelsschluss standen noch 4,03 Euro auf der Anzeigetafel.
Der Umsatz im laufenden Jahr soll bei nur noch etwa 1,8 Milliarden Euro statt der zuvor in Aussicht gestellten 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro liegen. Es sollen weniger als 150.000 Motoren verkauft werden und die Marge wird auf eher magere 4 bis 5 Prozent eingeschätzt. Der Konzern reagiert auf derlei Entwicklungen mit einem Sparkurs. Maßnahmen wie Kurzarbeit sollen ausgeweitet werden und die allgemeine Effizienz soll verbessert werden. Die Börsianer können damit allerdings kaum beruhigt werden.
Commerzbank: Gute Aussichten
Bessere Neuigkeiten gab es da schon für die Commerzbank (DE000CBK1001), deren positiver Ausblick der Ratingagentur Moody’s bestätigt wurde. Bescheinigt wird dem Unternehmen ein solides und widerstandsfähiges Kreditprofil, wie das „Handelsblatt“ schreibt. Insbesondere sehen die Experten auch alle Voraussetzungen für eine Eigenständigkeit erfüllt und erwarten auch ohne eine Übernahme durch UniCredit, dass die bis 2027 gesetzten strategischen Ziele erreicht werden können.
Zumindest ein wenig ließen die Anleger sich dadurch beruhigen und die Commerzbank-Aktie konnte an einem schwachen Handelstag um 0,9 Prozent bis auf 16,17 Euro zulegen. Die große Frage, ob aus den Übernahmeambitionen von UniCredit noch mehr werden könnte, schwebt aber weiterhin über Unternehmen und Aktie. Solange es diesbezüglich keine Klarheit gibt, bleibt die Nervosität unter den Anlegern erhalten.
BYD zeigt sich experimentierfreudig
Deutlich weniger Gedanken scheinen die Börsianer sich derzeit um BYD (CNE100000296) zu machen. Die Aktie des chinesischen Autobauers konnte gestern Morgen mal wieder ein neues 52-Wochen-Hoch bei 35,01 Euro erreichen und den Handel mit kaum weniger beeindruckenden 34,68 Euro verlassen. Das Tagesplus belief sich auf 0,8 Prozent. Profitieren kann der Konzern von der Schwäche europäischer Konkurrenten, was an den Märkten allgemein als Zeichen der Stärke für chinesische Autohersteller interpretiert wird.
Erfolgreich ist BYD aber nicht nur mit Elektroautos und das Unternehmen scheint noch manche neuen Märkte erobern zu wollen. Darauf weisen Konzeptzeichnungen für einen E-Roller hin, über welche das Portal „speedweek.com“ berichtete. Abseits der Zeichnungen gibt es keine weiteren Informationen und auch keine Angaben darüber, ob und wann daraus ein fertiges Produkt werden könnte. Es ist aber davon auszugehen, dass hinter den Kulissen auch abseits der bekannten Automodelle so einiges passiert.
TUI unter Feuer
Die Aktie von TUI (DE000TUAG505) konnte gestern ihr Kursniveau halten, damit aber die Abschläge der vorherigen Tage auch nicht weiter ausgleichen. Bereits in der vergangenen Woche scheiterten die Bullen an der wichtigen 7-Euro-Linie. Nun hat die Eskalation im Nahen Osten die Anteilseigner weiter in die Defensive gedrückt. Es blieb gestern bei einem Schlusskurs in Höhe von 6,39 Euro und der Chart bleibt ein eher trauriger Anblick.
Nichts geändert hat sich an fundamental freundlichen Aussichten und die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten dürften sich eher in Grenzen halten. Doch die latente Unsicherheit allein genügt, um die Aktionäre zu einem weiterhin vorsichtigen Ansatz zu verleiten. Trotz der immer neuen Beteuerungen des Konzerns, hohe Buchungszahlen für die kommenden Monate zu verzeichnen, empfiehlt sich unterhalb von 7 Euro eher der Verbleib auf der Seitenlinie.
Reaktionsfreudig
Eine grundsätzliche Wende an der Börse hat sich jüngst nicht ergeben. Doch erneut zeigt sich, dass die Märkte auf aktuelle Entwicklungen zuweilen heftig reagieren, selbst wenn direkte Auswirkungen eher überschaubar ausfallen. Eingepreist werden diverse unschöne Zukunftsfantasien, und das womöglich nicht einmal ganz zu Unrecht. Die hohe Nervosität zahlreicher Marktakteure ist ein Faktor, welchen Anleger weiterhin im Hinterkopf behalten sollten, auch oder gerade wenn die Stimmung sich wieder etwas heben sollte.
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04.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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