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Steigende Anleiherenditen machen den Dividendentiteln Konkurrenz - E.ON weiter unter Druck

Wann kommt die Wende bei E.ON?

NTG24 - Steigende Anleiherenditen machen den Dividendentiteln Konkurrenz - E.ON weiter unter Druck

 

Die steigenden Renditen am Anleihemarkt verringern die Attraktivität der europäischen Versorger zusätzlich. Die Aktien wurden im Januar und Februar eh schon von den Privatanlegern links liegen gelassen, die sich stattdessen auf Wachstumstitel stürzten. Jetzt verlieren die Versorger auch noch ihre Attraktivität im Hinblick auf die Dividenden, denn die Dividendenrenditen stehen immer in Konkurrenz zu den Renditen am Anleihemarkt, und je höher diese steigen, desto unattraktiver werden die Versorger-Dividenden im relativen Vergleich. 

Während alle Welt auf den Renditeanstieg der 10-Jährigen US-Staatsanleihen schaut, steigen aber auch die Renditen der 10-Jährigen Bunds kräftig. Auf den ersten Blick sind die Bunds weniger interessant, weil die Rendite immer noch negativ ist im Gegensatz den amerikanischen Pendants, aber aus Sicht des Anleihemarktes sind deutsche Staatsanleihen am langen Ende im Vergleich zum Dezember erheblich günstiger zu haben. 

Mitte Dezember notierten die 10-Jährigen Bunds noch bei weniger als -0,6 % p.a. Inzwischen liegt die Rendite über -0,3 % und erreichte in der Spitze vergangene Woche -0,21 % p.a. Aufgrund der langen Laufzeit sind damit erhebliche Kursveränderungen für die Anleihen verbunden. Und der Sell-off bei den Bunds ist noch nicht zu Ende. 

 

E.ON hat an Attraktivität verloren

 

E.ON gehört zu den klaren Verlierern in diesem Umfeld. Wir haben bisher noch keine Indikation, geschweige denn harte Fakten für 2020 bekommen. Erst am 24. März will das Unternehmen den Geschäftsbericht offenlegen. Im Zweifel bekommen wir dann auch einen neuen Ausblick für 2021. Ich gehe weiterhin davon aus, dass man im 2. Halbjahr einen grossen Teil der Schwäche des 1. Halbjahres ausgeglichen hat. Meine Erwartung für 2021 ist, dass E.ON von einem steigenden Verbrauch profitieren wird, aber ich erwarte auch, dass der Ausblick sehr konservativ und defensiv ausfallen wird. Der Vorstand wird sich im Zweifel nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, sondern lieber am Ende positiv überraschen, als vorzeitig falsche Hoffnungen zu wecken. 

 

E.ON SE

 

Die Aktien werden vor allem wegen der Dividende gekauft. Mit einer Ausschüttung von voraussichtlich 0,47 Euro je Aktie liegt die Dividendenrendite bei aktuellen Kursen um 8,3 Euro bei 5,7 % p.a. Und die Prognosetendenz der Dividendenzahlungen ist positiv. Analysten erwarten im Schnitt, dass die Ausschüttung bis 2024 sukzessive auf 0,56 Euro je Aktie steigt. Wer die Aktie heute kauft und hält, würde beim Eintreffen der Prognose in wenigen Jahren eine steigende Dividendenrendite erzielen, die bis auf 6,75 % p.a. steigt.  

 

Berlin zahlt Entschädigung für Atomausstieg

 

Der Atomausstieg soll nun gemäss Berlin wirklich schneller umgesetzt werden. Es wurde lange darüber diskutiert, aber die Koalition scheint nun endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Der Ausgleich für die deutschen Versorger soll im Bundeshaushalt berücksichtigt werden. Insgesamt geht es um 2,4 Mrd. Euro, die die Gesellschaften als Ausgleich erwarten dürfen. Berlin unternimmt den Schritt allerdings nicht freiwillig. Es ist das Bundesverfassungsgericht, das hier die treibende Kraft war und die Politik angemahnt hat, dass den Unternehmen Entschädigungen zustehen. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDen Löwenanteil wird die RWE erhalten. Inoffiziell wird über eine Entschädigung in Höhe von 880 Mio. Euro gesprochen. Bei der E.ON ist es deutlich weniger. Da man das Geschäft grösstenteils bereits beim Tausch mit RWE abgegeben hatte, werden für die Tochter PreussenElektra nur 42,5 Mio. Euro an Entschädigungen erwartet. Hierbei handelt es sich um den Netto-Wert nach Verrechnungen. Der Bruttobetrag wird im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen. Auch Vattenfall darf mit 580 Mio. Euro rechnen und wird daher die Klage vor dem internationalen Schiedsgericht in Washington zurückziehen. 

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10.03.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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