
E.ON blickt auf ein Halbjahr mit vielen Wachstumsimpulsen zurück und auch für die Zukunft steht die Expansion im Mittelpunkt
Mehr Unterstützung erhofft sich E.ON von der Politik
Trotz niedriger Energiepreise konnte E.ON für das vergangene Halbjahr sehr solide Zahlen mit teils ansehnlichen Wachstumssignalen vorlegen. Mitverantwortlich dafür war das Geschäft mit Netzen, welches sich besonders stark entwickelte. Darauf will E.ON mit weiteren Investitionen aufbauen und die Anleger scheinen diesen Ansatz zu begrüßen. Rundumzufrieden ist der Versorger derzeit aber noch nicht.
Geht es rein um den Strombedarf in Deutschland, so sieht E.ON (DE000ENAG999) durchaus Anzeichen dafür, dass aktuelle Prognosen vielleicht etwas zu weit greifen. Die Bundesregierung plant momentan mit einem „Energiewende-Monitoring“, welches in Erfahrung bringen soll, wie hoch der künftige Stromverbrauch in Deutschland tatsächlich ausfällt. E.ON-Chef Leonhard Birnbaum hält es für möglich, dass dabei am Ende etwas geringere Werte als bisher angenommen herauskommen werden. Allerdings soll sich dennoch nichts am eigenen Tempo bei Investitionen ändern.
Denn nach wie vor erkennt E.ON viel Nachholbedarf bei den Netzen. Birnbaum zufolge erhalte man derzeit weit mehr Anfragen von Rechenzentren, Solar- und Windparks sowie Stromspeicherbetreibern gebe, als man tatsächlich bedienen könnte. Hier rächt sich nach Ansicht des Versorgers auch, dass viele Windparks an Orten entstünden, wo die Stromnachfrage gering sei. Die gewonnene Energie dann an tatsächliche Abnehmer weiterzuleiten, ist ohne ein gut ausgebautes Netz keine einfache Angelegenheit.
E.ON befürwortet ein Ende der Förderung für Photvoltaik
Geplant wird bei E.ON unverändert damit, zwischen 2024 und 2028 43 Milliarden Euro zu investieren. Der Löwenanteil davon entfällt auf das Netzgeschäft, in das 35 Milliarden Euro gesteckt werden sollen. Das zeigt recht eindrucksvoll, welchen Stellenwert das Ganze im Konzern mittlerweile hat. Andere Bereiche verkommen schon fast zur Nebensache, auch wenn E.ON dies freilich niemals so kommunizieren würde.
Erlauben kann sich E.ON solche Ausgaben wohl, denn das bereinigte Ebitda legte im vergangenen Halbjahr um imposante 13 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro zu. Das Geschäft mit Stromnetzen steuerte dazu rund vier Milliarden Euro bei nach 3,3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. An dieser Stelle fährt der Versorger also nicht nur die größten Gewinne ein, sondern blickt auch mit Abstand auf das größte Wachstum. Da ist es nur nachvollziehbar, dass man sich weiter darauf fokussiert und das derzeitige Momentum am Markt mitnehmen möchte.
Damit im Hinterkopf wundert es auch nicht, dass E.ON sich für den Vorschlag von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche erwärmen kann, die Subventionen für Solaranlagen auf privaten Hausdächern zu streichen. Die Politik argumentiert damit, dass sich solche Anlagen heute schon alleine rechnen würden. E.ON stimmt dem zu und hat gewiss auch selbst ein Interesse am Wegfall der Förderung. Denn je weniger Menschen sich eine Solaranlage aufs Dach schnallen, desto mehr potenzielle Nutzer sind im Netz von E.ON, welche dann auch entsprechende Nutzungsgebühren abführen.
Zufriedene Aktionäre
Bestärkt durch die vorgelegten Ergebnisse bestätigte E.ON den weiteren Ausblick. Im laufenden Jahr soll demnach ein Ebitda zwischen 9,6 und 9,8 Milliarden Euro erzielt werden. Die Anleger zeigten sich zufrieden damit und der Aktienkurs legte am Mittwoch um 1,1 Prozent auf runde 16 Euro zu. Seit Jahresbeginn hat die E.ON-Aktie sich um knappe 40 Prozent verbessert und damit eine im Vergleich zum Gesamtmarkt ausgesprochen starke Entwicklung hingelegt.
Die Zukunftsaussichten bleiben geprägt von der Erwartung, dass in Deutschland massiv investiert wird. An der Börse wird mehr oder minder fest eingeplant, dass sich in dieser Hinsicht auch noch die Infrastrukturpläne der Bundesregierung bemerkbar machen werden. Allein dafür sind für die kommenden Jahre 400 Milliarden Euro zusätzlich zum normalen Haushalt eingeplant. Zwar wird nicht alles davon in die Stromnetze fließen. Doch schon ein kleiner Teil vom Kuchen könnte ausreichen, um das Wachstum bei E.ON nochmal merklich zu beschleunigen und der Bedarf scheint definitiv vorhanden zu sein.
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14.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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