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Mit Preiserhöhungen in Großbritannien will Eli Lilly Trump zufriedenstellen und auch anderswo in Europa laufen wohl Verhandlungen

Kann Eli Lilly damit Schlimmeres verhindern?

NTG24 - Mit Preiserhöhungen in Großbritannien will Eli Lilly Trump zufriedenstellen und auch anderswo in Europa laufen wohl Verhandlungen

 

Schon seit Monaten poltert US-Präsident Donald Trump gegen die hohen Medikamentenpreise in den USA, und das nicht einmal völlig zu Unrecht. Tatsächlich sind die Preise auf dem weitgehend unregulierten Markt in Sphären vorgerückt, die es wahrscheinlich nirgendwo sonst auf der Welt zu sehen gibt. Unternehmen wie Eli Lilly verlassen sich allerdings darauf, um hohe Gewinne zu erzielen und damit letztlich ihre Forschung zu finanzieren.

Konkret in Aussicht gestellt hat Donald Trump, dass Preise für Pharmaprodukte in den USA sich mehr anderen Ländern anpassen müssen. Das wäre in der Theorie auch mit Preiserhöhungen in Europa machbar, und genau solche wird es nach Ansicht von Bayer in Zukunft auch geben. Gegenüber der „FAZ“ ließ ein Manager des Konzerns kürzlich verlauten, dass Europa ein Nutznießer von US-Forschungen sei. Würden überall derart niedriger Arzneimittelpreise gezahlt, würde es viele Medikamente gar nicht geben. Nun berichtet  dieselbe Zeitung, dass Eli Lilly (US5324571083) die Preise für das Abnehmmittel Mounjaro in Großbritannien anhebt, und das nicht zu knapp.

Der Listenpreis soll von umgerechnet 142 Euro auf künftig 383 Euro für die maximale Monatsdosis steigen. Das entspricht einem Anstieg um rund 170 Prozent. Davon sollen allerdings nicht jene Patienten betroffen sein, welche das Präparat über das öffentliche Gesundheitssystem NHS beziehen. Jenes sieht derzeit vor, Mounjaro an Übergewichtige mit einem BMI über 35 auszugeben. Bis zu 3,4 Millionen Menschen würden dafür potentiell infrage kommen. Momentan konzentriert man sich auf die Vergabe an Menschen mit einem BMI jenseits von 40.

 

 

 

Eli Lilly hat es schwer

 

Trotz der kräftigen Preiserhöhung bleibt Mounjaro in Großbritannien deutlich günstiger als in den USA, wo es als Zepbound vermarktet wird. Dafür werden für eine Monatsration über 1.000 US-Dollar fällig. Es ist also recht offensichtlich, dass Trumps Forderungen mit dem Schritt noch nicht erfüllt wurden, zumal die Preise anderswo in Europa noch unangetastet bleiben.

Eli Lilly verhandelt mit mehreren Staaten über Preiserhöhungen, doch verständlicherweise sind die nicht begeistert von der Idee, noch mehr für Medikamente zu bezahlen. Man denke nur an die deutschen Krankenkassen, die jetzt mit enormen Ausgabenproblemen zu kämpfen haben, trotz deutlicher Erhöhungen der Beitragszahlungen in der jüngeren Vergangenheit. Mounjaro wird hierzulande von den Kassen zur Behandlung von Typ-2-Diabetes von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIn Großbritannien scheint die Bereitschaft, höhere Preise für Medikamente zu zahlen, etwas höher auszufallen. Die nun angekündigte Preiserhöhung seitens Eli Lilly könnte sich vielleicht als eine Art Versöhnungsangebot interpretieren lassen. Man hofft darauf, dass Donald Trump das Ganze zur Kenntnis nimmt und sich bei Vorhaben um Preissenkungen in den USA oder hohe Zölle für Pharmaprodukte zurückhalten wird.

 

Ungemütliche Zeiten

 

Geht es um die Medikamentenpreise, wirft Trump gerne mit wahnwitzigen Zahlen um sich. Kürzlich sagte er in einem Interview allen Ernstes, dass Medikamentenpreise um „1.200, 1.300, 1.500 Prozent“ sinken sollen. Das ist freilich sinnbefreit, da die Unternehmen die Kunden dann für die Abnahme von Medikamenten bezahlen müssten. Hinsichtlich Zöllen stellte der US-Präsident bis zu 250 Prozent in Aussicht, was den Import von Medikamenten zu einem wenig lohnenswerten Geschäft machen würde.

Was genau passieren mag, steht noch in den Sternen. Die Unternehmen nehmen die Drohungen von Trump allerdings sehr ernst, wenn auch nicht die Zahlen, mit denen er jongliert. Schon sehr viel kleinere Anpassungen könnten das Geschäftsmodell auf den Kopf stellen. Die Anleger reagieren daher freundlich auf höhere Preise in GB; der Aktienkurs von Eli Lilly legte am Freitag um 2,7 Prozent bis auf 701,23 Dollar zu. Zuvor stand das Papier schwer unter Druck, weil Eli Lilly maue Studiendaten zu einem oral verabreichten Abnehmmedikament veröffentlichte.

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18.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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