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Die E-Auto-Krise in Europa erfasst auch Ford und die bisherigen Sparpläne werden noch einmal ausgeweitet

2.900 Stellen will Ford allein in Deutschland streichen

NTG24 - Die E-Auto-Krise in Europa erfasst auch Ford und die bisherigen Sparpläne werden noch einmal ausgeweitet

 

Einst sollten E-Autos für eine große Revolution bei den Autobauern sorgen und die Umsätze sprudeln lassen. Zu sehen ist davon in Europa aber aktuell herzlich wenig. Nahezu alle Anbieter haben mit sinkenden Absatzzahlen zu kämpfen und befinden sich inmitten von Sanierungen und Sparmaßnahmen. Der US-Konzern Ford ist mit seiner europäischen Tochter keine Ausnahme.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinGegenüber der „FAZ“ ließ Marcus Wasenberg in seiner Funktion als Geschäftsführer der deutschen Werke von Ford (US3453708600) wissen, dass man grundsätzlich weiterhin zum Standort Deutschland und Europa stehe. Gleichwohl erwarte der Mutterkonzern, dass in Zukunft wieder Gewinne erwirtschaftet werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen zunächst vor allem auf Einsparmaßnahmen. Im Werk in Köln wurde in dieser Woche Kurzarbeit eingeführt, was sich wohl noch bis ins kommende Jahr ziehen wird. Im Saarland wurde bereits die Schließung eines Werkes mit 3.000 Mitarbeitern beschlossen.

Insgesamt plant Ford damit, 4.000 der 28.000 Stellen in Europa bis Ende 2027 zu streichen. Darüber sollen nun Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite stattfinden. Um das Ruder mittel- und langfristig herumzureißen, sieht das Unternehmen aber auch die Politik in der Pflicht. Es brauche sowohl den Umweltbonus als auch einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur, um die Kundschaft von E-Autos überzeugen zu können.

 

 

 

Ford in der Zwickmühle

 

Genau die sind es, welche Ford momentan Kopfzerbrechen bereiten. Der Hersteller bekommt dies besonders hart zu spüren, da er mit als erstes im großen Stil einen Umstieg auf elektrische Plattformen wagte. Auszuzahlen scheint sich dies bisher nicht. Erfolgreich ist man in Europa aktuell noch mit klassischen Lieferfahrzeugen. Aus rein ökonomischer Sicht wäre es da wohl am vernünftigsten, das Geschäft zunächst darauf auszurichten.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDoch selbst ein solcher Ansatz ist problembehaftet, da die EU den Autobauern strenge Umweltvorgaben macht. Im kommenden Jahr sollen die Flottenemissionen von neu verkauften Modellen um 15 Prozent sinken. Mit den aktuellen Absatzzahlen von E-Autos, welche die Emissionen von Verbrennern eigentlich ausgleichen sollten, scheint das kaum machbar zu sein. Wassenberg nennt es im Interview gar „komplett unrealistisch“. Es droht damit ein Szenario, in welchem die Produktion von Verbrennern künstlich gedrosselt werden müsste, um die starren Vorgaben der EU einhalten zu können.

Für manch einen mag all das schon fast ein wenig nach Ausflüchten klingen, doch die Lage im gesamten Sektor scheint Ford recht zu geben. Auch andere Hersteller kämpfen mit den gleichen Baustellen und vermissen mehr Unterstützung aus der Politik. Jene ist hierzulande nun auch noch mit Wahlkampf beschäftigt und von der bestehenden Minderheitsregierung sind kurzfristig keine Wunder zu erwarten. Der harte Sparkurs scheint da letztlich notwendig zu sein, was für die Anteilseigner aber nur ein schwacher Trost ist.

 

Ford fällt zurück

 

Die Argumentation von Ford erscheint schlüssig, dennoch nehmen Aktionäre vor allem mit, dass der Konzern sich auf einen anhaltend schwierigen Kurs in Europa einstellt und wenig neues Wachstum in Aussicht stellen kann. Recht frei gesteht man auch ein, dass die Sparmaßnahmen langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung haben könnten. Allerdings finde die Modellentwicklung zum größten Teil global statt.

Optimismus will momentan nicht aufkommen und die Ford-Aktie reagierte auf die neuerlichen Sparpläne am Mittwoch mit Verlusten von 2,9 Prozent; der Kurs rutschte auf 10,73 US-Dollar zurück. Die Performance seit Jahresbeginn unterscheidet sich mit Abschlägen von zwölf Prozent nicht allzu sehr von der europäischen Konkurrenz. Es fehlt aktuell schlicht an einer Perspektive für neues Wachstum. Ein Kampf um den grundsätzlichen Erhalt der Geschäfte in Europa ist zu wenig, um die Bullen aus der Deckung zu locken. Solange die Krisenstimmung anhält, wirkt die Seitenlinie sehr einladend.

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21.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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