
Mit günstigeren Elektroautos will Ford es mit der Konkurrenz aus China aufnehmen
Ford geht nach eigener Aussage eine Wette ein
Ein harter Preiskampf bei E-Autos ist in China schon seit Jahren Alltag. Im Westen erzielen die Hersteller bislang noch höhere Verkaufspreise, allerdings erhöhen chinesische Autobauer auch hier den Druck. Ford sieht sich nach sinkenden Absatzzahlen nun zum Einlenken gezwungen und will den Konkurrenten aus Fernost die Stirn bieten.
Zu diesem Zweck soll es ab 2027 eine ganze Reihe von günstigeren Elektroautos geben, wie Ford am Montag mitteilen ließ. Den Anfang macht ein Pickup ab rund 30.000 US-Dollar, der in Kentucky gebaut wird. Ford (US3453708600) investiert dort etwa zwei Milliarden US-Dollar und will damit nach eigenen Angaben wenigstens 2.200 Arbeitsplätze sichern.
Als Grund für den Strategiewechsel nenn Ford explizit den Kostendruck durch chinesische Hersteller. Deren E-Autos können schon mal für Preise zwischen 10.000 und 25.000 Dollar den Besitzer wechseln. Ford begegnet dem mit einer neuen Entwicklungsabteilung in Kalifornien, der auch einige Experten von Rivian und Tesla angehören. Gesenkt werden soll der Preis unter anderem durch Lithium-Eisenphosphat-Batterien vom chinesischen Konzern CATL.
Ob der Plan aufgehen mag und den gewünschten Erfolg bringen wird, darüber ist sich Ford nicht einmal selbst ganz sicher. Konzernchef Jim Farley bezeichnete den Vorstoß als eine „Wette“ und sprach unverhohlen von einem Risiko. Das kommt nicht bei jedem Anleger gut an und so ließ die Ford-Aktie am Montag leicht um 0,3 Prozent nach. Nachbörslich konnten die Verluste aber schon wieder ausgeglichen werden.
Ford geht ins Risiko
Auch wenn die Möglichkeit besteht, dass Ford im Zweifel viel Geld zum Fenster hinauswirft, so könnte das eine oder andere Risiko im schwierigen Marktumfeld genau das richtige sein, um endlich wieder auf die Beine finden zu können. Ford prognostiziert für das laufende Jahr Verluste von bis zu 5,5 Milliarden Dollar. Es versteht sich von selbst, dass sich ein solcher Kurs nicht auf Dauer fahren lässt. Etwas Mut zum Risiko könnte in Zukunft noch den Unterschied machen. Kurzfristig verbessern sich die Aussichten für den US-Konzern aber nicht.
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12.08.2025 - Matthias Eilenbrock
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