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Der Stellenabbau bei Ford in Köln geht wohl noch weiter und das Unternehmen kämpft mit einer schwachen Nachfrage nach Elektroautos

Der Schrumpfkurs bei Ford in Köln setzt sich fort

NTG24 - Der Stellenabbau bei Ford in Köln geht wohl noch weiter und das Unternehmen kämpft mit einer schwachen Nachfrage nach Elektroautos

 

Schon seit fast 100 Jahren produziert Ford in seinem Werk in Köln-Niehl Autos. Henry Ford nahm im Jahr 1930 sogar höchstselbst an der Grundsteinlegung teil. Doch die besten Zeiten scheint der Standort hinter sich zu haben. Seit Jahren häufen sich die Schulden und nachdem die US-Mutter ihre Patronatserklärung zurückgezogen hatte, liegen die Nerven mehr oder minder blank.

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Gesetzt hatte Ford (US3453708600) in Köln voll und ganz auf Elektroautos. Mit großen Investitionen wurde die Umstellung der Produktion auf solche vorangetrieben, was sich aber bislang nicht auszahlen sollte. Der Markt entwickelte sich sehr viel langsamer, als es der Konzern anfangs vermutet hatte. Im vergangenen Jahr war noch die Rede davon, jährlich etwa 250.000 Fahrzeuge produzieren zu können. Später wurde die Zahl immer weiter reduziert. Mittlerweile scheint fraglich, ob es überhaupt für eine sechsstellige Zahl reichen wird.

 

 

 

Der ausbleibende Verkaufserfolg setzt Ford zunehmend unter Druck. Vor einigen Jahren noch arbeiteten rund 20.000 Mitarbeiter in Köln für den US-Autobauer. Mittlerweile sind es nur noch 11.500 und Ende vergangenen Jahres kündigte Ford an, 2.900 davon streichen zu wollen. Vor Kurzem erst konnte dazu eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft IG Metall getroffen werden, welche attraktive Abfindungen für betroffene Angestellte vorsieht.

 

Ford schwingt erneut den Rotstift

 

Das scheint aber noch nicht auszureichen, um Ford in Köln wieder auf Kurs bringen zu können. Wie die „FAZ“ berichtet, sollen nun weitere 1.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Während zuvor vor allem die Verwaltung von derartigen Plänen betroffen war, werden nun wohl auch Bandarbeiter Entlassungen ausgehändigt bekommen. Gelten sollen dabei die gleichen Bedingungen, die schon für den bereits geplanten Stellenabbau angedacht sind. Unter dem Strich soll eine komplette Schicht wegfallen, um damit der schwachen Nachfrage gerecht werden zu können.

Wie viele Fahrzeuge aus Köln sich tatsächlich verkaufen können, das schlüsselt Ford nicht weiter auf. Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen jedoch, dass von Januar bis August in Deutschland nur etwa 20.000 elektrische Autos von Ford zugelassen wurden, darunter auch solche, die nicht in Köln produziert wurden. Der Marktanteil verbesserte sich zwar von drei auf 4,5 Prozent, blieb damit aber in sehr nischigen Regionen und weit entfernt von dem, was bei Ford als gesund angesehen werden würde.

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Ford hat sich bei seinen Plänen für Köln schlicht verschätzt. Vor zwei Jahren rechnete der Konzern damit, dass Elektroautos 35 Prozent aller verkaufen Pkw ausmachen werden. Zuletzt lag der Anteil in Deutschland aber nur bei 18 Prozent und damit etwas mehr als der Hälfte davon. Ford steht mit seiner Fehleinschätzung nicht alleine da. Auch viele Konkurrenten und einige gestandene Experten haben das Tempo der Mobilitätswende überschätzt. Das macht die Lage für das Ford-Werk in Köln allerdings auch nicht besser.

 

Auf eigene Faust

 

Die Ford-Aktie wird von alledem nur wenig beeinflusst. An der Börse werden Ford weiterhin Comeback-Qualitäten zugesprochen und im laufenden Jahr konnte der Aktienkurs sich um gut 17 Prozent bis auf 11,61 US-Dollar zu Handelsschluss am Dienstag verbessern. Das liegt aber vornehmlich an erwarteten Chancen auf dem Heimatmarkt, wo Elektroautos unter der Trump-Administration eine zunehmen geringere Rolle spielen.

Über der Zukunft von Ford in Deutschland hängt derweil weiterhin ein großes Fragezeichen und in der Belegschaft bleiben Sorgen bestehen, dass das Werk in Köln doch noch in die Insolvenz rutschten könnte. Die Verantwortlichen sehen allerdings keine akute Gefahr. Ford gewährte dem Standort eine Kapitaleinlage von 4,4 Milliarden Euro und für die nächsten vier Jahre sei ein Businessplan mit mehreren Hundert Millionen Euro finanziert. Was aber geschehen mag, sollte sich dann noch immer kein Erfolg einstellen, steht wohl in den Sternen.

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17.09.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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