Gazprom macht Siemens Energy für Gasmangellage verantwortlich

Fehlende Gasturbine sorgt offenbar für Drosselung der Förderleistung

 

Gazprom lässt Drosselungen durch Nord Stream 1 weiter bestehen. Probleme mit der Gasturbine verlängern Reparaturarbeiten und setzen Siemens Energy unter Druck.

Probleme mit einer von Siemens Energy (DE000ENER6Y0) hergestellten Gasturbine verlängern offenbar die Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Ostseepipeline Nord Stream 1. Durch die Probleme bleiben die Drosselungen weiter aktiv.

Die Gasturbine sei laut Angaben von Gazprom (US3682872078) entgegen den vertraglichen Regelungen und Absprachen von Kanada nach Deutschland und nicht direkt nach Russland transportiert wurden. Die Turbine hätte eigentlich bereits im Mai wieder in Russland sein sollen und befindet sich offenbar weiterhin in Deutschland.

In einer Pressemitteilung gab Gazprom bekannt, dass der Konzern nicht Schuld an der aktuellen Lage sei, sondern Siemens Energy, der Hersteller der Gasturbinen. Je schneller Siemens Energy den vertraglichen Absprachen gerecht wird, desto schneller werden die Drosselungen der Gaslieferungen durch die Ostseepipeline aufgehoben. Allerdings benötige Gazprom im Vorfeld Garanten der Europäischen Union über das Auslassen von etwaigen Sanktionen.

Die Bundesregierung reagierte indes auf die Anschuldigungen des russischen Staatskonzerns. So stehe die Turbine umlängst für den Transport nach Russland frei und auch ohne die Turbine gäbe es keine technischen Gründe für eine derartige Reduzierung der Gasfördermengen.

Diesen Vorwürfen widersprach Gazprom direkt. Gazprom hat bereits mehrere Briefe an Siemens Energy geschrieben und wartet auf die Ankunft der essenziellen externen Techniker. So sei im Moment in der Gasverdichterstation nur eine von sechs Turbinen aufgrund von technischen Mängeln im Einsatz. Die Turbinen bauen dabei den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases auf.

 

01.08.2022 - Felix Eisenhauer

 

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