als .pdf Datei herunterladen

Ein neuer Hoffnungsschimmer für BioNTech und Valneva, TeamViewer schwächelt schon wieder, derweil arbeitet Steinhoff an einer Bodenbildung

Kursprognosen fallen immer schwerer

NTG24 - Ein neuer Hoffnungsschimmer für BioNTech und Valneva, TeamViewer schwächelt schon wieder, derweil arbeitet Steinhoff an einer Bodenbildung

 

Wenn es den Börsen im laufenden Jahr bisher an einem nicht gemangelt hat, dann sind das Überraschungen. Gefühlt täglich gibt es irgendeine unerwartete Wendung oder zumindest ein Gerücht über eine eben solche. Auch am gestrigen Donnerstag gab es die eine oder andere Entwicklung zu sehen, welche viele Anleger nicht unbedingt auf dem Schirm gehabt haben dürften.

So etwa Aussagen von Raina Macintyre, ihres Zeichens Professorin für globale Biosicherheit in Sydney. Die Börsianer scheinen schon lange beschlossen haben, dass die Omikron-Variante der Corona-Pandemie den Weg in die Endemie ebnet und sich damit im Laufe des Jahres Entspannung einstellen wird. Macintyre widerspricht derartigen Einschätzungen gegenüber „CNBC“ recht deutlich und sieht bisher keinerlei Anzeichen für ein solches Szenario. Stattdessen warnt sie vor der hohen Ansteckungsgefahr und der Möglichkeit neuer Varianten, die wieder um einiges gefährliche als Omikron und auch als Delta sein könnten.

Erfreulich sind derartige Aussichten wahrlich für niemanden, außer vielleicht für die Aktien von Impfstoffherstellern. Zumindest im gestrigen Handel konnte BioNTech (US09075V1026) dadurch allerdings keinen neuerlichen Auftrieb erleben. Stattdessen korrigierte das Papier um 1,22 Prozent in Richtung Süden, womit die zarte Erholung vom Wochenbeginn weiter bröckelte.

 

Allein es fehlt der Glaube

 

Ein ganz ähnliches Bild zeichnete sich bei der Aktie von Valneva (FR0004056851), die am gestrigen Donnerstag sogar gleich um knapp 2,2 Prozent nachgab und damit bis auf 14,88 Euro zurückfiel. Einmal mehr ließen die Bären keine Stabilisierung oberhalb von 15 Euro zu, was für die kommenden Tage nichts Gutes vermuten lässt. Die Aktionäre scheinen weiterhin davon auszugehen, dass die Bedeutung von Impfstoffen in Zukunft erheblich nachlassen wird.

Anzeige:

Werbebanner ClaudemusAuf der Valneva-Aktie lastet eine solche Erwartungshaltung besonders stark, da die Franzosen weiterhin darauf warten, dass der eigene Tot-Impfstoff endlich in der EU und anderswo zugelassen wird. Derweil gab es auch schon seit einiger Zeit keine Meldungen mehr über neue Lieferverträge zu hören, was ebenfalls für lange Gesichter bei den Anteilseignern sorgt. Der Abwärtstrend bleibt damit trotz des einen oder anderen freundlichen Handelstags in dieser Woche weiterhin aktiv.

 

TeamViewer wieder im Sinkflug

 

Ebenfalls verlustreich verlief der Donnerstag bei TeamViewer (DE000A2YN900). Tags zuvor konnte das Unternehmen noch für einen satten Kurssprung sorgen mit der Ankündigung, schon sehr zeitnah ein umfangreiches Rückkaufprogramm der eigenen Anteile zu starten. Es war aber bereits abzusehen, dass dies nicht für die nächste Rallye sorgen würde, denn die fundamentalen Sorgen an den Märkten sind nicht verschwunden.

Es wirkt schon fast wie ein Akt der Verzweiflung in dem unbedingten Willen, die eigene Aktie nicht noch weiter abstürzen zu lassen. Dem Unternehmen soll an dieser Stelle nicht unterstellt werden, dass die Rückkäufe nur aufgrund der katastrophalen Performance der letzten Monate geschehen ist. Das Timing des Ganzen dürfte aber den einen oder anderen fraglos etwas skeptisch werden lassen.

 

Seitwärtstrend, ick hör dir trapsen

 

Etwas besser schnitt da zuletzt schon Steinhoff (NL0011375019) ab, wo sich die Anteilseigner gestern immerhin über einen Kurszuwachs von 1,4 Prozent freuen konnten. Das klingt nicht nach viel und das ist es auch nicht. Immerhin reicht es aber aus, um einen waschechten Crash in die Tiefe zu vermeiden. Mit einem Schlusskurs von 0,262 Euro gelingt es den Käufern, die wichtige Unterstützung bei 0,25 Euro zunächst auf Abstand zu halten.

Mit dem nächsten Kurssprung ist derweil kaum zu rechnen, denn bei der Steinhoff-Aktie haben die Bullen ihr Pulver für den Moment erst einmal verschossen. Obwohl die letzten wichtigen Termine in jeglicher Hinsicht positiv ausfielen, verschwinden die fundamentalen Sorgen der Aktionäre weiterhin nicht. Vielleicht wird daran die nächste Hauptversammlung etwas ändern können. Jene ist für den März angesetzt, bis dahin wäre ein Seitwärtstrend bei der Aktie von Steinhoff keine Überraschung.

 

Die Anleger kommen nicht zur Ruhe

 

Es fällt derzeit immer schwerer, die weitere Entwicklung an den Märkten vorherzusagen, denn mit jedem Tag scheint die Unsicherheit zuzunehmen. Zuletzt war eines der beherrschenden Themen die weiterhin hohe Inflation im Euroraum. Anders als so mancher Experte es vermutete, ließ jene im Vergleich zum Dezember nicht nach, sondern sprang sogar noch weiter an. Damit einher gingen erste vorsichtige Anzeichen der EZB, ihre Zinspolitik im Laufe des Jahres vielleicht doch noch einmal zu überdenken.

Anzeige:

Werbebanner ISIN-WatchlistDas hat Auswirkungen auf so ziemlich alle Branchen und setzt besonders spekulative Papiere und Wachstumsaktien unter Druck. Die hier genannten Unternehmen dürften gestern auch deshalb eher schwach performt haben, weil Beobachter die Chancen auf Wachstum mit höheren Zinsen als deutlich geringer einstufen. Wie es in dieser Hinsicht nun weitergeht, bleibt weiterhin offen. Absehbar ist aber bereits, dass 2022 für die Bullen ein deutlich schwierigeres Jahr als noch 2021 werden wird.

 

04.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)