Hannover Rück: Umsatz Flop, Gewinn Top
Hannover Rück erhöht die Jahresprognose und signalisiert Wachstum für 2026
Die Hannover Rück macht nun, was bereits im August fällig gewesen wäre. Man erhöhte die Jahresprognose für den Gewinn auf ein neues Rekordhoch. Doch es gab auch Schattenseiten. Insbesondere beim Umsatzwachstum stagniert die Rückversicherung.
Am Montag bestätigte sich, was bereits Mitte August absehbar war: Die Hannover Rück (DE0008402215) erhöhte die Jahresprognose. Schon vor drei Monaten war ich überrascht, dass der Vorstand der Hannover Rück nach dem starken 1. Halbjahr und der positiven Dynamik im 2. Quartal nicht die Ziellatte für 2025 höher hing. Das holte man jetzt nach und steigerte die Prognose für den erwarteten Jahresgewinn von 2,4 Mrd. Euro auf 2,6 Mrd. Euro. Schon die letzte Prognose signalisierte, dass die Hannover Rück einen neuen Rekord erreichen wird. Mit der neuen Prognose können wir uns nun dessen sehr sicher sein.
Das 3. Quartal war wie erwartet schwächer als im Vorjahr. Vom Umsatz bis zum Konzernergebnis erlebte die Hannover Rück einen Rückgang. Der Rückversicherungsumsatz sank von 6,785 Mrd. Euro um - 6 % auf 6,37 Mrd. Euro, das EBIT erreichte nur 738 Mio. Euro nach 791 Mio. Euro und nach Steuern weist man den Aktionären 651 Mio. Euro (-2 %) aus. Der Rückversicherungsumsatz seit Jahresbeginn stagniert damit bei 19,7 Mrd. Euro, was eine Enttäuschung ist. Aber die Service- (+12 %) und Finanzergebnisse (+29 %) waren im 1. Halbjahr so stark, dass die 9-Monatszahlen immer noch das Ergebnis (+8 %) nach oben zogen. Wichtig: Die Höhe Grossschäden fällt in diesem Jahr bisher geringer als befürchtet aus. Die Waldbrände in Kalifornien waren für die Hannover Rück mit 615 Mio. Euro der grösste Event-Schaden des Jahres. Es gab insbesondere in den USA weitere Grossschäden, die allerdings vom Umfang bei einem Bruchteil der Schäden aus den Waldbränden lagen.
Umsatz Flop, Gewinn Top
Es hakte zuletzt bei der Kapitalanlagerendite. Die beträgt seit Jahresbeginn nur 2,8 %, was ein schwaches Abschneiden ist. Die Versicherung liefert aber auch die Begründung: Man hat die bisherige Performance genutzt, um alte Leichen aus dem Keller zu entsorgen. Oder wie es im PR-Sprech heisst: „aktive Verlustrealisierung“. Das grösste Problem aus Sicht der Börse ist jedoch die Stagnation des Gesamtgeschäfts. Der Vorstand betonte zwar, dass man währungsbereinigt ein Wachstum von 2,1 % erreicht hätte, hat man aber nicht und über Wechselkurse hat man keine Kontrolle. Über das Umsatzwachstum hingegen schon und hier will die Börse Frankfurt mehr in Zukunft sehen.
Die Prognose für 2026 signalisiert ebenfalls einen weiteren neuen Rekordgewinn. Der Vorstand sprach am Montagmorgen von „mindestens“ 2,7 Mrd. Euro Gewinn im kommenden Jahr. Die Kapitalanlagerendite will man wieder auf mindestens 3,5 % verbessern, was ein realistisches Ziel ist. Alles entscheidend ist für die Aktionäre und den Kurs jedoch das Umsatzwachstum. Nach einer Nullrunde bisher in 2025 prognostiziert der Vorstand für 2026 ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Allerdings nur auf konstanter Basis, sprich ohne Wechselkursveränderungen.
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11.11.2025 - Mikey Fritz

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